DJ MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - Inflationsgespenst geht weiter um
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag wenig verändert geschlossen. Die Nachrichtenlage war weiter dünn und im Handel war von einem zurückhaltenden Geschäft die Rede. Inflation bzw. die Sorge vor einer Stagflation sind weiter das beherrschende Thema an den Börsen. Der Markt wartet mit Spannung auf die US-Verbraucherpreise (CPI) zur Wochenmitte. Der DAX gab 0,1 Prozent nach auf 15.199 Zähler, der Euro-Stoxx-50 schloss praktisch unverändert und verlor 1 Punkt auf 4.073.
Die US-Preise könnten nach Einschätzung von Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, neues Diskussionsmaterial rund um den geldpolitischen Kurs der Fed liefern. Die 5-jährigen US-Inflationserwartungen waren bereits am Freitag auf 2,39 Prozent nach oben geschossen.
US-Arbeitsmarktbericht dürfte Fed am Ausstieg nicht hindern
Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht dürfte die Fed nicht daran hindern, auf der kommenden Sitzung am 3. November den Ausstieg aus der nach wie vor sehr expansiven Geldpolitik weiter voranzutreiben. Schließlich war die US-Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand nach der Pandemie zurückgefallen, obwohl nicht einmal 200.000 neue Stellen gemeldet wurden.
Devisenexperte Ulrich Leuchtmann führte dies unter anderem auf die geringe Partizipationsrate von 61,6 Prozent zurück. "Eine der langfristigen ökonomischen Folgen der Pandemie ist, dass weniger US-Bürger im arbeitsfähigen Alter am Arbeitsmarkt teilnehmen", betonte er. Dadurch blieben offene Stellen unbesetzt.
Im Rohstoffsektor (+3%) und bei den Öl- und Gaswerten (+1,3%) ging es weiter ungebremst nach oben. Hier trieb die Befürchtung steigender Inflation über die Energiepreise. Sowohl Brent wie auch WTI notierten beide klar über der Marke von 80 Dollar je Barrel.
Schwach im Markt lagen Versorgeraktien (-1,2%). Im Handel wurde auf die Sorge vor staatlichen Preiskontrollen im Sektor verwiesen. Auf EU-Ebene wird derzeit diskutiert, wie verhindert werden kann, dass die gestiegenen Energiepreise zu einer zu großen Belastung für die Verbraucher werden. Die spanische Regierung hat unlängst angekündigt, eine Sonderabgabe von 3 Milliarden Euro auf die Gewinne der spanischen Versorger zu erheben. Eon verloren 4,2 Prozent und RWE 2,6 Prozent.
Carrefour gaben an der Pariser Börse 2,9 Prozent nach. Laut Medienberichten sind die Fusionsgespräche mit Auchan gescheitert. Beide Unternehmen haben seit dem Frühjahr ein mögliches Zusammengehen sondiert.
Astrazenaca schlossen mit Aufschlägen von 1,3 Prozent klar besser als der Pharmasektor (+0,3%). Die Aufschläge dürften im Zusammenhang mit einer Mitteilung des Unternehmens gestanden haben, laut der ein vom Unternehmen entwickelter experimenteller Antikörper mit der Bezeichnung AZD7442 die Wahrscheinlichkeit eines schweren Covid-19-Krankheitsverlaufs um bis zu 50 Prozent reduziert.
Asos brechen in London ein
Asos brachen in London um 13,4 Prozent ein. Der Online-Modehändler hat aufgrund von Lieferkettenproblemen und der Inflation vor Gewinneinbußen im Geschäftsjahr 2022 gewarnt. Der Kurs des Wettbewerbers Boohoo gab um 1,1 Prozent nach. Zalando verloren 2,6 Prozent.
Von einem "beeindruckenden" Kursrutsch war im Handel mit Blick auf Teamviewer die Rede. Auslöser war eine Herunterstufung der Aktie auf Equalweight durch Morgan Stanley. Schwerer habe aber das reduzierte Kursziel gewogen, das massiv auf 18,50 von 48 Euro gesenkt wurde. Die Wachstumsstory habe Risse bekommen, hieß es. Teamviewer verloren 10,9 Prozent auf 14,17 Euro.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.072,52 -0,77 -0,0% +14,6% Stoxx-50 3.548,82 +9,17 +0,3% +14,2% Stoxx-600 457,53 +0,24 +0,1% +14,7% XETRA-DAX 15.199,14 -6,99 -0,0% +10,8% FTSE-100 London 7.146,85 +51,30 +0,7% +9,8% CAC-40 Paris 6.570,54 +10,55 +0,2% +18,4% AEX Amsterdam 773,79 +1,74 +0,2% +23,9% ATHEX-20 Athen 2.139,09 -18,32 -0,8% +10,6% BEL-20 Bruessel 4.161,33 +16,26 +0,4% +14,9% BUX Budapest 54.432,56 +476,71 +0,9% +29,3% OMXH-25 Helsinki 5.350,62 -15,86 -0,3% +16,7% ISE NAT. 30 Istanbul 1.522,75 +23,20 +1,5% -6,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.696,83 -7,54 -0,4% +15,8% PSI 20 Lissabon 5.514,79 +22,24 +0,4% +13,0% IBEX-35 Madrid 8.899,00 -56,00 -0,6% +10,2% FTSE-MIB Mailand 25.930,46 -120,55 -0,5% +17,2% RTS Moskau 1.882,43 +21,47 +1,2% +35,7% OBX Oslo 1.043,84 +6,33 +0,6% +21,5% PX Prag 1.376,11 +9,77 +0,7% +34,0% OMXS-30 Stockholm 2.233,52 -6,70 -0,3% +19,1% WIG-20 Warschau 2.457,36 +46,24 +1,9% +23,9% ATX Wien 3.734,38 +45,19 +1,2% +31,8% SMI Zuerich 11.771,57 +6,58 +0,1% +10,0% DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:00 Uhr Fr, 18:10 Uhr % YTD EUR/USD 1,1568 -0,0% 1,1576 1,1568 -5,3% EUR/JPY 131,15 +1,0% 130,47 129,74 +4,0% EUR/CHF 1,0724 -0,0% 1,0740 1,0726 -0,8% EUR/GBP 0,8496 -0,0% 0,8476 0,8490 -4,9% USD/JPY 113,37 +1,0% 112,73 112,15 +9,8% GBP/USD 1,3615 -0,0% 1,3657 1,3624 -0,4% USD/CNH (Offshore) 6,4568 +0,2% 6,4368 6,4474 -0,7% Bitcoin BTC/USD 57.415,26 +4,7% 56.609,26 54.136,26 +97,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,18 79,35 +2,3% 1,83 +69,7% Brent/ICE 83,93 82,39 +1,9% 1,54 +65,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.756,96 1.757,28 -0,0% -0,32 -7,4% Silber (Spot) 22,68 22,67 +0,0% +0,01 -14,1% Platin (Spot) 1.023,55 1.027,00 -0,3% -3,45 -4,4% Kupfer-Future 4,37 4,28 +2,1% +0,09 +23,9% ===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 11, 2021 12:23 ET (16:23 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.