LONDON/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Übernahmekampf um den Tierbedarfshändler Zooplus ist noch nicht zu Ende. Am späten Donnerstagabend verkündete der Investor Hellman & Friedman (H&F), mit dem Gebot des schwedischen Investors EQT gleichzuziehen. Dieser hatte Ende September mit 470 Euro 10 Euro mehr als H&F geboten und damit auch das Zooplus-Management auf seine Seite gezogen. Der Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft lag am Donnerstag allerdings 13 Euro höher.
Hellman & Friedman sei weiterhin fest entschlossen, die vereinbarte langfristige strategische Partnerschaft mit Zooplus umzusetzen, hieß es in der Mitteilung weiter. Man sei überzeugt, dass diese sowohl für Zooplus als auch für alle Stakeholder des Unternehmens erhebliche Vorteile habe.
Die Annahmefrist des EQT-Angebots laufe am 3. November 2021 ab. Nach anwendbarem Recht werde daher die Annahmefrist des laufenden Angebots nun ebenfalls bis zum 3. November 2021 verlängert. Als Folge der Erhöhung der Gegenleistung des Angebots blieben die Andienungsverpflichtungen für die betroffenen Aktionäre, die die entsprechenden Aktien bereits in das Angebot eingeliefert hätten (und die nicht berechtigt seien, von ihrer Annahme des Angebots zurückzutreten), verbindlich. Laut Mitteilung hat H&F mit 17 Prozent des Grundkapitals eine Investorenvereinbarung mit Andienungsverpflichtung abgeschlossen.
Nach einem ersten Angebot hatte H&F Mitte September sein Gebot deutlich auf 460 Euro je Aktie erhöht, um sich Konkurrenten vom Leib zu halten. Bei KKR ist das gelungen - der Finanzinvestor stieg nach dem angehobenen H&F-Gebot aus dem Ringen um Zooplus aus. EQT ließ sich davon aber nicht abhalten. Experten wie der Baader-Bank-Analyst Volker Bosse hatten auch nach der deutlich erhöhten Offerte von H&F mit einem Gegengebot eines anderen Finanzinvestors gerechnet.
Die Branche für Haustierbedarf kann sich dank der Corona-Krise über eine boomende Nachfrage freuen. Viele Menschen hatten sich während der Pandemie Haustiere zugelegt. Dies treibt auch das Geschäft von Zooplus seit einigen Quartalen an. Im abgelaufenen zweiten Jahresviertel steigerte das Unternehmen die Zahl der aktiven und wiederkehrenden Kunden und legte auch mit seinem Abo-Modell deutlich zu./he