DJ MÄRKTE EUROPA/Aktien trotzen US-Inflation - Philips bricht ein
FRANKFURT (Dow Jones)--Gut im Plus sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Für Gesprächsstoff sorgte der Anstieg der US-Inflationsdaten um 7,0 Prozent zum Vorjahr. Über deren Konsequenzen ist sich der Markt noch nicht einig. Dies dürfte sich erst in den nächsten Tagen zeigen. Der DAX stieg knapp über die 16.000er-Marke und legte um 0,4 Prozent auf 16.010 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 kletterte 0,8 Prozent auf 4.316 Zähler.
Analysten erschreckt über US-Inflation - Rohstoffe gesucht
Analysten zeigten sich per Saldo erschrocken über die Höhe der Inflation. Denn immerhin war dies der höchste Anstieg seit 1982. Entsprechend waren die Hauptgewinner die Branchen der Rohstoffwerte, die um 3,2 Prozent nach oben schossen, bei Öl & Gas ging es um 2,3 Prozent höher: Händler verwiesen dazu auf Analogien zu den 1970er-Jahren, als diese Branchen der einzige Inflationsschutz waren.
Analyst Bernd Krampen von der NordLB sprach von einer "wildgewordenen Inflation" in den USA. Und ING-Chefökonom James Knightley machte vor allem die Marktbreite der Preiszulagen Sorgen: Denn die Anzahl der Unternehmen, die in den nächsten 3 Monaten Preiserhöhungen planten, sei auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Die "Breite der Preissetzungsmacht bei den Unternehmen muss die Fed alarmieren", betonte er.
Auch US-Volkswirt Christian Scherrmann vom Vermögensverwalter DWS unterstrich, "dass der Preisanstieg auf breiter Front stattfand". Er fürchtet, dass die Folgen von Omikron sogar die Inflationserwartungen weiter steigern könnte: "Dies könnte in der mittleren Frist möglicherweise noch mehr Zinserhöhungen erforderlich machen als jene drei bis vier, die derzeit von den Marktteilnehmern erwartet werden", warnte der Volkswirt.
Berichtssaison legt schon los - Philips brechen ein
Auf Unternehmensseite gab es erste Ergebnisse aus dem Schlussquartal 2021: Teamviewer erfreuten mit starken Zahlen und wurden mit knapp 15 Prozent Plus belohnt. Der Softwareanbieter hat im vierten Quartal einen Endspurt hingelegt. Im Gesamtjahr 2021 dürften die wichtigen Billings bei rund 548 Millionen liegen, was 19 Prozent Wachstum entsprechen würde.
Philips brachen dagegen um 15,5 Prozent ein. Der Gewinn (EBIT) habe 9 Prozent unter den Erwartungen gelegen, monierten die Jefferies-Analysten. Grund seien Lieferengpässe und der Rückruf von Beatmungsgeräten aus dem Segment Sleep Care wegen möglicher Gesundheitsrisiken. Vergrätzt reagierte der Markt laut Händler aber besonders wegen erhöhter Rückstellungen für die Rückrufaktion der Sleep-Care-Produkte. Hier hatte der Markt bereits eine Besserung eingepreist und sei nun enttäuscht worden.
Für die Aktie von Sainsbury ging es um 3,1 Prozent nach oben. Positiv wirkte eine erhöhte Prognose des britischen Einzelhändlers für den bereinigten Vorsteuergewinn. Beim Lieferdienst Just Eat Takeaway ging es nach Zahlen 3,6 Prozent höher.
Süss Microtec gaben nach schwächeren Zahlen um 4,1 Prozent nach. Diese lagen trotz guter Auftragseingänge unter den Prognosen. Vor allem die Marge soll nur 8 bis 9,5 Prozent erreichen, während z.B. Hauck & Aufhäuser (H&A) rund 11,5 Prozent gesehen hatten.
Die Südzucker-Tochter Cropenergies hat im Quartal trotz deutlich gestiegener Rohstoff- und Energiepreise spürbar mehr verdient. Die Aktien legen 0,5 Prozent zu. Hilfreich war die Rally der Ethanol-Preise und bei den Lebens- und Futtermittel.
Bei den Small Caps legten Brain Biotech 9,4 Prozent zu. Ein Händler verwies darauf, dass Brain ein biochemisches Patent eingereicht hat und dieses nun Erfolgschancen beim Europäischen Patentamt hat.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.316,39 +34,85 +0,8% +0,4% Stoxx-50 3.828,83 +27,16 +0,7% +0,3% Stoxx-600 486,20 +3,12 +0,6% -0,3% XETRA-DAX 16.010,32 +68,51 +0,4% +0,8% FTSE-100 London 7.551,72 +60,35 +0,8% +1,4% CAC-40 Paris 7.237,19 +53,81 +0,7% +1,2% AEX Amsterdam 790,44 +8,09 +1,0% -0,9% ATHEX-20 Athen 2.298,83 +37,49 +1,7% +7,3% BEL-20 Bruessel 4.264,18 -7,05 -0,2% -1,1% BUX Budapest 54.405,84 +806,48 +1,5% +7,3% OMXH-25 Helsinki 5.593,51 +31,81 +0,6% -0,2% ISE NAT. 30 Istanbul 2.298,05 +19,94 +0,9% +13,5% OMXC-20 Kopenhagen 1.735,39 +15,90 +0,9% -6,9% PSI 20 Lissabon 5.641,69 +22,29 +0,4% +1,7% IBEX-35 Madrid 8.770,30 +14,40 +0,2% +0,7% FTSE-MIB Mailand 27.714,26 +178,78 +0,6% +0,7% RTS Moskau 1.612,80 +17,35 +1,1% +1,1% OBX Oslo 1.085,70 +18,07 +1,7% +1,6% PX Prag 1.442,83 +9,46 +0,7% +1,2% OMXS-30 Stockholm 2.399,18 +19,99 +0,8% -0,9% WIG-20 Warschau 2.411,11 +66,66 +2,8% +6,4% ATX Wien 3.990,96 +23,18 +0,6% +2,7% SMI Zuerich 12.670,47 -39,24 -0,3% -1,6% DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:14 Uhr Di, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1430 +0,5% 1,1366 1,1362 +0,5% EUR/JPY 131,14 +0,0% 131,05 131,10 +0,2% EUR/CHF 1,0444 -0,5% 1,0499 1,0496 +0,7% EUR/GBP 0,8345 +0,1% 0,8336 0,8344 -0,7% USD/JPY 114,73 -0,5% 115,30 115,39 -0,3% GBP/USD 1,3696 +0,5% 1,3634 1,3619 +1,2% USD/CNH (Offshore) 6,3610 -0,3% 6,3685 6,3782 +0,1% Bitcoin BTC/USD 43.642,24 +2,1% 42.555,59 42.546,94 -5,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,88 81,22 +2,0% 1,66 +10,2% Brent/ICE 84,97 83,72 +1,5% 1,25 +9,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.824,19 1.821,58 +0,1% +2,61 -0,3% Silber (Spot) 23,11 22,78 +1,4% +0,33 -0,9% Platin (Spot) 982,65 975,12 +0,8% +7,53 +1,3% Kupfer-Future 4,60 4,43 +3,9% +0,17 +3,1% ===
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January 12, 2022 12:01 ET (17:01 GMT)
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