DJ MÄRKTE EUROPA/Anleger kaufen Rücksetzer - Windkraft im Aufwind
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Dienstag im Minus. Den Rücksetzer am Morgen nutzten die Anleger erneut für Käufe, die Indizes erholten sich damit deutlich vom Tagestief. So schloss der DAX 0,3 Prozent niedriger bei 15.147 Punkten, im Tief notierte er bei 15.012 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,4 Prozent auf 4.055 Zähler nach. Die Sorge vor einer Stagflation, also einer Mischung aus steigender Inflation und fehlendem Wirtschaftswachstum, drückt weiterhin auf die Stimmung.
Die Sorgen vor einem Inflationsschub scheinen sich zu bestätigen, stiegen die Preise im deutschen Großhandel doch weiter. Im September legten sie um 13,2 Prozent zum Vorjahr zu, das war der höchste Anstieg seit 1974. Wie sich der Mix aus Lieferkettenproblemen, Preisanstieg der Vorprodukte und Energiepreisen auf die Gewinne der europäischen Unternehmen auswirken wird, wird die Berichtssaison zum dritten Quartal zeigen.
Energiepreise werden zur Belastung
Die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten blicken im Oktober erneut pessimistischer in die Zukunft, die ZEW-Konjunkturerwartungen fallen von 26,5 auf 22,3. Eine Abkühlung der Wirtschaft ist für Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, in Stein gemeißelt. Dies zeigten nicht nur die ZEW-Konjunkturerwartungen, sondern auch der ifo-Geschäftsklimaindex. Zweierlei Dinge spielten dabei eine Rolle. Zum einen liefen die Nachholeffekte im Dienstleistungssektor aus. Zum anderen belasteten die Materialknappheit die Industrie unverändert schwerwiegend. Mit der zu erwartenden schwächeren Entwicklung im Dienstleistungssektor würden die Folgen der fehlenden Vorprodukte in der Industrie jetzt deutlicher sichtbar. Erschwerend kommen nun auch die massiv gestiegenen Energiepreise hinzu, die den wirtschaftlichen Ausblick zusätzlich belasten.
Trotz dieser Belastungsfaktoren gebe es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Komme der Materialfluss wieder in Gang, kommt es Gitzel zufolge zu einer stark anziehenden Industriekonjunktur. Einerseits werden die Unternehmen die liegengebliebenen Aufträge abarbeiten, andererseits müssen die leergefegten Lager wieder gefüllt werden. Beides spreche für hohe Wachstumsraten der Industrieproduktion.
Windturbinenhersteller profitieren von Macrons Investitionsplan
Für die Aktien der europäischen Windturbinenhersteller ging es mit Blick auf den 30 Milliarden Euro schweren Investitionsplan für grüne Energie des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron nach oben. Macron hat den Anlauf unternommen, die Energie-, Transport- und Technologiesektoren des Landes zu revitalisieren und die Dekarbonisierung der französischen Wirtschaft voranzutreiben. Geplant sind unter anderem Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro in Onshore- und Offshore-Wind- und Solarenergie, berichtete der Wirtschaftsnachrichtensender BFM. Der französische Präsident fügte hinzu, er wolle, dass Frankreich weltweit führend bei grünem Wasserstoff werden und bis 2030 ein kohlenstoffarmes Flugzeug haben soll. Die Aktien von Siemens Gamesa und Vestas stiegen um 3,3 und 5,2 Prozent, Nordex legten um 3,7 Prozent zu.
Für die Aktie von Verbund ging es um 3,1 Prozent nach oben. Wie zu erwarten beflügelt nach einem regenreichen Sommer eine überdurchschnittliche Wasserführung der Kraftwerke sowie höhere Absatzpreise das Ergebnis des österreichischen Versorgers. In Folge hat das Unternehmen seine Gewinnprognosen 2021 angehoben. Rund 90 Prozent des erzeugten Stroms stammen aus Lauf- und Speicherkraftwerken.
Der finnische Stahlhersteller Outokumpu hat auch wegen der stark steigenden Stahlpreise den Ausblick erhöht. Dies habe Signalwirkung für den ganzen Stahlsektor, kommentieren die Analysten von Jefferies. Das Unternehmen geht nun von einem EBITDA im dritten Quartal aus, das über dem Vorjahreswert liegen wird. Die Aktie der Finnen stieg gegen den Markt um 4,8 Prozent.
Für die Aktie von Curevac ging es in Frankfurt um 7,7 Prozent nach unten, nachdem das Tübinger Biopharma-Unternehmen den EMA-Antrag für Impfstoffzulassung der ersten Generation zurückgezogen hat. Curevac will seinen Covid-19-Impfstoff der ersten Generation nun doch nicht mehr auf den Markt bringen, sondern sich auf die zweite Generation konzentrieren.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.055,09 -17,43 -0,4% +14,1% Stoxx-50 3.535,37 -13,45 -0,4% +13,7% Stoxx-600 457,21 -0,32 -0,1% +14,6% XETRA-DAX 15.146,87 -52,27 -0,3% +10,4% FTSE-100 London 7.130,69 -16,16 -0,2% +10,6% CAC-40 Paris 6.548,11 -22,43 -0,3% +18,0% AEX Amsterdam 771,47 -2,32 -0,3% +23,5% ATHEX-20 Athen 2.155,16 +16,07 +0,8% +11,4% BEL-20 Bruessel 4.159,81 -1,52 -0,0% +14,9% BUX Budapest 54.648,43 +215,87 +0,4% +29,8% OMXH-25 Helsinki 5.349,32 -1,30 -0,0% +16,6% ISE NAT. 30 Istanbul 1.524,55 +1,80 +0,1% -6,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.704,17 +7,34 +0,4% +16,3% PSI 20 Lissabon 5.537,03 +25,18 +0,5% +13,6% IBEX-35 Madrid 8.935,90 +36,90 +0,4% +10,7% FTSE-MIB Mailand 25.990,02 +59,56 +0,2% +16,6% RTS Moskau 1.869,94 -12,49 -0,7% +34,8% OBX Oslo 1.044,79 +0,96 +0,1% +21,7% PX Prag 1.374,70 -1,41 -0,1% +33,8% OMXS-30 Stockholm 2.251,01 +17,49 +0,8% +20,1% WIG-20 Warschau 2.472,33 +14,97 +0,6% +24,6% ATX Wien 3.741,31 +6,93 +0,2% +33,3% SMI Zuerich 11.756,76 -14,81 -0,1% +9,8% DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:10 Uhr Mo, 17:19 Uhr % YTD EUR/USD 1,1540 -0,1% 1,1561 1,1573 -5,5% EUR/JPY 131,12 +0,1% 130,96 131,09 +4,0% EUR/CHF 1,0735 +0,1% 1,0720 1,0723 -0,7% EUR/GBP 0,8485 -0,2% 0,8497 0,8492 -5,0% USD/JPY 113,63 +0,3% 113,28 113,25 +10,0% GBP/USD 1,3600 +0,0% 1,3607 1,3627 -0,5% USD/CNH (Offshore) 6,4518 -0,1% 6,4554 6,4534 -0,8% Bitcoin BTC/USD 56.182,75 -1,7% 57.593,01 57.317,26 +93,4% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,66 80,52 +0,2% 0,14 +68,6% Brent/ICE 83,47 83,65 -0,2% -0,18 +64,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.760,83 1.754,15 +0,4% +6,68 -7,2% Silber (Spot) 22,56 22,58 -0,1% -0,02 -14,5% Platin (Spot) 1.016,10 1.012,05 +0,4% +4,05 -5,1% Kupfer-Future 4,34 4,37 -0,5% -0,02 +23,2% ===
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October 12, 2021 12:20 ET (16:20 GMT)
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