DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
TAGESTHEMA
Nach der Bundestagswahl haben FDP und Grüne vor ihren geplanten Vorgesprächen bei den Regierungssondierungen den Willen betont, inhaltliche Schnittmengen zu finden. Beide Seiten müssten besprechen, "welche gemeinsamen Ziele wir identifizieren können", sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Montagabend im ZDF. Ein letztlich nötiges Dreierbündnis, das nach dem Wahlergebnis sowohl von der SPD als auch von der Union geführt werden könnte, sei "nicht einfach, aber machbar".
Die grüne Ko-Parteichefin Annalena Baerbock sagte in derselben Sendung, ihre Partei werde "sehr zeitnah" mit der FDP reden. Auch sie betonte, ein Dreierbündnis sei nicht einfach, es könne aber auch "ein Momentum dafür geben, Dinge wirklich anders zu machen".
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Hella GmbH & Co KGaA, ausführliches Ergebnis 1Q, Lippstadt
14:00 DE/Covestro AG, Investorenkonferenz (virtuell)
14:00 FR/Totalenergies SE, Investor Day zu Strategie und Ausblick
Außerdem im Tagesverlauf:
- DE/About You Holding AG, Trading Update 2Q, Hamburg
DIVIDENDENABSCHLAG
BNP Paribas 1,55 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator Oktober PROGNOSE: -1,9 Punkte zuvor: -1,2 Punkte -FR 08:45 Verbrauchervertrauen September PROGNOSE: 100 zuvor: 99 -US 16:00 Index des Verbrauchervertrauens September PROGNOSE: 114,9 zuvor: 113,8 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.561,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.430,25 -0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 15.149,50 -0,3% Nikkei-225 30.137,37 -0,3% Schanghai-Composite 3.601,66 +0,5% +/- Ticks Bund -Future 170,01 -24 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.573,88 +0,3% DAX-Future 15.582,00 +0,3% XDAX 15.601,83 +0,3% MDAX 35.274,14 -0,0% TecDAX 3.844,78 -1,5% EuroStoxx50 4.165,48 +0,2% Stoxx50 3.547,57 -0,1% Dow-Jones 34.869,37 +0,2% S&P-500-Index 4.443,11 -0,3% Nasdaq-Comp. 14.969,97 -0,5% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,25 +4
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Mit einer abwartenden Haltung an Europas Börsen rechnen Händler am Dienstagmorgen. Der DAX wird rund um 15.600 Punkte erwartet. Der Zinsanstieg in den USA setzt sich weiter fort, am Morgen zeigen sich die 10-jährigen US-Bonds in Asien über der Marke von 1,5 Prozent. Die Renditen "brechen nach oben aus durch steigende Ölpreise und respektable Wirtschafstdaten", sagt Peter Cardillo von Spartan. Dies befeuert den Inflationsdruck und damit auch den Druck auf die Notenbanken, die lockere Geldpolitik zurückzufahren. "Politikmacher haben weiter mit steigender Inflation zu kämpfen, die sowohl höher ist als auch potenziell weniger 'temporär' als zuvor angenommen", sagt Marktstratege Craig Erlam von Oanda. Steigende Energiepreise würden nun noch die Rechnungen der Haushalte erhöhen und die Input-Preise der Industrie steigern.
RÜCKBLICK: Etwas fester - Der Ausgang der Bundestagswahl wurde positiv aufgenommen, insbesondere weil ein rot-rot-grünes Bündnis als Regierungskoalition nicht möglich ist. Bei einer solchen Konstellation wären höhere Steuern sowie eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte befürchtet worden. Gesucht waren Ölwerte (+2,8%) angesichts der weiter steigenden Ölpreise inmitten der aktuellen Energieknappheit. Der Stoxx-Bankensubindex verbesserte sich um 2,8 Prozent, weil die sich weiter versteilernde Zinskurve günstig für die Geldhäuser ist. Davon profitierten auch die Aktien der Versicherer (+1,3%). Rolls-Royce legten nach einem Triebwerks-Großauftrag von Boeing und dem Verkauf der Tochter ITP Aero für 1,7 Milliarden Euro um 11,3 Prozent zu.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Vonovia (+1,8%) gehörten zu den Gewinnern im DAX. Im Handel hieß es, die Aktie habe von Aussagen des Unternehmens profitiert, dass es keine Kapitalerhöhung wegen des Erwerbs von Deutsche Wohnen mehr anstrebe, weil eine Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Anteile erreicht worden sei. Das "Ja" im Berliner Volksentscheid für eine Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne belastete nicht, weil eine potenzielle Umsetzung sehr schwierig werden dürfte. Die Klöckner-Aktie reagierte mit einem Plus von 7,8 Prozent auf die Anhebung der Gewinnprognose für das laufende Jahr. Zooplus legten um 4,3 Prozent zu auf 485,60 Euro, nachdem EQT sein Gebot auf 470 Euro je Aktie erhöht hatte, womit der Bieterstreit weiter geht.
XETRA-NACHBÖRSE
Schaltbau und JDC Group zeigten sich von Neuigkeiten kaum bewegt. JDC Group wurden zuletzt bei 20,95 gesehen nach 20,80 Euro zum Xetra-Schluss. Der Finanzdienstleister hatte eine Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht mitgeteilt, in deren Zuge sich die Versicherungskammer Bayern strategisch an JDC beteiligt. Derweil meldete die Beteiligungsgesellschaft Carlyle, bei ihrem Übernahmeangebot gut 8 Millionen Aktien der Schaltbau Holding AG angedient bekommen zu haben, entsprechend einem Anteil von 78,49 Prozent des Grundkapitals. Schaltbau lagen unverändert bei 53,60 Euro.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Während die Unsicherheit um den Schaden, den der wankende chinesische Immobilienkonzern China Evergrande bei einem Kollaps weltweit anrichten könnte, eher im Hintergrund schwelte, setzte sich der Anstieg der Marktzinsen bereits den fünften Tag in Folge fort und bremste die Kauflaune. Der Zinsanstieg lastete wie üblich besonders auf den Technologieaktien. Der Dow wurde dagegen gestützt von Kursgewinnen der Bankaktien und der schwer gewichteten Aktien Chevron (+2,4%) und Boeing (+1,3%). Während die Bankaktien von den steigenden Zinsen profitierten, weil sie das Kreditgeschäft profitabler machen, waren Chevron mit auf Dreijahreshochs liegenden Ölpreisen gesucht. "Wir sehen bei Aktien eine vom Anleihemarkt ausgehende Rotation. Wenn Wachstumsaktien schlecht laufen, dann betrifft das tendenziell den größten Teil der Marktkapitalisierung der Indizes und das drückt", erklärte Fondsmanager Shaniel Ramjee von Pictet Asset Management. Der Technologiesubindex im S&P-500-Index verlor 0,9 Prozent, der Index der Banken gewann 2,3 Prozent. Größte Gewinner waren aber Energieaktien wie Southwestern Energy, EQT, Transocean oder Murphy Oil mit Aufschlägen bis 22 Prozent. Der Energie-Sektor im S&P-500 führte mit einem Plus von 3,7 Prozent die Gewinnerliste an.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,28 0,0 0,28 15,9 5 Jahre 0,98 2,8 0,95 61,9 7 Jahre 1,29 3,9 1,25 64,3 10 Jahre 1,48 2,9 1,45 56,5 30 Jahre 2,00 1,2 1,98 34,9
Zehnjährige US-Anleihen rentierten zuletzt mit 1,48 Prozent, nach 1,45 Prozent am Freitag. Das ist das höchste Niveau seit Juni. Hinter der Aufwärtsbewegung stehen Signale der US-Notenbank (aber auch anderer Zentralbanken), wohl noch im laufenden Jahr, den ultralockeren geldpolitischen Kurs etwas zu straffen und möglicherweise schon Ende 2022 die Zinsen anzuheben.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1692 -0,0% 1,1697 1,1712 -4,3% EUR/JPY 130,01 +0,1% 129,83 129,56 +3,1% EUR/GBP 0,8532 -0,0% 0,8536 0,8558 -4,5% GBP/USD 1,3704 +0,0% 1,3704 1,3685 +0,2% USD/JPY 111,19 +0,2% 110,99 110,63 +7,7% USD/KRW 1.182,37 +0,4% 1.177,09 1.177,21 +8,9% USD/CNY 6,4560 -0,0% 6,4570 6,4580 -1,1% USD/CNH 6,4585 -0,0% 6,4591 6,4591 -0,7% USD/HKD 7,7815 -0,0% 7,7842 7,7836 +0,4% AUD/USD 0,7301 +0,2% 0,7285 0,7279 -5,2% NZD/USD 0,7019 +0,1% 0,7014 0,7022 -2,3% Bitcoin BTC/USD 42.620,76 -1,1% 43.081,76 42.962,01 +46,7%
Am Devisenmarkt tat sich wenig. Das Ergebnis der deutschen Bundestagswahl spielte für den Euro wie schon vor der Wahl kaum eine Rolle.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,01 73,98 +1,4% 1,03 +56,8% Brent/ICE 79,08 78,09 +1,3% 0,99 +55,4%
Die Ölpreise erreichten nach Zugewinnen bis 2,0 Prozent das höchste Niveau seit 2018. Brentöl kostete zuletzt 79,44 Dollar je Barrel. Die Analysten von Goldman Sachs haben ihre Ölpreisprognose 2021 um 10 auf 90 Dollar pro Barrel erhöht. Sie begründen dies mit den Nachwirkungen des Hurrikans "Ida" und der steigenden Ölnachfrage. Letztere hängt laut Marktbeobachtern auch mit der Rally bei den Erdgaspreisen zusammen. Der Preis zur Lieferung im Oktober schoss um 11 Prozent nach oben, auf das höchste Niveau seit 2014. Die Sorge vor einer Ansteckung habe die Preise getrieben, hieß es mit Blick auf die derzeitige Erdgasknappheit in Europa. Tyler Richey, Mitherausgeber des Sevens Report Research sagte, beim Erdgas spiele das Wetter die entscheidende Rolle. Derzeit würden in Erwartung eines strengen Winters mit historisch hohem Tempo Lagervorräte aufgebaut.
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September 28, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)
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