Aktien Europa Ausblick: Schwächer - Leitzinsentscheidung steht an

Europäische Standardwerte werden am Donnerstag nach erneut negativen US-Vorgaben etwas schwächer erwartet. Die Wall Street hatte am Vortag deutliche Verluste verbucht. Die Citigroup errechnete den EuroSTOXX 50 vorbörslich bei 3388,37 Punkten - am Mittwoch hatte der europäische Leitindex 1,31 Prozent auf 3.418,84 Zähler verloren. Zudem steht am Mittag eine Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank an. Vor dieser halten sich die Börsianer mit Investitionen traditionell zurück.

Zwar wird der EZB-Rat nach einhelliger Meinung von Beobachtern den Leitzins auf dem historischen Tief von 2,00 Prozent belassen. Doch die hohen Ölpreise könnten die Währungshüter dazu veranlassen, stärker als bisher vor einem Inflationsanstieg auf breiter Front zu warnen.

Europäische Ölwerte könnten angesichts des weiter schwächeren Rohölpreises erneut unter Druck stehen. Ein Barrel (159 Liter) leichtes Rohöl der US-Sorte WTI kostete am Morgen im asiatischen Handel 62,54 US-Dollar und damit 25 Cent weniger als zum Handelsschluss am Mittwoch in New York.

In der Schweiz könnte Swiss Life erneut im Blick stehen. Der Versicherer teilte mit, dass die Banken-Tochter Banca del Gottardo "ein wesentlicher Teil" der Gruppe bleibe. Am Vortag waren die Aktien von Swiss Life nach Gerüchten über den Verkauf der Bank an den italienischen Generali-Konzern um 4 Prozent auf 196,60 Franken gestiegen.

In Paris dürften vor allem die Aktien der Flug- und der Chemiebranche in den Fokus rücken: Laut einem Bericht der Zeitung "Daily Tribune" will die Fluggesellschaft Air France-KLM bis zum Ende des Fiskaljahres 2006 295 Millionen Euro einsparen. Es handele sich um Synergieeffekte aus dem Zusammenschluss der beiden Airlines. Die Ersparnis liege neun Prozent über den bisherigen eigenen Schätzungen und 119 Prozent über den optimistischsten Marktschätzungen.

Der französische Chemiekonzern Rhodia geriet ebenfalls in die Schlagzeilen. Das Unternehmen überdenkt laut "La Tribune" den Verkauf einer Produktionsstätte an das deutsche Unternehmen Wöllner. Zudem sei laut "Les Echos" eine Investition im zweistelligen Millionenbetrag zur Modernisierung einer weiteren Fabrik in Frankreich geplant. Rhodia war in den vergangen Wochen immer wieder Ziel von Übernahmespekulationen.

Die Analysten von Merrill Lych setzten die Aktien von Nokia auf die Empfehlungsliste für europäische Empfehlungsliste./ag/sf

AXC0022 2005-10-06/08:50