FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen am Donnerstag unter Druck geraten. Bis zum Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,12 Prozent auf 169,80 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf minus 0,20 Prozent. In den meisten Eurostaaten legten die Renditen etwas zu.
Die in Deutschland auf den höchsten Stand seit knapp 28 Jahren gestiegene Inflationsrate belastete die Kurse etwas. Angeheizt vor allem von höheren Energiekosten legten die Verbraucherpreise im September gegenüber dem Vorjahresmonat nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 4,1 Prozent zu. Die EZB strebt auf mittlere Sicht für den gesamten Währungsraum eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Sie sieht die Entwicklung jedoch als eine Folge der Corona-Krise und daher als temporär an. Allerdings verwies Notenbankchefin Christine Lagarde zuletzt vermehrt auf Inflationsrisiken.
In Tschechien hat die Notenbank auf die gestiegene Inflation reagiert und den Leitzins deutlich und stärker als erwartet angehoben. Der Leitzins steigt um 0,75 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent. Dies ist die stärkste Zinserhöhung seit 24 Jahren. Die Renditen tschechischer Staatsanleihen legten merklich zu./jsl/he