WASHINGTON (dpa-AFX) - Die USA drücken bei den Gesprächen zur Wiederherstellung des Atompakts mit dem Iran aufs Tempo. "Das kann nicht ewig so weitergehen wegen der nuklearen Fortschritte des Iran", sagte ein hoher Beamter des Außenministeriums am Montag (Ortszeit) in Washington. Es handle sich dabei nicht um eine "Drohung" oder "künstliche Frist", sondern um eine Forderung, die dem Iran schon seit längerem indirekt übermittelt worden sei. "Jetzt ist die Zeit für politische Entscheidungen." Für den Iran sei es an der Zeit, sich festzulegen, ob das Land zu einer Rückkehr zum Atompakt bereit sei. Andernfalls werde man auch damit umzugehen wissen.
Die Verhandlungen in Wien waren unterbrochen worden, damit die Diplomaten zu Beratungen in ihre Hauptstädte reisen können. Damit sollen die Gespräche den Verhandlern zufolge in die letzte Etappe gehen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien vermitteln seit Monaten gemeinsam mit Russland und China zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten, um das Abkommen von 2015 zu retten.
Dabei geht es darum, US-Wirtschaftssanktionen aufzuheben und im Gegenzug das iranische Atomprogramm wieder einzuschränken, um die Entwicklung von Nuklearwaffen zu verhindern. Unter dem früheren US-Präsidenten Donald Trump waren die Vereinigten Staaten einseitig aus der Vereinbarung ausgestiegen.
Am besten sei es, wenn sich die Parteien, für die am meisten auf dem Spiel stehe, direkt träfen, so der US-Regierungsbeamte. "Wir sind zu einem Treffen mit dem Iran bereit, wenn sie bereit sind, sich mit uns zu treffen." Dafür gebe es aber aktuell keine Anzeichen./nau/DP/he