DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In China und Hongkong bleiben die Börsen wegen des Nationalfeiertages geschlossen.
TAGESTHEMA
Die Stimmung in der chinesischen Industrie hat sich im September nach offiziellen Angaben überraschend eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,6 (August: 50,1), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Es ist das erste Mal seit Februar 2020, dass der index unter der wichtigen Marke von 50 liegt. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 50,1 Punkten prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.
Der Subindex für die Produktion verringerte sich auf 49,5 (Vormonat: 50,9), jener für den Auftragseingang ermäßigte sich auf 49,3 (49,6). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - fiel auf 46,2 (46,7). In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im September aufgehellt, wie der ebenfalls am Morgen veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte: Er stieg auf 53,2 (Vormonat: 47,5) Punkte.
Dagegen erhöhte sich der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor auf 50,0 (August: 49,2) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Hornbach Baumarkt/Hornbach Holding, Ergebnis 2Q (11:00 Online-
PK)
08:00 SE/Hennes & Mauritz AB, ausführliches Ergebnis 3Q, Stockholm
10:00 DE/Hella GmbH & Co KGaA, Online-HV
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- STMicroelectronics NV, Umsatz 3Q
DIVIDENDENABSCHLAG
British American Tobacco: 0,539 Pence
AUSBLICK KONJUNKTUR
-GB 08:00 BIP 2Q (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: +4,8% gg Vq/+22,2% gg Vj 1. Veröff.: +4,8% gg Vq/+22,2% gg Vj 1. Quartal: -1,6% gg Vq/ -6,1% gg Vj -FR 08:45 Privater Verbrauch August PROGNOSE: +1,2% gg Vm/-8,3% gg Vj zuvor: -2,2% gg Vm/-4,6% gg Vj 08:45 Verbraucherpreise September (vorläufig) PROGNOSE: -0,1% gg Vm/+2,1% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/+1,9% gg Vj HVPI PROGNOSE: 0,0% gg Vm/+2,8% gg Vj zuvor: +0,7% gg Vm/+2,4% gg Vj -DE 09:55 Arbeitsmarktdaten September Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: -35.000 gg Vm zuvor: -53.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 5,5% zuvor: 5,5% 14:00 Verbraucherpreise September (vorläufig) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+4,2% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+3,9% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,1% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+3,4% gg Vj -IT 11:00 Verbraucherpreise September (vorläufig) PROGNOSE: -0,3% gg Vm/+2,5% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+2,0% gg Vj -EU 11:00 Arbeitsmarktdaten August Eurozone Arbeitslosenquote PROGNOSE: 7,5% zuvor: 7,6% -US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 335.000 zuvor: 351.000 14:30 BIP 2Q (3. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +6,6% gg Vq 2. Veröff.: +6,6% gg Vq 1. Quartal: +6,4% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +6,1% gg Vq 2. Veröff.: +6,1% gg Vq 1. Quartal: +4,3% gg Vq 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago September PROGNOSE: 65,0 zuvor: 66,8
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 15.393,00 +0,4% E-Mini-Future S&P-500 4.372,50 +0,5% E-Mini-Future Nsdq-100 14.839,25 +0,7% Nikkei-225 29.409,42 -0,5% Schanghai-Composite 3.549,46 +0,4% +/- Ticks Bund -Future 170,10 +9 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 15.365,27 +0,8% DAX-Future 15.339,00 +0,6% XDAX 15.357,90 +0,6% MDAX 34.520,53 +0,1% TecDAX 3.728,40 -0,1% EuroStoxx50 4.080,22 +0,5% Stoxx50 3.504,05 +0,8% Dow-Jones 34.390,72 +0,3% S&P-500-Index 4.359,46 +0,2% Nasdaq-Comp. 14.512,44 -0,2% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 170,01 +27
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Keine großen Kurssprünge erwarten Händler am Donnerstag von Europas Börsen. Zwar werde weiter in ausgesuchte Einzelwerte hineingekauft, über dem Gesamtmarkt hingen jedoch zu viele Risikofaktoren, heißt es im Handel. So enttäuschte in China der Einkaufsmanager-Index mit einem Fall unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Er rutschte auf 49,6 Zähler ab und zeigte zudem einen Rückgang in den Exportaufträgen. Dazu steht der Donnerstag ganz im Zeichen frischer Inflationsdaten. Im Fokus stehen vor allem Frankreich, Italien und Deutschland. Hier hatten bereits die Preisdaten aus der Industrie am Vortag vor deutlich steigenden Kosten gewarnt. In Deutschland wird ein Plus der Verbraucherpreise von 4,2 Prozent zum Vorjahr erwartet. Dies dürfte den Markt an die Passivität der EZB erinnern, die früher beim Überschreiten der 2-Prozent-Marke aktiv werden wollte.
RÜCKBLICK: Freundlich - Börsianer sprachen mehr von einer technischen Gegenbewegung auf die herben Vortagsverluste und weniger einer echten Erholung, denn Stagflationsängste sowie die Sorge vor einem drohenden "Shutdown" in den USA machten weiter die Runde. US-Finanzministerin Janet Yellen rechnet damit, dass den USA ohne eine Anhebung der Schuldenobergrenze um den 18. Oktober das Geld ausgehen wird. Die herrschenden Inflations- und damit Zinserhöhungssorgen erhielten neue Nahrung von stark gestiegenen deutschen Importpreisen für August. Für den als besonders zinsreagibel geltenden Technologiesektor ging es angesichts des zuletzt stark erhöhten Zinsniveaus erneut nach unten, diesmal um 0,7 Prozent. Das bekam auch ASML(-2,6%) zu spüren, obgleich das Unternehmen die Mittelfristprognose angehoben hatte. Nach einer erneuten Prognoseanhebung stieg der Kurs des Handelsunternehmens Next in London um 3,9 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Erholung - Der Anlagenbauer Gea (+2,1%) profitierte von der Bekräftigung der Prognose für das laufende Jahr mit einem erwarteten organischen Umsatzplus von 5,0 bis 7,0 Prozent. Das Unternehmen kündigte außerdem an, auf dem Wachstumsmarkt "New Food" die eigene Position zu einer marktführenden Stellung ausbauen zu wollen. Verbio zogen um 4,8 Prozent an auf 56,90 Euro. Treiber war eine Kaufempfehlung von Hauck & Aufhäuser mit Kursziel 80 Euro. A.S. Creation büßten 9,1 Prozent ein - das Unternehmen wird entgegen der Erwartung im laufenden Jahr voraussichtlich keinen operativen Gewinn erzielen.
XETRA-NACHBÖRSE
Leicht positiv reagierten Traton auf den Weggang des Vorstandsvorsitzenden und des Finanzchefs bei dem Nutzfahrzeugbauer. Beim Broker Lang & Schwarz wurde die Aktie zuletzt rund 0,9 Prozent höher gehandelt, hatte zwischenzeitlich aber auch schon 4 Prozent höher gelegen als zum Xetra-Schluss. Dürr büßten rund 0,9 Prozent ein. Das Analysehaus Quirin hatte die Aktie von Kaufen auf Verkauf abgestuft. Einen Satz um rund 12 Prozent machten SMT Scharf. Der Maschinenbauer hatte am Abend eine finale Zulassung für Maschinen von der chinesischen Aufsichtsbehörde mitgeteilt und infolgedessen erneut die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021 angehoben.
USA - AKTIEN
Wenig verändert - Nach dem Ausverkauf am Dienstag verpuffte ein Erholungsversuch nach einem schwachen Schlussgeschäft. Marktteilnehmer sprachen nur von einer technischen Gegenbewegung, denn die Belastungsfaktoren seien nicht verschwunden - allen voran die Themen Inflation und Zinserhöhungssorgen. US-Notenbankchef Powell wiederholte, dass die anhaltenden Lieferengpässe dazu führen könnten, dass die Inflation länger auf ihrem derzeit erhöhten Niveau verharrt. Er bekräftigte aber zugleich, dass der Inflationsanstieg nur vorübergehend sein dürfte. Im Hintergrund schwelte derweil weiter die Sorge um den US-Haushalt. Demokraten und Republikaner ringen weiter um einen Kompromiss, um eine Zahlungsunfähigkeit ab dem 18. Oktober zu verhindern. Die Micron-Technolgy-Aktie büßte 2,0 Prozent ein. Zwar lagen die Zahlen des Chipherstellers für das vierte Quartal über den Markterwartungen, doch der Ausblick für das laufende erste Geschäftsquartal enttäuschte. Intel gaben um 0,9, AMD um 1,2 und Nvidia um 0,9 Prozent nach. Der S&P-500-Index der Halbleiteraktien war mit einem Minus von 1,4 Prozent das Branchenschlusslicht. Das Schwergewicht Boeing machte eine Satz um 3,2 Prozent. Händler verwiesen auf Spekulationen über Bestellungen von 737-MAX-Maschinen aus China. Hinzu kam die Meldung eines Militärauftrags über 23,8 Milliarden Dollar.
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September 30, 2021 01:30 ET (05:30 GMT)
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