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MÄRKTE USA/Kräftige Erholung trotz anhaltender Zinssorgen

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Kräftige Erholung trotz anhaltender Zinssorgen

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat zu Wochenbeginn trotz anhaltender Zinssorgen eine kräftige Erholung von den Tagestiefs verzeichnet. Der zuletzt besonders unter Druck gestandene technologielastige Nasdaq-Composite schaffte sogar knapp den Sprung ins Plus. Teilnehmer verwiesen auf die Renditen am US-Anleihemarkt, die von ihren Tageshochs deutlich zurückkamen. Auch habe es einzelne Gelegenheitsjkäufe gegeben. Die Nasdaq-Indizes waren wegen der vielen stark zinsreagiblen Wachstumsaktien kräftig gefallen.

Der Dow-Jones-Index büßte 0,4 Prozent auf 36.069 Punkte ein, nachdem er im Tagestief schon bei 35.640 Punkten gelegen hatte. Für den S&P-500 ging es 0,1 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite gewann dagegen 7,0 Punkte auf 14.943, nach einem Tagestief von 14.530 Punkten. Im Verlauf hatte der Index seit dem Allzeithoch am 22. November schon mehr als 10 Prozent verloren, was gemeinhin als Beginn einer charttechnischen Korrektur definiert wird. An der Nyse gab es 1.218 (Freitag: 1.700) Kursgewinner und 2.133 (1.600) -verlierer. Unverändert schlossen 178 (187) Titel.

Goldman Sachs und die Deutsche Bank gehen nun davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im laufenden Jahr nicht wie bislang erwartet drei sondern vier Mal anheben wird, erstmalig im März nach Beendigung der Wertpapierkäufe. Am Markt wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank im März die Zinssätze anheben und kurz darauf damit beginnen könnte, ihre Bestände an Anleihen und anderen Vermögenswerten zu verringern.

Die Blicke richten sich nun auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Mittwoch für den Dezember. Analysten erwarten, dass diese auf über 7 Prozent gestiegen sind - erstmals seit 1982. Dies würde den Druck auf die US-Notenbank nochmals erhöhen.

Am Anleihemarkt kamen die Renditen von ihren Tageshochs deutlich zurück. Die Zehnjahresrendite stieg minimal um 0,4 Basispunkte auf 1,77 Prozent. Es war dennoch der höchste Stand seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020.

Zudem rückt die anstehende Berichtssaison in den Fokus. "Die Erwartungen sind hoch", so Thomas Altmann von QC Partners. Denn ohne einen weiteren Gewinnanstieg seien die hohen Kurse und hohen Bewertungen an der Wall Street kaum zu rechtfertigen. Im Wochenverlauf werden Viertquartalszahlen von JP Morgan Chase, Citigroup, Wells Fargo und Blackrock erwartet.

Dollar erholt sich 

Der Dollar erholte sich von den Abgaben am Freitag. Der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Die Arbeitsmarktdaten für Dezember hatten ein geringeres Beschäftigungswachstum als erwartet ausgewiesen und den Greenback unter Abgabedruck gesetzt. Es ist unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank durch das schwächere Beschäftigungswachstum beunruhigt ist, da der zugrundeliegende Trend weiterhin günstig ist und eine weitere Verbesserung des Arbeitsmarktes erwartet wird, so Devisen-Analyst Lee Hardman von MUFG.

Am Ölmarkt zeigten sich die Preise mit Abgaben, nachdem die Förderung in Kasachstan und Libyen wieder angelaufen ist. Die libysche Ölproduktion ist nach Angaben des Energieministers des Landes um 200.000 Barrel pro Tag gestiegen, nachdem eine wichtige Pipeline wieder in Betrieb genommen wurde. Und die Produktion in Kasachstan sei nach den schweren Protesten auf das normale Niveau zurückgekehrt, heißt es.

Der Goldpreis legte leicht zu, und sprang über die Marke von 1.800 Dollar je Feinunze. Händler verwiesen auf die zurückgekommenen Renditen am Anleihemarkt.

Zynga und Apria haussieren nach Übernahme-Deals 

Take-Two Interactive (-13,1%) übernimmt die Videospielefirma Zynga. Wie die Unternehmen bekannt gaben, haben sie sich auf einen Deal geeinigt, in dem Zynga mit rund 12,7 Milliarden Dollar bewertet wird. Zynga-Aktionäre erhalten je Aktie 3,50 Dollar in bar und den Gegenwert von 6,36 Dollar in Take-Two-Aktien. Damit wird die Zynga-Aktie mit 9,86 Dollar bewertet, was einem Aufschlag auf den Schlusskurs vom Freitag von rund 64 Prozent entspricht. Die Titel von Zynga machten einen Satz um 40,7 Prozent.

Der Pharmakonzern Pfizer ist eine potenziell milliardenschwere Genforschungskooperation eingegangen. Der Konzern arbeitet in den kommenden vier Jahren mit Beam Theraupeutics (-2,8%) in drei Forschungsprogrammen für seltene Krankheiten zusammen, wie die Unternehmen mitteilten. Pfizer zahlt als Teil der Vereinbarung zunächst 300 Millionen Dollar an Beam. Der Biotech-Firma winken zudem Meilensteinzahlungen von bis zu 1,05 Milliarden Dollar. Die Pfizer-Aktie gewann 0,9 Prozent.

Apria sprangen 26,1 Prozent nach oben, nachdem der Medikamenten- und Medizintechnik-Großhändler Owens & Minor (+0,6%) die Übernahme des Unternehmens für rund 1,45 Milliarden Dollar vermeldet hat. Je Apria-Aktie zahlt Owens & Minor 37,50 Dollar, was einem Aufschlag von 26 Prozent auf den Schlusskurs vom 7. Januar entspricht.

Für die Moderna-Aktie ging es um 9,3 Prozent aufwärts. Der US-Biotechkonzern hat sich für dieses Jahr bereits Produktumsätze in Höhe von rund 18,5 Milliarden Dollar gesichert. Im November hatte Moderna für 2022 noch 17 Milliarden angekündigt. Dies zog auch die Aktien anderer Impstoff-Hersteller nach oben. So gewannen Biontech 8,7 Prozent und Novavax 6,5 Prozent.

=== 
INDEX      zuletzt +/- % absolut +/- % YTD 
DJIA     36.068,87 -0,4% -162,79   -0,7% 
S&P-500    4.670,29 -0,1%  -6,74   -2,0% 
Nasdaq-Comp. 14.942,83 +0,0%   6,93   -4,5% 
Nasdaq-100  15.614,43 +0,1%  22,24   -4,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite  Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,90    +3,6     0,86      16,8 
5 Jahre         1,53    +2,5     1,50      26,7 
7 Jahre         1,71    +1,0     1,70      26,7 
10 Jahre         1,77    +0,4     1,77      26,0 
30 Jahre         2,10    -1,9     2,12      20,0 
 
DEVISEN        zuletzt   +/- % Mo, 8:09 Uhr Fr, 18:55 Uhr % YTD 
EUR/USD        1,1327   -0,3%    1,1335     1,1357 -0,4% 
EUR/JPY        130,54   -0,6%    131,21     131,30 -0,3% 
EUR/CHF        1,0503   +0,7%    1,0433     1,0436 +1,2% 
EUR/GBP        0,8342   -0,2%    0,8341     0,8363 -0,7% 
USD/JPY        115,25   -0,3%    115,76     115,62 +0,1% 
GBP/USD        1,3578   -0,0%    1,3589     1,3580 +0,4% 
USD/CNH (Offshore)   6,3804   -0,1%    6,3783     6,3851 +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD       41.719,95   -1,1%   42.146,79   41.961,69 -9,8% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settl.     +/- %    +/- USD % YTD 
WTI/Nymex        78,43   78,90     -0,6%     -0,47 +4,3% 
Brent/ICE        80,87   81,75     -1,1%     -0,88 +3,8% 
 
METALLE        zuletzt   Vortag     +/- %    +/- USD % YTD 
Gold (Spot)     1.801,46  1.796,38     +0,3%     +5,09 -1,5% 
Silber (Spot)      22,47   22,38     +0,4%     +0,10 -3,6% 
Platin (Spot)     944,70   961,50     -1,7%     -16,80 -2,7% 
Kupfer-Future      4,36    4,41     -1,1%     -0,05 -2,2% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2022 16:26 ET (21:26 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.

© 2022 Dow Jones News
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