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MÄRKTE EUROPA/Breite Erholung bei dünnen Umsätzen

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Breite Erholung bei dünnen Umsätzen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse am Dienstag schon wieder erholt. Der DAX stieg um 1,4 Prozent auf 15.447 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 1,7 Prozent auf 4.175 Punkte zu. Händler verwiesen auf die günstigen Vorlagen aus Asien. Zudem griffen Anleger im unteren Bereich der Handelsspanne zwischen 15.000 und 16.000 Punkten erneut zu.

"Nach dem Kurseinbruch vom Wochenauftakt ist der Markt technisch sauber, eine Jahresendrally haben viele Anleger bereits abgeschrieben", so ein Marktteilnehmer. "Vielleicht kommt sie aber gerade deshalb", sagte er. Die Angst vor Lockdowns sei zunächst einmal weitgehend eingearbeitet. Falls sich die Omikron-Variante als vergleichsweise harmlos entpuppen sollte, könnte es weiter nach oben gehen. Ein Ausbruch aus der großen Handelsspanne sei aber nach wie vor nicht in Sicht, meinten Marktanalysten. Sie erwarten, dass sich die Schaukelbörse der vergangenen Wochen und Monate fortsetzt.

Für Zuversicht sorgten Berichte, nach denen die Omikron-Fallzahlen in Südafrika schon wieder stark zurückgehen und auch im stark betroffenen London die Zahl der Krankenhauseinweisungen nur unterproportional steigt. Aber es gab auch andere Stimmen: "Omikron verbreitet sich wie ein Lauffeuer und belastet die Stimmung", sagte Esty Dwek, Chief Investment Officer bei FlowBank. Zudem wartete der Markt auch auf die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz in Deutschland zur Corona-Krise.

Trotz der Unsicherheit war die Erholung in Europa relativ marktbreit. Alle großen Stoxx-Branchenindizes verzeichneten Gewinne. An der Spitze stand der Stoxx-Index der Reise- und Freizeit-Aktien mit einem Plus von 3,5 Prozent, gefolgt von den Öl- und Gaswerten, deren Index um 2,9 Prozent stieg. Aber auch die rohstoffnahen Basic Resources und die Banken legten überdurchschnittlich zu.

Im DAX stiegen Adidas trotz des schwachen Konsumklimas um 0,6 Prozent - gestützt von neuen Zahlen des Konkurrenten Nike. Auf der Gewinnerseite ganz oben standen Airbus mit 4,6 Prozent und MTU mit 4,2 Prozent Plus. Deutsche Börse zogen um 3,1 Prozent an: die UBS hat laut Händlern die Aktien des Börsenbetreibers auf die Kaufliste genommen. Im MDAX gewannen Lufthansa 6,6 Prozent.

Online-Apotheken schwach - Einführung E-Rezept verschoben 

Für die Aktie von Zur Rose ging es um weitere 16 Prozent nach unten, Shop Apotheke gaben um 8,2 Prozent nach. Das Bundesministerium für Gesundheit hat die Einführung des E-Rezepts zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Rahmenbedingungen seien noch nicht geschaffen und die Testphase werde zunächst verlängert. Die Analysten von Baader stuften die Nachricht als "enttäuschend" ein und haben Zur Rose in der Folge von ihrer Top-Pick-Liste gestrichen.

Für die Aktie von Manz ging es dagegen um 23,3 Prozent aufwärts, angetrieben wurden sie von einem neuen Großauftrag für das Unternehmen. Dabei ging es um eine Order von Britishvolt über Anlagen zur Assemblierung von Lithium-Ionen-Zellen für eine Produktionslinie. Für die erste Ausbaustufe mit einer Produktionskapazität von vier GWh beträgt das Auftragsvolumen nach Aussage des Unternehmens mehr als 70 Millionen Euro. Umsatz- und ergebniswirksam werde das Projekt in den Jahren 2022 und 2023.

Geduld kann sich lohnen - Rocket Internet fliegen mit neuem Angebot 

Vor gut einem Jahr hat sich Rocket Internet per Delisting von der Börse verabschiedet. Der Preis damals - 18,57 Euro pro Aktie. Viele Anleger haben es zähneknirschend angenommen. Einige Investoren haben allerdings darauf gesetzt, dass es in Zukunft ein höheres Gebot geben könne, und das geht nun auf. Weil nun ein neues Angebot für 35 Euro vorliegt, zogen die Aktien an der Hamburger Börse am Abend um 19,8 Prozent auf 32,34 Euro an. Freuen dürften sie sich auch bei der Scherzer AG, bei denen Rocket Internet zu den Top Ten in ihrem Portfolio gehören. Scherzer stiegen um 3,3 Prozent.

Gaspreise erreichen Rekordstände - Russland zieht Gas aus Europa ab 

Die europäischen Erdgaspreise markierten am Dienstag neue Rekordstände. Pro Megawattstunde zogen die Preise in Europa um 7,5 Prozent auf 158,45 Euro an. Nach Angaben von Analyst Helge Andre Martinsen von DNB Markets entspricht dies einem Äquivalent von mehr als 300 Dollar pro Barrel Öl. Die jüngste Preisexplosion wird vor dem Hintergrund sinkender Lieferungen nach Europa gesehen.

Laut Reuters haben sich die Gasflüsse durch die Jamal-Pipeline zwischen Russland und Deutschland über Polen, die normalerweise von Ost nach West fließen, umgekehrt. Russland ziehe also Gas aus Westeuropa ab. Hinzu komme, dass die Windkraftleistung in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit fünf Wochen liege, was die Nachfrage nach Gas noch weiter ansteigen lasse.

Auch der Preis für die Erdölsorte Brent zog deutlich an. Nachdem dieser am Montag im Tief noch bei 69,28 Dollar notiert hat, handelte Brent am Abend mit 73,53 Dollar deutlich darüber. Auslöser waren Berichte über eine Unterbrechung der libyschen Ölproduktion. Laut den Marktstrategen von Oanda sei die Unterbrechung im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Libyen am 24. Dezember politisch motiviert.

=== 
Index         Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.             stand   absolut     in %     seit 
.                             Jahresbeginn 
Euro-Stoxx-50     4.174,99    +67,86    +1,7%    +17,5% 
Stoxx-50        3.725,10    +53,60    +1,5%    +19,8% 
Stoxx-600        473,99    +6,64    +1,4%    +18,8% 
XETRA-DAX       15.447,44   +207,77    +1,4%    +12,6% 
FTSE-100 London    7.290,19    +92,16    +1,3%    +11,4% 
CAC-40 Paris      6.964,99    +94,89    +1,4%    +25,5% 
AEX Amsterdam      774,95    +11,92    +1,6%    +24,1% 
ATHEX-20 Athen     2.115,44    +14,40    +0,7%     +9,4% 
BEL-20 Brüssel     4.225,59    +63,15    +1,5%    +16,7% 
BUX Budapest     50.571,05    +99,91    +0,2%    +20,1% 
OMXH-25 Helsinki    5.427,53    +68,96    +1,3%    +18,4% 
ISE NAT. 30 Istanbul  2.089,52   -189,63    -8,3%    +27,7% 
OMXC-20 Kopenhagen   1.784,76    +31,84    +1,8%    +21,8% 
PSI 20 Lissabon    5.385,60    +65,77    +1,2%    +11,3% 
IBEX-35 Madrid     8.387,50   +145,10    +1,8%     +3,9% 
FTSE-MIB Mailand   26.609,92   +432,16    +1,7%    +19,7% 
RTS Moskau       1.573,50    +15,86    +1,0%    +13,4% 
OBX Oslo        1.062,71    +23,52    +2,3%    +23,7% 
PX Prag        1.412,16    +20,54    +1,5%    +37,5% 
OMXS-30 Stockholm   2.319,52    +33,80    +1,5%    +23,7% 
WIG-20 Warschau    2.185,47    -4,44    -0,2%    +10,2% 
ATX Wien        3.823,99   +103,91    +2,8%    +32,2% 
SMI Zürich      12.682,53    +92,64    +0,7%    +18,5% 
 
DEVISEN        zuletzt   +/- % Di., 8:25h Mo,17:08 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,1270   -0,1%   1,1282    1,1297  -7,7% 
EUR/JPY        128,64   +0,4%   128,35    128,05  +2,0% 
EUR/CHF        1,0419   +0,2%   1,0393    1,0395  -3,6% 
EUR/GBP        0,8506   -0,4%   0,8535    0,8542  -4,8% 
USD/JPY        114,13   +0,4%   113,74    113,36 +10,5% 
GBP/USD        1,3248   +0,3%   1,3219    1,3223  -3,1% 
USD/CNH (Offshore)   6,3778   -0,1%   6,3788    6,3842  -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD       48.684,81   +4,0%  48.621,97   45.946,16 +67,6% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settl.    +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        70,84   68,61    +3,3%     2,23 +49,7% 
Brent/ICE        73,53   71,52    +2,8%     2,01 +42,9% 
 
METALLE        zuletzt   Vortag    +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.788,22  1.790,90    -0,1%     -2,68  -5,8% 
Silber (Spot)      22,51   22,28    +1,1%     +0,24 -14,7% 
Platin (Spot)     932,49   935,55    -0,3%     -3,06 -12,9% 
Kupfer-Future      4,33    4,29    +0,9%     +0,04 +23,1% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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December 21, 2021 12:08 ET (17:08 GMT)

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