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MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Ölpreisrally treibt Energieaktien

DJ MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Ölpreisrally treibt Energieaktien

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Angeführt von den Technologieaktien haben zum Wochenstart an der Wall Street Verluste überwogen. Auf der anderen Seite verzeichneten Aktien aus dem Energiesektor mit der fortgesetzten Rally der Ölpreise deutliche Gewinne.

Während die Unsicherheit um den Schaden, den der wankende chinesische Immobilienkonzern China Evergrande bei einem Kollaps weltweit anrichten könnte, eher im Hintergrund schwelte, setzte sich der Anstieg der Marktzinsen bereits den fünften Tag in Folge fort und bremste die Kauflaune.

Der Zinsanstieg lastete besonders auf den Technologieaktien, die Nasdaq-Indizes verloren bis zu 0,8 Prozent, hatten im frühen Verlauf aber schon viel deutlicher zurückgelegen. Der S&P-500 schloss knapp behauptet, der Dow-Jones-Index legte um 0,2 Prozent zu auf 34.869 Punkte, getragen von Kursgewinnen der Bankaktien und der schwer gewichteten Aktien von Chevron (+2,4%) und Boeing (+1,3%). Während die Bankaktien von den steigenden Zinsen profitierten, weil sie das Kreditgeschäft profitabler machen, waren Chevron mit auf Dreijahreshochs liegenden Ölpreisen gesucht.

An der Nyse wurden nach ersten Angaben 1.962 (Freitag: 1.491) Kursgewinner und 1.373 (1.783) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 108 (129) Titel.

Zehnjährige US-Anleihen rentierten zuletzt mit 1,48 Prozent, nach 1,45 Prozent am Freitag. Das ist das höchste Niveau seit Juni. Hinter der Aufwärtsbewegung stehen Signale der US-Notenbank (aber auch anderer Zentralbanken), wohl noch im laufenden Jahr, den ultralockeren geldpolitischen Kurs etwas zu straffen und möglicherweise schon Ende 2022 die Zinsen anzuheben.

"Wir sehen bei Aktien eine vom Anleihemarkt ausgehende Rotation. Wenn Wachstumsaktien schlecht laufen, dann betrifft das tendenziell den größten Teil der Marktkapitalisierung der Indizes und das drückt", erklärte Fondsmanager Shaniel Ramjee von Pictet Asset Management. Der Technologiesubindex im S&P-500-Index verlor 0,9 Prozent, der Index der Banken gewann 2,3 Prozent.

Überraschend gut ausgefallene US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter schürten eher Zinssorgen, als dass sie zu Käufen inspirierten. Sie waren im August stärker gestiegen als von Ökonomen erwartet, was insbesondere erhöhten Aufträgen bei Boeing zuzuschreiben war.

Rally bei Energieträgern 

Die Ölpreise erreichten nach Zugewinnen bis 2,0 Prozent das höchste Niveau seit 2018. Brentöl kostete zuletzt 79,44 Dollar je Barrel. Die Analysten von Goldman Sachs haben ihre Ölpreisprognose 2021 um 10 auf 90 Dollar pro Barrel erhöht. Sie begründen dies mit den Nachwirkungen des Hurrikans "Ida" und der steigenden Ölnachfrage.

Letztere hängt laut Marktbeobachtern auch mit der Rally bei den Erdgaspreisen zusammen. Der Preis zur Lieferung im Oktober schoss um 11 Prozent nach oben, auf das höchste Niveau seit 2014. Die Sorge vor einer Ansteckung habe die Preise getrieben, hieß es mit Blick auf die derzeitige Erdgasknappheit in Europa. Tyler Richey, Mitherausgeber des Sevens Report Research sagte, beim Erdgas spiele das Wetter die entscheidende Rolle. Derzeit würden in Erwartung eines strengen Winters mit historisch hohem Tempo Lagervorräte aufgebaut.

Größte Gewinner an der Wall Street waren denn auch Aktien wie Southwestern Energy, EQT, Transocean oder Murphy Oil mit Aufschlägen bis 22 Prozent. Der Energie-Sektor im S&P-500 führte mit einem Plus von 3,7 Prozent die Gewinnerliste an.

Für die Papiere des Kreuzfahrtbetreibers Carnival ging es um 3,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte am Freitag gut ankommende Quartalszahlen berichtet und lässt nun wieder Schiffe vom Hafen Los Angeles in See stechen; wegen der Corona-Pandemie zum ersten mal seit rund einem Jahr.

Gores Guggenheim stiegen um fast 6 Prozent. Die schwedische Elektroauto-Marke Polestar plant einen Börsengang an der Nasdaq im Zuge eines Zusammenschlusses mit der Mantelgesellschaft Gores Guggenheim.

Ruhe am Devisenmarkt 

Am Devisenmarkt tat sich wenig. Das Ergebnis der deutschen Bundestagswahl spielte für den Euro wie schon vor der Wahl kaum eine Rolle.

=== 
INDEX          zuletzt   +/- %    absolut   +/- % YTD 
DJIA          34.869,37   +0,2%     71,37     +13,9% 
S&P-500         4.443,11   -0,3%    -12,37     +18,3% 
Nasdaq-Comp.      14.969,97   -0,5%    -77,73     +16,2% 
Nasdaq-100       15.204,83   -0,8%    -124,85     +18,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit         Rendite  Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre           0,28    0,0     0,28      15,9 
5 Jahre           0,98    2,8     0,95      61,9 
7 Jahre           1,29    3,9     1,25      64,3 
10 Jahre          1,48    2,9     1,45      56,5 
30 Jahre          2,00    1,2     1,98      34,9 
 
DEVISEN         zuletzt   +/- % Mo, 8:11 Uhr Fr, 17:20 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,1698   -0,2%    1,1717     1,1711  -4,2% 
EUR/JPY          129,85   +0,1%    129,69     129,65  +3,0% 
EUR/CHF          1,0831   -0,1%    1,0863     1,0836  +0,2% 
EUR/GBP          0,8535   -0,5%    0,8567     0,8568  -4,4% 
USD/JPY          111,00   +0,3%    110,68     110,70  +7,5% 
GBP/USD          1,3705   +0,3%    1,3677     1,3669  +0,3% 
USD/CNH (Offshore)    6,4588   -0,1%    6,4621     6,4656  -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        42.877,51   -0,2%   42.962,01   42.192,76 +47,6% 
 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settl.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         75,44   73,98     +2,0%      1,46 +57,7% 
Brent/ICE         79,47   78,09     +1,8%      1,38 +56,1% 
 
METALLE         zuletzt   Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.750,46  1.750,50     -0,0%     -0,05  -7,8% 
Silber (Spot)       22,63   22,44     +0,9%     +0,19 -14,2% 
Platin (Spot)       984,63   980,88     +0,4%     +3,75  -8,0% 
Kupfer-Future        4,29    4,29     +0,0%     +0,00 +21,6% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 27, 2021 16:11 ET (20:11 GMT)

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© 2021 Dow Jones News
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