Hannover (ots) -
Deutschland kann den Ausstoß seiner Klimagase bis Mitte des Jahrhunderts komplett auf null senken. So rechnen es zumindest zahlreiche Studien vor. In der Titelgeschichte der neuen Ausgabe der MIT Technology Review (https://www.heise.de/hintergrund/Technology-Review-7-21-ist-da-Sonderausgabe-zum-Klimawandel-6202815.html) hat die Redaktion die wichtigsten Szenarien bezüglich der nötigen Veränderungen verglichen. Sie beschreibt, was dafür in den Bereichen Energie, Verkehr, Biomasse, Landwirtschaft, Energiespeicher, Gebäude und negative Emissionen passieren muss.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) unterstellt in seinem "Suffizienz"-Szenario für 2050 rund 30 Prozent weniger motorisierten Individualverkehr und 55 Prozent weniger Flüge. Wer zwei Mal im Jahr per Flugzeug verreist, sollte also eine Flugreise streichen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Denkfabrik Agora Energiewende halten das Einfangen von jährlich 93 beziehungsweise 73 Millionen Tonnen CO2 für nötig. Das Umweltbundesamt hingegen sieht keinen Bedarf an der "technischen" Speicherung von Kohlendioxid im Untergrund: Auch durch "eine nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung" ließen sich Netto-Null-Emissionen sichern.
"Es zeigt sich, dass technologische Innovationen allein nicht genügen werden, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Der Klimawandel ist vor allem eine kulturelle und soziale Frage", fasst Luca Caracciolo, Chefredakteur von Technology Review, zusammen.
So sind sich Studien einig, dass die Tierhaltung reduziert werden sollte. Was das bedeutet, hat das Umweltbundesamt (UBA) im Green Supreme-Szenario konkretisiert: Wöchentlich 300 Gramm Fleisch pro Person. Das sind zwei bis drei Hamburger, mehr nicht. Auch die BDI-Studie hält eine rund 30-prozentige "Reduzierung von Emissionen im Tierbestand" bis 2050 für nötig.
Alle Szenarien zeigen: Es wird auf die eine oder andere Weise hart. "Das Ambitionsniveau der 2030er-Ziele ist bisher weder von Politik noch Gesellschaft verinnerlicht worden", meint auch Benjamin Pfluger vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). "Die Diskussion über die Benzinpreiserhöhung war nur ein Vorgeschmack."
Auf die Fragen, wie sich die einzelnen Maßnahmen umsetzen lassen, geben die Studien meist nur begrenzt Auskunft, dennoch bieten sie Orientierung und dienen als Diskussionsgrundlage in den Ministerien.
Technology Review beschreibt in seinem Special vielen Facetten des Klimawandels und benennt die Herausforderungen in etlichen Bereichen:
- Wie die Verkehrswende gelingt und mehr Menschen aufs Rad steigen
- Was Carbon Offsetting wirklich zum Klimaschutz beiträgt
- Warum das Vorhaben, große Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen, eine Illusion ist
- Wie Künstliche Intelligenz Klimamodelle besser machen kann
- Wie die Stahlherstellung klimafreundlicher werden könnte
- Wie öffentliche Verkehrsmittel mit Hilfe von Big Data ihre Fahrpläne optimieren
Für die Redaktionen: Gerne stellen wir Ihnen das Sonderheft kostenlos zur Rezension zur Verfügung.
Pressekontakt:
Sylke Wilde
Heise Medien
Ltg. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 511 5352-290
sylke.wilde@heise.de
Original-Content von: Technology Review, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/51879/5034487
Deutschland kann den Ausstoß seiner Klimagase bis Mitte des Jahrhunderts komplett auf null senken. So rechnen es zumindest zahlreiche Studien vor. In der Titelgeschichte der neuen Ausgabe der MIT Technology Review (https://www.heise.de/hintergrund/Technology-Review-7-21-ist-da-Sonderausgabe-zum-Klimawandel-6202815.html) hat die Redaktion die wichtigsten Szenarien bezüglich der nötigen Veränderungen verglichen. Sie beschreibt, was dafür in den Bereichen Energie, Verkehr, Biomasse, Landwirtschaft, Energiespeicher, Gebäude und negative Emissionen passieren muss.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) unterstellt in seinem "Suffizienz"-Szenario für 2050 rund 30 Prozent weniger motorisierten Individualverkehr und 55 Prozent weniger Flüge. Wer zwei Mal im Jahr per Flugzeug verreist, sollte also eine Flugreise streichen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Denkfabrik Agora Energiewende halten das Einfangen von jährlich 93 beziehungsweise 73 Millionen Tonnen CO2 für nötig. Das Umweltbundesamt hingegen sieht keinen Bedarf an der "technischen" Speicherung von Kohlendioxid im Untergrund: Auch durch "eine nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung" ließen sich Netto-Null-Emissionen sichern.
"Es zeigt sich, dass technologische Innovationen allein nicht genügen werden, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Der Klimawandel ist vor allem eine kulturelle und soziale Frage", fasst Luca Caracciolo, Chefredakteur von Technology Review, zusammen.
So sind sich Studien einig, dass die Tierhaltung reduziert werden sollte. Was das bedeutet, hat das Umweltbundesamt (UBA) im Green Supreme-Szenario konkretisiert: Wöchentlich 300 Gramm Fleisch pro Person. Das sind zwei bis drei Hamburger, mehr nicht. Auch die BDI-Studie hält eine rund 30-prozentige "Reduzierung von Emissionen im Tierbestand" bis 2050 für nötig.
Alle Szenarien zeigen: Es wird auf die eine oder andere Weise hart. "Das Ambitionsniveau der 2030er-Ziele ist bisher weder von Politik noch Gesellschaft verinnerlicht worden", meint auch Benjamin Pfluger vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI). "Die Diskussion über die Benzinpreiserhöhung war nur ein Vorgeschmack."
Auf die Fragen, wie sich die einzelnen Maßnahmen umsetzen lassen, geben die Studien meist nur begrenzt Auskunft, dennoch bieten sie Orientierung und dienen als Diskussionsgrundlage in den Ministerien.
Technology Review beschreibt in seinem Special vielen Facetten des Klimawandels und benennt die Herausforderungen in etlichen Bereichen:
- Wie die Verkehrswende gelingt und mehr Menschen aufs Rad steigen
- Was Carbon Offsetting wirklich zum Klimaschutz beiträgt
- Warum das Vorhaben, große Mengen CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen, eine Illusion ist
- Wie Künstliche Intelligenz Klimamodelle besser machen kann
- Wie die Stahlherstellung klimafreundlicher werden könnte
- Wie öffentliche Verkehrsmittel mit Hilfe von Big Data ihre Fahrpläne optimieren
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