DJ Studie: Preisexplosion für Eigentumswohnungen in kleineren Großstädten
BERLIN (Dow Jones)--Die Preise für Eigentumswohnungen sind in kleineren Großstädten im vergangenen Jahr um bis zu 31 Prozent gestiegen, ergab eine Untersuchung des Onlineportals Immowelt. In den teuersten Großstädten München, Frankfurt und Hamburg erhöhten sich die Angebotspreise im Vergleich zum Jahr 2020 weiter deutlich. In Berlin war lediglich eine moderate Verteuerung der Eigentumswohnungen zu beobachten.
"Das vergangene Jahr brachte dem deutschen Immobilienmarkt keine Entlastung oder gar eine Trendwende. Die Preise für Wohneigentum sind 2021 vielerorts weiter gestiegen", zeigte ein Vorjahresvergleich von Immowelt. Das Onlineprotal untersuchte die Angebotspreise von Bestandswohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern in 78 deutschen Großstädten. Demnach stiegen in 63 Großstädten die Preise von 2020 auf 2021 um 10 Prozent oder mehr.
Mit den stärksten prozentualen Zuwächsen erfasst die Preisrally am Wohnungsmarkt demnach im Jahr 2021 auch kleinere Städte, in denen Eigentumswohnungen bisher vergleichsweise bezahlbar waren. So stiegen die Preise für verfügbare Eigentumswohnungen in Erfurt um 31 Prozent auf 2.610 Euro pro Quadratmeter, in Leverkusen um 29 Prozent auf 3.030 Euro und in Remscheid um 26 Prozent auf 1.830 Euro. Um jeweils 24 Prozent verteuern sich Duisburg (1.610 Euro) sowie Dortmund (2.190 Euro), während die Preise in Leipzig um 21 Prozent auf 2.610 Euro kletterten.
Die teuerste Stadt Deutschlands blieb im vergangenen Jahr München. Hier verteuerte sich der Quadratmeter nach einem Anstieg von 12 Prozent auf 8.610 Euro. Es folgt Frankfurt am Main, wo Eigentumswohnungen im Median für 5.960 Euro pro Quadratmeter angeboten werden - das sind 17 Prozent mehr als 2020. In Hamburg kletterte das Preisniveau für Eigentumswohnungen sogar um 19 Prozent auf 5.700 Euro pro Quadratmeter, so Immowelt. Vergleichsweise günstig für eine Hauptstadt bleibt Berlin. Hier war im vergangenen Jahr ein Preisanstieg von 6 Prozent auf 4.700 Euro pro Quadratmeter zu verzeichnen.
Insgesamt gab es laut Immowelt im vergangenen Jahr 13 Städte, in denen sich das mittlere Preisniveau im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent oder mehr erhöht hat. "Abgesehen von Dortmund und Leipzig hat keine dieser 13 Städte mehr als 500.000 Einwohner. Die Preisrally für Immobilieneigentum greift also auch abseits der viel zitierten Hotspots um sich", so Immowelt.
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January 18, 2022 04:16 ET (09:16 GMT)
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