Berlin - Die FDP-Politikerin Ria Schröder glaubt nicht, dass das Sexismus-Problem in der Gesellschaft durch eine immer bewusstere Jugend verschwinden wird. "Toxische Männlichkeit gibt es nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei jüngeren", sagte sie dem Nachrichtenportal Watson.
"Das aufzubrechen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe." Schröder berichtete von sexistischen Äußerungen während politischen Veranstaltungen von der Gegenseite. Ein AfD-Politiker, den sie namentlich nicht nennt, habe beispielsweise gesagt, "er habe einen Flyer von mir im Briefkasten gehabt, und ich sei ja schon ganz ansehnlich". Schröder zeigte sich darüber empört: "So werden Frauen von Anfang an auf diese Rolle reduziert - nämlich gut auszusehen. Da geht man schon ganz anders in eine politische Debatte."
SPD-Politikerin Sawsan Chebli sieht im Kampf gegen den Sexismus in der Gesellschaft vor allem auch die Männer in der Pflicht. "Es braucht vor allem auch Männer, um diesen Zustand zu verändern. Erst wenn Männer merken, dass Sexismus geächtet wird und für sie mit beruflichen oder sozialen Konsequenzen einhergeht und sie mit ihrem Verhalten nicht mehr einfach so durchkommen, erst dann wird sich spürbar etwas ändern", sagte sie Watson.
Die SPD-Politikerin ist bereits häufig mit sexistischen Äußerungen konfrontiert worden. "Als Frau in der Politik wirst Du ständig auf Dein Äußeres reduziert", sagte sie dem Portal. Inhalte und Positionen von Frauen kämen für viele erst an zweiter Stelle. Chebli hat einen palästinensischen Migrationshintergrund.
"Bei dem Hass gegen mich gehen Sexismus und Rassismus häufig Hand in Hand", beklagte sie. Es gehe dabei darum, Frauen einzuschüchtern, damit sie sich letztlich aus dem Diskurs zurückziehen. "Das ist ein gefährliches Muster", sagte die Sozialdemokratin. Für sie ist klar: "Es muss sich etwas ändern. Demokratien sterben aus, wenn sie auf Dauer Frauen ausschließen und klein halten."
Um das zu verhindern, müsse man etwas an den "institutionalisierten Strukturen" ändern. "Denn Sexismus hat Struktur. Es sind über Jahrhunderte verfestigte Strukturen, die wir Stück für Stück aufbrechen müssen."
Als Nächstes brauche man Parität im Bundestag. "Frauen und ihre Perspektiven müssen endlich zu gleichen Teilen in der Politik vertreten sein", sagte sie. Im Zusammenhang mit Sexismus, Hass und Hetze im Netz fordert Grüne-Jugend-Bundessprecherin Anna Peters hingegen eine stärkere Kontrolle sozialer Netzwerke wie Twitter. "Wir brauchen Gesetze, die es nicht mehr Plattformen wie Twitter und Co. selbst überlassen, wann oder warum ein Kommentar gelöscht wird, sondern die Politik muss strengere Regeln beschließen, die das besser einordnen", sagte sie Watson. Es dürfe niemals privaten Plattformen überlassen werden, wie mit dem politischen Diskurs umgegangen werde. Vor allem junge Frauen in der Politik würden anders behandelt als Männer und seien vermehrt Hassnachrichten ausgesetzt. "Sei es auf Podien oder in Interviews, wo mit jungen Frauen anders umgegangen wird - beispielsweise von der politischen Gegenseite." Die Politik müsse dafür Antworten finden. "Und ich bin auch nicht hier als Lustobjekt. Ich bin hier, um Politik zu machen", sagte die Grüne-Jugend-Chefin.
"Das aufzubrechen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe." Schröder berichtete von sexistischen Äußerungen während politischen Veranstaltungen von der Gegenseite. Ein AfD-Politiker, den sie namentlich nicht nennt, habe beispielsweise gesagt, "er habe einen Flyer von mir im Briefkasten gehabt, und ich sei ja schon ganz ansehnlich". Schröder zeigte sich darüber empört: "So werden Frauen von Anfang an auf diese Rolle reduziert - nämlich gut auszusehen. Da geht man schon ganz anders in eine politische Debatte."
SPD-Politikerin Sawsan Chebli sieht im Kampf gegen den Sexismus in der Gesellschaft vor allem auch die Männer in der Pflicht. "Es braucht vor allem auch Männer, um diesen Zustand zu verändern. Erst wenn Männer merken, dass Sexismus geächtet wird und für sie mit beruflichen oder sozialen Konsequenzen einhergeht und sie mit ihrem Verhalten nicht mehr einfach so durchkommen, erst dann wird sich spürbar etwas ändern", sagte sie Watson.
Die SPD-Politikerin ist bereits häufig mit sexistischen Äußerungen konfrontiert worden. "Als Frau in der Politik wirst Du ständig auf Dein Äußeres reduziert", sagte sie dem Portal. Inhalte und Positionen von Frauen kämen für viele erst an zweiter Stelle. Chebli hat einen palästinensischen Migrationshintergrund.
"Bei dem Hass gegen mich gehen Sexismus und Rassismus häufig Hand in Hand", beklagte sie. Es gehe dabei darum, Frauen einzuschüchtern, damit sie sich letztlich aus dem Diskurs zurückziehen. "Das ist ein gefährliches Muster", sagte die Sozialdemokratin. Für sie ist klar: "Es muss sich etwas ändern. Demokratien sterben aus, wenn sie auf Dauer Frauen ausschließen und klein halten."
Um das zu verhindern, müsse man etwas an den "institutionalisierten Strukturen" ändern. "Denn Sexismus hat Struktur. Es sind über Jahrhunderte verfestigte Strukturen, die wir Stück für Stück aufbrechen müssen."
Als Nächstes brauche man Parität im Bundestag. "Frauen und ihre Perspektiven müssen endlich zu gleichen Teilen in der Politik vertreten sein", sagte sie. Im Zusammenhang mit Sexismus, Hass und Hetze im Netz fordert Grüne-Jugend-Bundessprecherin Anna Peters hingegen eine stärkere Kontrolle sozialer Netzwerke wie Twitter. "Wir brauchen Gesetze, die es nicht mehr Plattformen wie Twitter und Co. selbst überlassen, wann oder warum ein Kommentar gelöscht wird, sondern die Politik muss strengere Regeln beschließen, die das besser einordnen", sagte sie Watson. Es dürfe niemals privaten Plattformen überlassen werden, wie mit dem politischen Diskurs umgegangen werde. Vor allem junge Frauen in der Politik würden anders behandelt als Männer und seien vermehrt Hassnachrichten ausgesetzt. "Sei es auf Podien oder in Interviews, wo mit jungen Frauen anders umgegangen wird - beispielsweise von der politischen Gegenseite." Die Politik müsse dafür Antworten finden. "Und ich bin auch nicht hier als Lustobjekt. Ich bin hier, um Politik zu machen", sagte die Grüne-Jugend-Chefin.
© 2021 dts Nachrichtenagentur