DJ MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Powell-Nominierung stützt Dollar
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag etwas leichter geschlossen. Trotz der grassierenden Corona-Pandemie sprachen Marktteilnehmer aber weiter von einem günstigen Umfeld. Die neuen Lockdowns in Österreich und in Teilen Bayerns dürften die Märkte nicht nachhaltig bremsen, glaubt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Die Dauer der Restriktionen dürfte kürzer ausfallen als im vergangenen Winter, als noch nicht ein Großteil der Bevölkerung geimpft war.
Der DAX schloss 0,3 Prozent leichter bei 16.116, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,4 Prozent nach auf 4.339 Punkte. Stützend wirkten die sich zunehmend auflösenden Zinserhöhungserwartungen am Markt, was den Euro unter grundsätzlichen Abgabedruck setzte. Der Dollar wurde auch gestützt von der Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, US-Notenbankpräsident Jerome Powell eine zweite Amtszeit zuzugestehen. Fed-Gouverneurin Lael Brainard kommt damit nicht zum Zug, Brainard steht im Ruf einer geldpolitischen Taube.
KKR bietet 10,8 Milliarden Euro für Telecom Italia
Einen Satz um 30 Prozent nach oben auf 0,45 Euro machten Telecom Italia. Das US-Beteiligungsunternehmen KKR will den Konzern für 10,8 Milliarden Euro übernehmen und bietet 50,5 Cent je Aktie. Weil der Staat eine "goldene Aktie" hält, dürfte der Angebotspreis zunächst nicht erreicht werden, hieß es am Markt. "Die große Frage ist, ob sich KKR im Vorfeld die Zustimmung von Draghi schon eingeholt hat", sagte ein Marktteilnehmer. Der Kurs des größten Aktionärs von Telecom Italia, Vivendi, legte um 1,9 Prozent zu.
Die Übernahmeofferte von KKR für Telecom Italia weckte auch an anderer Stelle erneute Übernahmefantasien. Für BT Group ging es an der Londoner Börse um 2,5 Prozent nach oben. Jüngste Spekulationen, dass Großaktionär Patrick Drahi eine Offerte lancieren könnte, erlebten ein Comeback. Drahi hält 12 Prozent an BT Group.
Ericsson (-5,6%) übernimmt für rund 6,2 Milliarden Dollar die Vonage Holdings, einen US-Anbieter von globaler Cloud-Kommunikation für Unternehmen. Der Preis entspricht einem Aufschlag von 28 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag. Finanziert werden soll die Transaktion aus bestehenden Barmitteln.
Tui entzogen sich dem corona-bedingten Abgabedruck im Touristiksektor (-1,5%) und legten 1,4 Prozent zu. Hintergrund waren optimistische Aussagen zum Sommergeschäft 2022 durch Tui-Deutschlandchef Stefan Baumert. Baumert rechnet mit einer Rückkehr zur Normalität.
Vonovia verloren 2,2 Prozent. "Das ist ein Brett", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Kapitalerhöhung des Immobilienunternehmens. Von den 17 Milliarden Euro für die Übernahme der Deutsche Wohnen holt sich Vonovia nun 8 Milliarden von den Aktionären wieder. Für 20 alte können sich Aktionäre 7 neue Aktien zum Stückpreis von 40 Euro kaufen. "Positiv ist, dass die Banken die Kapitalerhöhung garantiert haben", betonte der Marktteilnehmer aber auch, und die Kapitalerhöhung sei ohnehin erwartet worden.
Die Spekulationen um die Einflussnahme des aktivistischen Investors Daniel Kretinsky bei der Aareal Bank nahmen zu. Kretinsky hat seinen Anteil jetzt mehr als verdoppelt - auf 7,8 Prozent. Der Kurs der Bank stieg um 1,1 Prozent.
Deutsche Bank holt sich Versicherungsexperten
Deutsche Bank gewannen 0,4 Prozent. Die Nachfolgeregelung von Paul Achleitner spielte keine große Rolle am Markt. Bei dem Institut soll Alexander Wynaendts im kommenden Mai Achleitner als AR-Chef folgen. "Das ist ein Versicherungsspezialist", bemerkte ein Marktteilnehmer. Damit sei es fraglich, ob sich die grundsätzliche Strategie verbessern werde. "Der Markt hätte sich jemand mit einem starken Netzwerk in die Bankenszene und in die deutsche Regierung gewünscht".
Julius Bär standen mit einem Minus von 4,8 Prozent unter Druck. "Die Zahlen sind schwächer als erwartet", hieß es bei der Citi mit Blick auf die vorgestellten 10-Monatszahlen. Das gelte vor allem für die Margen. Der Grund sei ein schwächeres Handelsergebnis. Andererseits sei das Wachstum solide, und die Kosten habe die Bank im Griff.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.338,69 -17,78 -0,4% +22,1% Stoxx-50 3.769,56 -3,22 -0,1% +21,3% Stoxx-600 485,46 -0,62 -0,1% +21,7% XETRA-DAX 16.115,69 -44,28 -0,3% +17,5% FTSE-100 London 7.265,41 +41,84 +0,6% +11,8% CAC-40 Paris 7.105,00 -7,29 -0,1% +28,0% AEX Amsterdam 815,34 -6,46 -0,8% +30,5% ATHEX-20 Athen 2.181,03 -25,00 -1,1% +12,7% BEL-20 Bruessel 4.203,53 -27,66 -0,7% +16,1% BUX Budapest 50.483,99 -988,92 -1,9% +19,9% OMXH-25 Helsinki 5.511,53 +16,54 +0,3% +20,2% ISE NAT. 30 Istanbul 1.910,87 +13,48 +0,7% +16,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.873,41 -16,36 -0,9% +27,9% PSI 20 Lissabon 5.501,97 +17,61 +0,3% +12,7% IBEX-35 Madrid 8.821,30 +68,10 +0,8% +9,3% FTSE-MIB Mailand 27.382,87 +45,41 +0,2% +23,0% RTS Moskau 1.628,10 -95,64 -5,5% +17,3% OBX Oslo 1.088,98 +4,19 +0,4% +26,8% PX Prag 1.357,91 -4,80 -0,4% +32,2% OMXS-30 Stockholm 2.368,57 -5,35 -0,2% +26,3% WIG-20 Warschau 2.247,82 -0,36 -0,0% +13,3% ATX Wien 3.743,79 +32,57 +0,9% +32,3% SMI Zuerich 12.510,81 -34,20 -0,3% +16,9% DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:07 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1262 -0,2% 1,1264 1,1318 -7,8% EUR/JPY 129,25 +0,4% 128,65 128,79 +2,5% EUR/CHF 1,0476 -0,1% 1,0478 1,0481 -3,1% EUR/GBP 0,8394 +0,0% 0,8386 0,8403 -6,0% USD/JPY 114,77 +0,6% 114,19 113,79 +11,1% GBP/USD 1,3415 -0,2% 1,3434 1,3469 -1,8% USD/CNH (Offshore) 6,3873 -0,0% 6,3836 6,3859 -1,8% Bitcoin BTC/USD 57.840,01 -2,2% 57.770,01 58.000,51 +99,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,69 75,94 +1,0% 0,75 +61,5% Brent/ICE 79,74 78,89 +1,1% 0,85 +55,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.817,40 1.845,74 -1,5% -28,34 -4,2% Silber (Spot) 24,44 24,62 -0,7% -0,18 -7,4% Platin (Spot) 1.027,45 1.034,18 -0,7% -6,73 -4,0% Kupfer-Future 4,41 4,41 -0,0% -0,00 +25,0% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 22, 2021 12:06 ET (17:06 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.