Grafing bei München (ots) -
Ancestry, die weltweit größte Online-Plattform für Ahnenforschung, hat anlässlich des German-American Day, der jährlich am 6. Oktober zur Erinnerung an das deutsche Erbe in Nordamerika gefeiert wird, die Aufzeichnungen der Hamburger Passagierlisten (https://www.ancestry.de/search/collections/1068/) [1] analysiert. Diese historischen Passagierlisten zeigen, dass sich von 1850 bis 1934 rund 5,8 Millionen Menschen über die Hansestadt auf den Weg machten, um in Übersee ein neues Leben zu beginnen. Doch wer waren die Migranten, die das Abenteuer Amerika wagten? Was waren die Gründe für ihre Auswanderung? Viele deutsche Familienforscher haben bereits die Spuren ausgewanderter Familienzweige anhand der Listen auf ancestry.de zurückverfolgen können.
Die Auswertungen der Analyse zeichnen ein Bild des typischen Auswanderers:
- Das Durchschnittsalter lag bei 31 Jahren.
- Eine Mehrheit von 61 Prozent der Auswanderer war männlich, aber auch 36 Prozent weibliche Auswanderer wagten die Überfahrt (die restlichen drei Prozent machten keine Angaben).
- 27 Prozent der Emigranten waren ledige Frauen und 38 Prozent ledige Männer. Elf Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer waren verheiratet.
Laut den Hamburger Passagierlisten erreichte die Emigration in den Jahren 1903 bis 1923 ihren Höhepunkt, wobei das Vorkriegsjahr 1913 mit mehr als 228.000 Personen den Peak markiert.
"Diese Wellenbewegung bei der Auswanderung hat vielfältige Gründe. Doch vor allem die sich verschlechternden Zustände in Deutschland sorgten dafür, dass sich die deutsch-amerikanische Migration zu einer Massenbewegung entwickelte. Zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges in den Jahren 1861 bis 1865 lebten bereits mehr als 1,3 Millionen Deutsche in den USA, von denen sich zahlreiche Personen auch als Unternehmer, Banker oder Politiker einen Namen machten, wie etwa der Blue-Jeans-Erfinder Löb 'Levi' Strauss, die Lehman-Brüder - Gründer der Investmentbank Lehman Brothers - oder der Politiker Carl Schurz", so Swantje Heuten, Historikerin und Ancestry-Expertin.
Der vermehrte Einsatz von Dampfschiffen ab 1880 machte die Reise zudem angenehmer und verkürzte die Fahrzeit auf circa zwei Wochen, was das Auswandern für viele erleichterte. Auch Albert Ballin - Generaldirektor der Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft, der zu jener Zeit größten Schifffahrtslinie der Welt - bemühte sich ab 1907 um bessere Zustände und ließ die Auswandererhallen in Hamburg an das Bahnnetz anschließen. Die Infrastruktur und auch die Unterkünfte für die Reisenden wurden dadurch deutlich komfortabler.
Bauern, Handwerker und Kaufleute: Top-Fachkräfte aus Deutschland für die USA
Es waren vor allem Bauern (57 Prozent), die aus Deutschland in die USA emigrierten - gefolgt von geschickten Handwerkern und klugen Kaufleuten, die jeweils 16 Prozent der Auswanderer ausmachten.
Dass so viele Bauern ab 1850 das Land verlassen wollten, lag zum einen an der Realerbteilung sowie dem Anerbenrecht, dass den Bauern ihr Land und somit ihre Lebensgrundlage nahm [2]. Zum anderen machte die Industrialisierung viele Handwerker arbeitslos. Gleichzeitig stiegen die Preise für Grundnahrungsmittel, nicht zuletzt wegen des starken Bevölkerungswachstums, was zu Hungersnot in der Bevölkerung führte.
Deutschland hatte damals also viele arbeitswillige Fachkräfte, sonst aber wenig Ressourcen zu bieten. In den USA war es genau umgekehrt - dort fehlten die Arbeitskräfte. Dieses Ungleichgewicht besteht auch heute noch, nur betrifft es derzeit weniger die Landwirtschaft, sondern die Branchen IT oder Maschinenbau [3].
Die von Reedereien geschalteten Werbungen für regelmäßig verkehrende Dampfschiffe über den Atlantik, die boomende Wirtschaft in den USA sowie die 1862 im "Homestead Act" [4] geregelte Aussicht auf kostenlosen Landerwerb gaben den Auswanderern demnach Hoffnung auf ein besseres Auskommen.
"Familienforschung ist auch Migrationsforschung", ergänzt Alexandra Rudhart, Pressesprecherin bei Ancestry. "Die Hamburger Passagierlisten und andere, auf Ancestry nach Namen durchsuchbare, Auswanderungslisten sind eine tolle Quelle, um mögliche familiäre Spuren in den USA zu verfolgen oder sogar noch unbekannte Verwandte in Übersee ausfindig zu machen. Ob auf ancestry.de oder mittels DNA-Test - heutige Tools für die persönliche Ahnenforschung ermöglichen einen einfachen Einstieg in ein vormals kompliziertes Hobby."
Die ausführliche Ancestry-Analyse mit Grafiken und Toplisten der Hamburger Passagierlisten, anlässlich des German-American Day, finden sich auf: https://ots.de/fCCGKn
Mehr über die ersten Schritte bei der Erstellung eines Stammbaums erfahren Interessierte unter: https://support.ancestry.de/s/
[1] Die Datenbank der Hamburger Passagierlisten (https://www.ancestry.de/search/collections/1068/) enthält Passagierlisten von Schiffen, die von 1850 bis 1934 von Hamburg abgefahren sind (mit einer Lücke während des Ersten Weltkrieges von 1915 bis 1919). Sie besteht aus Abbildungen der Original-Passagierlisten, die in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Hamburg von den dort vorhandenen Mikrofilmen digitalisiert worden sind.
[2] Die Realerbteilung in Südwestdeutschland ließ den Nachkommen der Bauern von Generation zu Generation immer weniger Land zum Überleben. In den Gebieten mit Anerbenrecht - hauptsächlich in Norden Deutschlands - ging der Besitz nur an einen Erben. Das stärkte zwar einerseits den Hofbesitzer, andererseits waren die abgefundenen anderen Erben auf eine Nebentätigkeit angewiesen.
[3] https://www.bildungsdoc.de/blog/fachkraefte-fuer-usa
[4] https://www.dictionary.com/browse/homestead-act
[5] https://ots.de/uXLew4
[6] https://ots.de/GB0zAf
Weitere Informationen:
https://www.ancestry.de/
https://www.facebook.com/AncestryDE/ https://www.instagram.com/ancestrydeutschland/ https://blogs.ancestry.de/cm/
Pressekontakt:
Berkeley Kommunikation:
Alisa Hese
alisa.hese@berkeleypr.com
Tel.: + 49 (0) 89 7472 62-46
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80336 München
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/78417/5033185
Ancestry, die weltweit größte Online-Plattform für Ahnenforschung, hat anlässlich des German-American Day, der jährlich am 6. Oktober zur Erinnerung an das deutsche Erbe in Nordamerika gefeiert wird, die Aufzeichnungen der Hamburger Passagierlisten (https://www.ancestry.de/search/collections/1068/) [1] analysiert. Diese historischen Passagierlisten zeigen, dass sich von 1850 bis 1934 rund 5,8 Millionen Menschen über die Hansestadt auf den Weg machten, um in Übersee ein neues Leben zu beginnen. Doch wer waren die Migranten, die das Abenteuer Amerika wagten? Was waren die Gründe für ihre Auswanderung? Viele deutsche Familienforscher haben bereits die Spuren ausgewanderter Familienzweige anhand der Listen auf ancestry.de zurückverfolgen können.
Die Auswertungen der Analyse zeichnen ein Bild des typischen Auswanderers:
- Das Durchschnittsalter lag bei 31 Jahren.
- Eine Mehrheit von 61 Prozent der Auswanderer war männlich, aber auch 36 Prozent weibliche Auswanderer wagten die Überfahrt (die restlichen drei Prozent machten keine Angaben).
- 27 Prozent der Emigranten waren ledige Frauen und 38 Prozent ledige Männer. Elf Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer waren verheiratet.
Laut den Hamburger Passagierlisten erreichte die Emigration in den Jahren 1903 bis 1923 ihren Höhepunkt, wobei das Vorkriegsjahr 1913 mit mehr als 228.000 Personen den Peak markiert.
"Diese Wellenbewegung bei der Auswanderung hat vielfältige Gründe. Doch vor allem die sich verschlechternden Zustände in Deutschland sorgten dafür, dass sich die deutsch-amerikanische Migration zu einer Massenbewegung entwickelte. Zur Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges in den Jahren 1861 bis 1865 lebten bereits mehr als 1,3 Millionen Deutsche in den USA, von denen sich zahlreiche Personen auch als Unternehmer, Banker oder Politiker einen Namen machten, wie etwa der Blue-Jeans-Erfinder Löb 'Levi' Strauss, die Lehman-Brüder - Gründer der Investmentbank Lehman Brothers - oder der Politiker Carl Schurz", so Swantje Heuten, Historikerin und Ancestry-Expertin.
Der vermehrte Einsatz von Dampfschiffen ab 1880 machte die Reise zudem angenehmer und verkürzte die Fahrzeit auf circa zwei Wochen, was das Auswandern für viele erleichterte. Auch Albert Ballin - Generaldirektor der Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft, der zu jener Zeit größten Schifffahrtslinie der Welt - bemühte sich ab 1907 um bessere Zustände und ließ die Auswandererhallen in Hamburg an das Bahnnetz anschließen. Die Infrastruktur und auch die Unterkünfte für die Reisenden wurden dadurch deutlich komfortabler.
Bauern, Handwerker und Kaufleute: Top-Fachkräfte aus Deutschland für die USA
Es waren vor allem Bauern (57 Prozent), die aus Deutschland in die USA emigrierten - gefolgt von geschickten Handwerkern und klugen Kaufleuten, die jeweils 16 Prozent der Auswanderer ausmachten.
Dass so viele Bauern ab 1850 das Land verlassen wollten, lag zum einen an der Realerbteilung sowie dem Anerbenrecht, dass den Bauern ihr Land und somit ihre Lebensgrundlage nahm [2]. Zum anderen machte die Industrialisierung viele Handwerker arbeitslos. Gleichzeitig stiegen die Preise für Grundnahrungsmittel, nicht zuletzt wegen des starken Bevölkerungswachstums, was zu Hungersnot in der Bevölkerung führte.
Deutschland hatte damals also viele arbeitswillige Fachkräfte, sonst aber wenig Ressourcen zu bieten. In den USA war es genau umgekehrt - dort fehlten die Arbeitskräfte. Dieses Ungleichgewicht besteht auch heute noch, nur betrifft es derzeit weniger die Landwirtschaft, sondern die Branchen IT oder Maschinenbau [3].
Die von Reedereien geschalteten Werbungen für regelmäßig verkehrende Dampfschiffe über den Atlantik, die boomende Wirtschaft in den USA sowie die 1862 im "Homestead Act" [4] geregelte Aussicht auf kostenlosen Landerwerb gaben den Auswanderern demnach Hoffnung auf ein besseres Auskommen.
"Familienforschung ist auch Migrationsforschung", ergänzt Alexandra Rudhart, Pressesprecherin bei Ancestry. "Die Hamburger Passagierlisten und andere, auf Ancestry nach Namen durchsuchbare, Auswanderungslisten sind eine tolle Quelle, um mögliche familiäre Spuren in den USA zu verfolgen oder sogar noch unbekannte Verwandte in Übersee ausfindig zu machen. Ob auf ancestry.de oder mittels DNA-Test - heutige Tools für die persönliche Ahnenforschung ermöglichen einen einfachen Einstieg in ein vormals kompliziertes Hobby."
Die ausführliche Ancestry-Analyse mit Grafiken und Toplisten der Hamburger Passagierlisten, anlässlich des German-American Day, finden sich auf: https://ots.de/fCCGKn
Mehr über die ersten Schritte bei der Erstellung eines Stammbaums erfahren Interessierte unter: https://support.ancestry.de/s/
[1] Die Datenbank der Hamburger Passagierlisten (https://www.ancestry.de/search/collections/1068/) enthält Passagierlisten von Schiffen, die von 1850 bis 1934 von Hamburg abgefahren sind (mit einer Lücke während des Ersten Weltkrieges von 1915 bis 1919). Sie besteht aus Abbildungen der Original-Passagierlisten, die in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Hamburg von den dort vorhandenen Mikrofilmen digitalisiert worden sind.
[2] Die Realerbteilung in Südwestdeutschland ließ den Nachkommen der Bauern von Generation zu Generation immer weniger Land zum Überleben. In den Gebieten mit Anerbenrecht - hauptsächlich in Norden Deutschlands - ging der Besitz nur an einen Erben. Das stärkte zwar einerseits den Hofbesitzer, andererseits waren die abgefundenen anderen Erben auf eine Nebentätigkeit angewiesen.
[3] https://www.bildungsdoc.de/blog/fachkraefte-fuer-usa
[4] https://www.dictionary.com/browse/homestead-act
[5] https://ots.de/uXLew4
[6] https://ots.de/GB0zAf
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