München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigt sich besorgt über den Zustand der Gesellschaft. "Das Land ist in vielerlei Hinsicht gespalten", sagte er der "Welt am Sonntag".
"In der ersten Welle gab es kein politisches Hickhack, sondern ein Bewusstsein aller Parteien für das Gemeinwohl. Es gab auch eine einheitlichere mediale Beurteilung, die die Bevölkerung zum Mitmachen animierte." Heute gebe es eine extreme politische Instrumentalisierung des Themas. "Das haben wir alle in der Dimension so nicht gesehen. Ich habe die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, überschätzt und den Glauben an Verschwörungstheorien unterschätzt."
Söder ist überzeugt: "Eine Impfpflicht wird die Spaltung der Gesellschaft eher überwinden als vertiefen. Davon bin ich überzeugt." Zum einen würden Vorurteile überwunden.
Viele Menschen würden feststellen, dass es nicht so schlimm sei, sich impfen zu lassen - sondern im Gegenteil sogar schützt und Freiheit gebe. Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante forderte Söder eine neue Strategie: "Die aktuell gültigen Quarantäne-Regeln bedürfen mit Blick auf eine mögliche explosionsartige Verbreitung von Omikron einer Überarbeitung", sagte er der "Welt am Sonntag". "Wir können nicht das ganze Land in Quarantäne schicken." Das RKI müsse dazu einen Vorschlag vorlegen.
"Wir sollten für alle Fälle überall eine umfassende Maskenpflicht mit FFP2 wie in Bayern planen." Das gelte gerade für die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur. "Ich erhoffe mir von den Experten und dem Bundesgesundheitsminister auch eine Klärung, wie es mit den Genesenen weitergehen soll. Wann sollen sie geboostert werden? Wann braucht es keine Quarantäne? Es gibt derzeit noch viele Fragen und zu wenige Antworten."
Söder bekräftigte seine Kritik an der Ständigen Impfkommission (Stiko). Er sagte: "Die Kinder-Impfungen wurden nicht zuletzt durch voreilige Beiträge der Ständigen Impfkommission erschwert. Die Stiko hinkt leider der tatsächlichen Entwicklung oft hinterher. Erst war Boostern nicht so wichtig, dann nur für die Über-70-Jährigen, dann nach sechs Monaten, dann für einige nach fünf und jetzt nach drei Monaten. Das verunsichert viele. Dass Stiko-Chef Thomas Mertens dann vor der Entscheidung zu den Kinder-Impfungen selbst erklärte, er würde seine Kinder aktuell nicht impfen lassen, war mehr als unglücklich", so Söder in der "Welt am Sonntag".
"In der ersten Welle gab es kein politisches Hickhack, sondern ein Bewusstsein aller Parteien für das Gemeinwohl. Es gab auch eine einheitlichere mediale Beurteilung, die die Bevölkerung zum Mitmachen animierte." Heute gebe es eine extreme politische Instrumentalisierung des Themas. "Das haben wir alle in der Dimension so nicht gesehen. Ich habe die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, überschätzt und den Glauben an Verschwörungstheorien unterschätzt."
Söder ist überzeugt: "Eine Impfpflicht wird die Spaltung der Gesellschaft eher überwinden als vertiefen. Davon bin ich überzeugt." Zum einen würden Vorurteile überwunden.
Viele Menschen würden feststellen, dass es nicht so schlimm sei, sich impfen zu lassen - sondern im Gegenteil sogar schützt und Freiheit gebe. Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante forderte Söder eine neue Strategie: "Die aktuell gültigen Quarantäne-Regeln bedürfen mit Blick auf eine mögliche explosionsartige Verbreitung von Omikron einer Überarbeitung", sagte er der "Welt am Sonntag". "Wir können nicht das ganze Land in Quarantäne schicken." Das RKI müsse dazu einen Vorschlag vorlegen.
"Wir sollten für alle Fälle überall eine umfassende Maskenpflicht mit FFP2 wie in Bayern planen." Das gelte gerade für die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur. "Ich erhoffe mir von den Experten und dem Bundesgesundheitsminister auch eine Klärung, wie es mit den Genesenen weitergehen soll. Wann sollen sie geboostert werden? Wann braucht es keine Quarantäne? Es gibt derzeit noch viele Fragen und zu wenige Antworten."
Söder bekräftigte seine Kritik an der Ständigen Impfkommission (Stiko). Er sagte: "Die Kinder-Impfungen wurden nicht zuletzt durch voreilige Beiträge der Ständigen Impfkommission erschwert. Die Stiko hinkt leider der tatsächlichen Entwicklung oft hinterher. Erst war Boostern nicht so wichtig, dann nur für die Über-70-Jährigen, dann nach sechs Monaten, dann für einige nach fünf und jetzt nach drei Monaten. Das verunsichert viele. Dass Stiko-Chef Thomas Mertens dann vor der Entscheidung zu den Kinder-Impfungen selbst erklärte, er würde seine Kinder aktuell nicht impfen lassen, war mehr als unglücklich", so Söder in der "Welt am Sonntag".
© 2021 dts Nachrichtenagentur