Berlin (ots) -
Die neue Verkehrs- und Umweltsenatorin Bettina Jarasch hat sich zum Ziel gesetzt, Berlins Außenbezirke in der Mobilitätspolitik stärker als bisher zu berücksichtigen. Sie wolle "die Mobilitätswende auch an den Stadtrand bringen", sagte die Grünen-Politikerin im Interview mit der "Berliner Morgenpost" (Sonntag-Ausgabe): "Das halte ich für sehr wichtig, weil gerade in den Außenbezirken die Menschen noch viel mehr auf das Auto angewiesen sind." Hier zu besseren Lösungen zu kommen, habe "hohe Priorität", so Jarasch.
Jarasch verwies darauf, dass "diverse Straßenbahn- und andere Infrastrukturprojekte" anstünden, die das ÖPNV-Angebot am Stadtrand attraktiver machten. "Die brauchen aber ihre Zeit", räumte die Senatorin ein: "Was wir schnell machen können, ist, den Takt von Bussen zu verdichten. Wir werden auch durch Rufbusse ein Angebot dort schaffen, wo es bislang keines gibt." Das Ziel sei, dass niemand mehr als 400 Meter bis zur nächsten Haltestelle mit einem regelmäßigen ÖPNV-Angebot laufen müsse.
Gerade in den Randbezirken müsse es gelingen, Umsteigebahnhöfe so attraktiv zu machen, "dass die Menschen nicht mehr den eigenen Pkw nehmen", sagte Jarasch: "Wir können gerade an S- und U-Bahnhöfen mit Fahrradabstellanlagen, mit Ladepunkten für E-Autos, mit Sharing-Fahrzeugen ein attraktives Angebot schaffen und dafür sorgen, dass Bahnhöfe helle, belebte Orte sind, an denen man auch mal ein Paket abholen oder etwas einkaufen kann." Anders als bisher geschehen wolle sie dafür sorgen, dass auch Berlin Geld aus den dafür bestehenden Programmen des Bundes abruft.
Um bei den Planungen neuer Radwege und Busspuren schneller voranzukommen möchte die Senatorin die Zusammenarbeit mit den Bezirken verbessern. Für den Radwegebau kündigte sie eine zentrale Projekt-Einheit an. Dabei solle von den Erfahrungen in Friedrichshain-Kreuzberg ausgegangen werden. Der Innenstadt-Bezirk hatte nach dem Beginn der Pandemie sehr schnell an vielen Straßen Pop-up-Radwege ausgewiesen, die nun Schritt für Stück in dauerhafte und oft gesicherte Radspuren überführt werden.
"Alle Bezirke, die mitmachen wollen, sind herzlich dazu eingeladen", sagte Bettina Jarasch weiter der "Berliner Morgenpost". Anstatt sich Anträge hin- und herzuschicken, sollten sich alle gemeinsam an einen Tisch setzen und die Projekte kontinuierlich abarbeiten.
Auch beim Ausbau von Busspuren bietet Jarasch den Bezirksämtern eine Kooperation an. "Ich schlage vor, dass meine Verwaltung Bussonderfahrstreifen, die bereits angeordnet sind, auch zentral umsetzt. Die Bezirke können das an uns übertragen, wenn sie es selber nicht leisten können", sagte sie. Das sei auch wichtig für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die viele Kunden zurückgewinnen müsse, die in der Pandemie aufs Auto umgestiegen sind. "Dafür ist entscheidend, dass das ganz normale Angebot von Bus und Bahn wirklich funktioniert - zuverlässig, pünktlich und sauber."
Als weiteres Ziel ihrer Politik nannte die Mobilitätssenatorin, den motorisierten Durchgangsverkehr aus möglichst vielen Kiezen herauszuhalten. Das solle mit sogenannten Kiezblocks geschehen. In der Regel ist das eine Reihe von Pollern, die quer über eine Kreuzung gezogen wird. Autos können dann zwar in den Stadtteil hinein- und herausfahren, aber eben nicht mehr hindurch. "Das wird einer der Investitionsschwerpunkte in dieser Legislatur werden. Voraussetzung ist, dass das mit einem Verkehrskonzept verknüpft wird, um neue Wege zu organisieren."
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Die neue Verkehrs- und Umweltsenatorin Bettina Jarasch hat sich zum Ziel gesetzt, Berlins Außenbezirke in der Mobilitätspolitik stärker als bisher zu berücksichtigen. Sie wolle "die Mobilitätswende auch an den Stadtrand bringen", sagte die Grünen-Politikerin im Interview mit der "Berliner Morgenpost" (Sonntag-Ausgabe): "Das halte ich für sehr wichtig, weil gerade in den Außenbezirken die Menschen noch viel mehr auf das Auto angewiesen sind." Hier zu besseren Lösungen zu kommen, habe "hohe Priorität", so Jarasch.
Jarasch verwies darauf, dass "diverse Straßenbahn- und andere Infrastrukturprojekte" anstünden, die das ÖPNV-Angebot am Stadtrand attraktiver machten. "Die brauchen aber ihre Zeit", räumte die Senatorin ein: "Was wir schnell machen können, ist, den Takt von Bussen zu verdichten. Wir werden auch durch Rufbusse ein Angebot dort schaffen, wo es bislang keines gibt." Das Ziel sei, dass niemand mehr als 400 Meter bis zur nächsten Haltestelle mit einem regelmäßigen ÖPNV-Angebot laufen müsse.
Gerade in den Randbezirken müsse es gelingen, Umsteigebahnhöfe so attraktiv zu machen, "dass die Menschen nicht mehr den eigenen Pkw nehmen", sagte Jarasch: "Wir können gerade an S- und U-Bahnhöfen mit Fahrradabstellanlagen, mit Ladepunkten für E-Autos, mit Sharing-Fahrzeugen ein attraktives Angebot schaffen und dafür sorgen, dass Bahnhöfe helle, belebte Orte sind, an denen man auch mal ein Paket abholen oder etwas einkaufen kann." Anders als bisher geschehen wolle sie dafür sorgen, dass auch Berlin Geld aus den dafür bestehenden Programmen des Bundes abruft.
Um bei den Planungen neuer Radwege und Busspuren schneller voranzukommen möchte die Senatorin die Zusammenarbeit mit den Bezirken verbessern. Für den Radwegebau kündigte sie eine zentrale Projekt-Einheit an. Dabei solle von den Erfahrungen in Friedrichshain-Kreuzberg ausgegangen werden. Der Innenstadt-Bezirk hatte nach dem Beginn der Pandemie sehr schnell an vielen Straßen Pop-up-Radwege ausgewiesen, die nun Schritt für Stück in dauerhafte und oft gesicherte Radspuren überführt werden.
"Alle Bezirke, die mitmachen wollen, sind herzlich dazu eingeladen", sagte Bettina Jarasch weiter der "Berliner Morgenpost". Anstatt sich Anträge hin- und herzuschicken, sollten sich alle gemeinsam an einen Tisch setzen und die Projekte kontinuierlich abarbeiten.
Auch beim Ausbau von Busspuren bietet Jarasch den Bezirksämtern eine Kooperation an. "Ich schlage vor, dass meine Verwaltung Bussonderfahrstreifen, die bereits angeordnet sind, auch zentral umsetzt. Die Bezirke können das an uns übertragen, wenn sie es selber nicht leisten können", sagte sie. Das sei auch wichtig für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die viele Kunden zurückgewinnen müsse, die in der Pandemie aufs Auto umgestiegen sind. "Dafür ist entscheidend, dass das ganz normale Angebot von Bus und Bahn wirklich funktioniert - zuverlässig, pünktlich und sauber."
Als weiteres Ziel ihrer Politik nannte die Mobilitätssenatorin, den motorisierten Durchgangsverkehr aus möglichst vielen Kiezen herauszuhalten. Das solle mit sogenannten Kiezblocks geschehen. In der Regel ist das eine Reihe von Pollern, die quer über eine Kreuzung gezogen wird. Autos können dann zwar in den Stadtteil hinein- und herausfahren, aber eben nicht mehr hindurch. "Das wird einer der Investitionsschwerpunkte in dieser Legislatur werden. Voraussetzung ist, dass das mit einem Verkehrskonzept verknüpft wird, um neue Wege zu organisieren."
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