Berlin (ots) -
Die biologische Vielfalt befindet sich in einer tiefen Krise. Viele Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellt in seiner Serie "Art des Monats" im September die Kartoffelsorte "Bamberger Hörnchen" vor: Maschinell zu erntende Kartoffelsorten haben diese Liebhaberknolle fast vollständig verdrängt.
Haben Sie schon einmal ein Bamberger Hörnchen gegessen? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, denn nur 0,005 Prozent aller in Deutschland geernteten Kartoffeln sind Bamberger Hörnchen. Dabei zeichnet sich die Knolle durch ein besonders nussiges Aroma aus. Schon im 19. Jahrhundert war sie deshalb sehr beliebt, doch ihr Pflegeaufwand ist sehr hoch und ihr Ertrag vergleichsweise gering. Zugleich ist die Kartoffelsorte länglich und häufig gekrümmt - industrielle Kartoffelpflanz- und Erntemaschinen können damit nicht umgehen. Erst die Initiative fränkischer Gärtner*innen und Landwirtschaftsbetriebe konnte das Hörnchen retten, die inzwischen endlich wieder mehr Liebhaber findet.
BUND-Experte für Agrarpolitik Christian Rehmer: "Seltene Nutztierrassen und Nutzpflanzen können wir am besten schützen, indem wir sie aufessen. Denn die Nachfrage nach diesen kulinarischen, seltenen Leckerbissen sorgt dafür, dass sich Landwirtinnen und Landwirte für mehr Vielfalt auf den Äckern und Weiden einsetzen. Und nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher tragen Verantwortung - auch die Politik ist gefragt. Anstatt allein die Größe der Bauernhöfe zu belohnen und mit der Gießkanne Geld zu verteilen, müssen die Milliarden aus Brüssel dafür genutzt werden, gesellschaftliche Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte zu honorieren. Zum Beispiel dafür, dass sie seltene Kartoffelleckereien wie das Bamberger Hörnchen anbauen."
Hinweis an Redaktionen:
Der BUND macht in den kommenden Monaten in seiner Serie "Art des Monats" auf zahlreiche Natur-Kleinode und die besondere internationale Verantwortung Deutschlands für heimische Arten aufmerksam: Jeden Monat veröffentlichen wir ein Porträt von in Deutschland vorkommenden und gefährdeten Arten. Neben Flora und Fauna aus der Wildbahn zählen dazu auch alte Kultursorten und -rassen. Die Porträts erzählen nicht nur die Geschichte einzelner Arten, sondern geben in ihrer Gänze einen guten Überblick über die Vielfalt an Arten, Lebensräumen aber auch Gefährdungsursachen. Gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch über redaktionelle Anknüpfungspunkte und vermitteln Interviews mit unseren Expert*innen.
Die bisher veröffentlichten BUND-Artensteckbriefe im Überblick:
- Das Bamberger Hörnchen: www.bund.net/bamberger-hoernchen
- Der Emmer: www.bund.net/emmer
- Der Deutsche Löwenzahn: www.bund.net/deutscher-loewenzahn
- Der Feldhamster: www.bund.net/feldhamster
- Das Bodensee-Vergissmeinnicht: www.bund.net/bodensee-vergissmeinnicht
Wie bedrohte Arten durch einen Biotopverbund geschützt werden können zeigt zudem das Projekt "Quervernetzung Grünes Band", das im Bundesproramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Durch Wiederherstellung und Vernetzung von wertvollen Lebensräumen entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs werden seltene Arten wie die Waldbirkenmaus und der Kiebitz gefördert. www.bund.net/quervernetzung
Mehr Informationen:
BUND-Überblicksseite zur Landwirtschaft und zur Zukunftskommission Landwirtschaft: www.bund.net/landwirtschaft
Eine erste Bewertung des BUND zum Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft finden Sie unter: www.bund.net/landwirtschaft/zukunftskommission-landwirtschaft
Pressekontakt:
BUND-Pressestelle:
Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen
Tel. 030-27586-531 | -497 | -464 | E-Mail: presse@bund.net
www.bund.net/presse
Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/7666/5034410
Die biologische Vielfalt befindet sich in einer tiefen Krise. Viele Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellt in seiner Serie "Art des Monats" im September die Kartoffelsorte "Bamberger Hörnchen" vor: Maschinell zu erntende Kartoffelsorten haben diese Liebhaberknolle fast vollständig verdrängt.
Haben Sie schon einmal ein Bamberger Hörnchen gegessen? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, denn nur 0,005 Prozent aller in Deutschland geernteten Kartoffeln sind Bamberger Hörnchen. Dabei zeichnet sich die Knolle durch ein besonders nussiges Aroma aus. Schon im 19. Jahrhundert war sie deshalb sehr beliebt, doch ihr Pflegeaufwand ist sehr hoch und ihr Ertrag vergleichsweise gering. Zugleich ist die Kartoffelsorte länglich und häufig gekrümmt - industrielle Kartoffelpflanz- und Erntemaschinen können damit nicht umgehen. Erst die Initiative fränkischer Gärtner*innen und Landwirtschaftsbetriebe konnte das Hörnchen retten, die inzwischen endlich wieder mehr Liebhaber findet.
BUND-Experte für Agrarpolitik Christian Rehmer: "Seltene Nutztierrassen und Nutzpflanzen können wir am besten schützen, indem wir sie aufessen. Denn die Nachfrage nach diesen kulinarischen, seltenen Leckerbissen sorgt dafür, dass sich Landwirtinnen und Landwirte für mehr Vielfalt auf den Äckern und Weiden einsetzen. Und nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher tragen Verantwortung - auch die Politik ist gefragt. Anstatt allein die Größe der Bauernhöfe zu belohnen und mit der Gießkanne Geld zu verteilen, müssen die Milliarden aus Brüssel dafür genutzt werden, gesellschaftliche Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte zu honorieren. Zum Beispiel dafür, dass sie seltene Kartoffelleckereien wie das Bamberger Hörnchen anbauen."
Hinweis an Redaktionen:
Der BUND macht in den kommenden Monaten in seiner Serie "Art des Monats" auf zahlreiche Natur-Kleinode und die besondere internationale Verantwortung Deutschlands für heimische Arten aufmerksam: Jeden Monat veröffentlichen wir ein Porträt von in Deutschland vorkommenden und gefährdeten Arten. Neben Flora und Fauna aus der Wildbahn zählen dazu auch alte Kultursorten und -rassen. Die Porträts erzählen nicht nur die Geschichte einzelner Arten, sondern geben in ihrer Gänze einen guten Überblick über die Vielfalt an Arten, Lebensräumen aber auch Gefährdungsursachen. Gerne kommen wir mit Ihnen ins Gespräch über redaktionelle Anknüpfungspunkte und vermitteln Interviews mit unseren Expert*innen.
Die bisher veröffentlichten BUND-Artensteckbriefe im Überblick:
- Das Bamberger Hörnchen: www.bund.net/bamberger-hoernchen
- Der Emmer: www.bund.net/emmer
- Der Deutsche Löwenzahn: www.bund.net/deutscher-loewenzahn
- Der Feldhamster: www.bund.net/feldhamster
- Das Bodensee-Vergissmeinnicht: www.bund.net/bodensee-vergissmeinnicht
Wie bedrohte Arten durch einen Biotopverbund geschützt werden können zeigt zudem das Projekt "Quervernetzung Grünes Band", das im Bundesproramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Durch Wiederherstellung und Vernetzung von wertvollen Lebensräumen entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs werden seltene Arten wie die Waldbirkenmaus und der Kiebitz gefördert. www.bund.net/quervernetzung
Mehr Informationen:
BUND-Überblicksseite zur Landwirtschaft und zur Zukunftskommission Landwirtschaft: www.bund.net/landwirtschaft
Eine erste Bewertung des BUND zum Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft finden Sie unter: www.bund.net/landwirtschaft/zukunftskommission-landwirtschaft
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