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MÄRKTE USA/Überraschende Powell-Aussagen belasten Wall Street

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Überraschende Powell-Aussagen belasten Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Überraschend falkenhafte Töne von US-Notenbankpräsident Jerome Powell drücken am Dienstag auf die Kurse an der Wall Street. Der Fed-Chairman sprach von einer sehr starken Wirtschaft und weiter hohem inflationären Druck, weshalb es angemessen sei, über eine Beschleunigung des beim November-Treffen der Notenbanker eingeleiteten sogenannten Taperings zu diskutieren. Zudem verzichtete er explizit auf die Charakterisierung der hohen Inflation als "temporär" und stellte in Aussicht, das Tapering "einige Monate" früher" als bisher signalisiert zu beenden.

Es steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed bereits im nächsten Sommer erstmals an der Leitzinsschraube dreht - aber unter dem Vorbehalt, dass die nun aufgetretenen Konjunkturrisiken im Zusammenhang mit der neuen Corona-Variante nicht belastend werden.

Der Dollar macht mit den Powell-Aussagen und der Aussicht auf früher als bisher gedachte Zins-Erhöhungen einen Satz nach oben. Der Euro fällt im Gegenzug unter die Marke von 1,13 Dollar und notierte im Tagestief bei 1,1235 Dollar. Im Tageshoch hatte er schon gut 1,5 Cent fester notiert.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 1,8 Prozent auf 34.492 Punkte. Der S&P-500 fällt um 1,8 Prozent. Für den Nasdaq-Composite geht es um 2,0 Prozent abwärts. Die Indizes liegen damit auf ihren Tagestiefs.

Omikron-Variante birgt weiter hohe Risiken 

Doch auch die Sorgen vor der neuen Omikron-Variante verstärken sich weiter. Hintergrund sind Aussagen von Moderna-Chef Stephane Bancel, wonach vorhandene Corona-Impfstoffe weniger wirksam gegen die Virus-Variante sein dürften und es zudem Monate dauern könne, bis passende Impfstoffe in Massen produziert würden. Auch Biontech hatte zuletzt mitgeteilt, dass es von der Entwicklung bis zur Auslieferung 100 Tage dauern dürfte.

Vor diesem Hintergrund verlieren Moderna 6,2 Prozent, für Biontech geht es 5,3 Prozent nach unten. Regeneron büßen 2,3 Prozent ein. Das Unternehmen hat von einer geringeren Wirkung seines Antikörpers-Medikaments bei der neuen Corona-Variante gesprochen.

US-Daten mit gemischtem Bild 

Bei den US-Konjunkturdaten ergibt sich kein klares Bild. Während die Einzelhandelsdaten stark ausgefallen sind, hat sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern im November abgeschwächt. Auch der Vormonatswert wurde nach unten revidiert. Und auch die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago ist im November stärker gefallen als erwartet.

Die Verunsicherung ist auch deswegen groß, weil es weiterhin an konkreteren Erkenntnissen und Informationen über die neue Virusvariante fehlt. In diesem Umfeld geben Akteure sicheren Häfen wie Anleihen den Vorzug. Das belegt die Rendite zehnjähriger US-Anleihen, die aktuell mit 1,47 Prozent 2,9 Basispunkte tiefer liegt als am Vorabend.

Der Goldpreis gerät mit dem steigenden Dollar unter Druck. Zuvor hatte das Edelmetall von der Suche der Anleger nach Sicherheit profitiert.

Die Ölpreise fallen mit möglichen negativen Konjunktur-Auswirkungen und damit auch einer klar sinkenden Nachfrage deutlich zurück und verlieren bis zu 5,6 Prozent.

Airline-Aktien wieder im Sinkflug 

Verkauft werden Aktien von Unternehmen, die von den nun wieder drohenden verstärkten Lockdowns besonders betroffen wären. Dazu zählen an vorderster Front Fluggesellschaften und Unternehmen aus der Reise- und Freizeitbranche. Für die Aktien von Delta Air Lines und American Airlines geht es erneut um bis zu 3,8 Prozent abwärts.

Bei den Einzelwerten wartete Unitedhealth (-1,8%) mit einem Ausblick auf, der für das Jahr 2022 gewinnseitig etwas unter den Erwartungen ausfiel und umsatzseitig etwas darüber.

=== 
INDEX      zuletzt +/- % absolut +/- % YTD 
DJIA     34.491,58 -1,8% -644,36   +12,7% 
S&P-500    4.570,65 -1,8%  -84,62   +21,7% 
Nasdaq-Comp. 15.471,22 -2,0% -311,62   +20,0% 
Nasdaq-100  16.095,11 -1,9% -304,13   +24,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit   Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 
2 Jahre     0,56    7,5    0,48    44,2 
5 Jahre     1,19    4,0    1,15    83,1 
7 Jahre     1,40    0,7    1,40    75,5 
10 Jahre    1,47   -2,9    1,50    55,2 
30 Jahre    1,80   -5,8    1,85    14,7 
 
DEVISEN        zuletzt   +/- % Di, 8:11 Uhr Mo, 19:05  % YTD 
EUR/USD        1,1290   +0,0%    1,1314   1,1272  -7,6% 
EUR/JPY        127,77   -0,4%    128,10   128,20  +1,3% 
EUR/CHF        1,0404   -0,1%    1,0426   1,0417  -3,8% 
EUR/GBP        0,8523   +0,5%    0,8497   0,8471  -4,6% 
USD/JPY        113,12   -0,4%    113,06   113,73  +9,5% 
GBP/USD        1,3250   -0,5%    1,3323   1,3308  -3,1% 
USD/CNH (Offshore)   6,3774   -0,1%    6,3750   6,3878  -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD       56.891,51   -2,1%   56.693,21 58.683,01 +95,8% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settl.     +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        66,02   69,95     -5,6%   -3,93 +39,0% 
Brent/ICE        70,54   73,44     -3,9%   -2,90 +45,1% 
 
METALLE        zuletzt   Vortag     +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.773,36  1.784,99     -0,7%   -11,64  -6,6% 
Silber (Spot)      22,77   22,93     -0,7%   -0,16 -13,7% 
Platin (Spot)     934,50   966,50     -3,3%   -32,00 -12,7% 
Kupfer-Future      4,27    4,34     -1,5%   -0,07 +21,2% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cbr

(END) Dow Jones Newswires

November 30, 2021 12:23 ET (17:23 GMT)

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