Die Investmentwelt scheint eine der sich am schnellsten wandelnden Branchen zu sein, die es gibt.
Blickt man genauer auf sie, fällt jedoch auf, dass vieles durchaus sehr traditionell bleibt und nur in Nischen wirklich innovativ gehandelt wird.
Thomas Kutschera hat es sich gemeinsam mit seinen Co-Foundern mit ihrem jungen Unternehmen Axovision zur Aufgabe gemacht, dies zu ändern. Das deutsche Unternehmen nutzt innovative Technologien wie KI und Machine Learning, um Anlageentscheidungen und -verfahren zu optimieren. Parallel entwickelten Sie ein an der Börse handelbares Krypto-Zertifikat, das durch intelligente Stablecoin-Leihen und Basis-Arbitrage Kryptowährungen als eine Art Zinsbaustein genutzt werden kann.
Die Vorteile autonomer Investitionen via Machine Learning überzeugen immer mehr Investoren. Auch Sie Integrieren KI und Machine Learning in Ihr Finanzportfolio. Können Sie darlegen, warum sich der Trend in diese Richtung bewegt?
"KI ist eine superiore Technologie. Die aktuell noch branchenüblichen Modelle sind regelbasiert, sogenannte Quantitative Modelle. Hier formuliert ein Mensch die Regeln - durch empirische Beobachtungen, die er selbst oder durch externe wissenschaftliche Untersuchungen aufstellt. Auf dieser Basis formuliert er Regeln: Wenn Kriterium x eintritt, folgt Handlungsanweisung y daraus. Das Problem dabei: Wenn sich die zugrundliegenden Regeln ändern, funktionieren solche Modelle nicht mehr. Und die Regeln am Kapitalmarkt können sich sehr schnell ändern.
Beim Machine Learning lernen die Modelle selbstständig jene Regeln, die zu den gewünschten Ergebnissen führen. Der Mensch gibt die Zielsetzung und die zu analysierenden Datenquellen vor, aber nicht den Lösungsweg. Ein entscheidender Vorteil dabei: Zusammenhänge werden erkannt “wie sie sind” und nicht “wie der Mensch denkt, dass sie sind”. Hierdurch können völlig neue komplexe und nichtlineare Zusammenhänge erkannt werden. Ein weiterer Vorteil liegt im Lernverhalten solcher Modelle: Da Machine Learning Modelle die Regeln repetitiv lernen, sind sie viel dynamischer. Kommen also neue Daten hinzu überprüfen die Modelle die bisher angenommenen Regeln und können sie bei Bedarf anpassen. Ihr Lernverhalten ähnelt also dem des Menschen, nur das es eben mit ausreichend Rechenleistung skalierbar ist. Das sind entscheidende Vorteile.”
Digitale Communities in Foren und sozialen Netzwerken haben spätestens beim wallstreetbets-Skandal gezeigt, welchen Einfluss Sie auf die Finanzmärkte nehmen können. Inwieweit können Sie solche Entwicklungen in ihre Anlagestrategie berücksichtigen?
“Durch die Berücksichtigung von Sentimentdaten, also Daten, die das Anlegerverhalten interpretieren, können wir von solchen Entwicklungen profitieren. Würden wir uns nur auf die Fundamentalanalyse konzentrieren, wäre das ein Blind Spot gewesen, also eine Information, die nicht in die Anlageentscheidung eingeflossen wäre. Wir geben unseren Modellen daher einen holistischen Blickwinkel, sprich wir lassen eine große Bandbreite relevanter Daten in die Entscheidungsfindung mit einfließen. So können wir gewährleisten, dass weniger Renditechancen ausgelassen werden, aber auch die Downsideprotection profitiert hiervon.”
Die Technologien rund ums Investieren spezialisieren sich immer weiter. Welche kommenden Entwicklungen sind bereits absehbar und sind auch für Axovision interessant?
“Wir beobachten den Kryptomarkt und speziell die Blockchain Technologie genau. Wir glauben, dass diese Technologie, ähnlich wie die Künstliche Intelligenz ein Gamechanger für die Investmentbranche darstellt. Außerdem sind wir überzeugt, dass nach und nach immer mehr professionelle Investoren dieses Potenzial erkennen und investieren werden. Wir positionieren uns hier als Vorreiter für diese technologischen Möglichkeiten.”
AXOVISION entwickelt ein Modell kooperativer künstlicher Intelligenzen, das den Aktienmarkt analysiert. Quelle: AXOVISION GmbH
Die Kryptowelt ist derzeit erneut in Aufruhr, nachdem die Kurse der Branchengrößen Bitcoin und Etherum massiv gefallen sind. Inwieweit ist der Kryptomarkt für traditionelle bzw. konservative Anleger:innen nutzbar?
"Viele Investoren kennen digitale Assets als Investitionen in hochvolatile Coins. Traditionelle bzw. konservative Anleger sind daher eher abgeneigt bei diesem Thema, was auch verständlich ist. Dieser Markt und besonders die Technologie der Blockchain haben jedoch noch viel mehr zu bieten als das Investieren in hochvolatile Coins. Daher haben wir das Jolly Ledger Digital Assets Arbitrage ETI (ISIN: DE000A3GV3E5) aufgelegt und können hierdurch auch konservativen Anlegern eine attraktive Kapitalverzinsung bieten, ohne die massiven Schwankungen des Marktes eingehen zu müssen. Eine Möglichkeit, die so auf dem traditionellen Finanzmarkt seit der Niedrigzinspolitik nicht mehr besteht."
Unter dem Namen Jolly Ledger ist ihr erstes Krypto-Zertifikat seit kurzem an der Börse. Welche Unterschiede und Vorteile werden genutzt gegenüber anderen Krypto-Investitionen?
"Wir gehen keine Direktinvestitionen in hochvolatile Coins ein, sondern nutzen die hohen Finanzierungskosten, um attraktive risikoadjustierte Renditen zu generieren. Dies geht über zwei Wege: Auf der einen Seite verleihen wir Stablecoins. Das sind an den USD gekoppelte Tokens, die 100% mit Cash oder cash-nahen Instrumenten hinterlegt sind, um nicht im Wert zu schwanken. Diese Stablecoins verleihen wir an eine deutsche Bank und erhalten dafür Zinsen von aktuell 6% p.a. Das Prinzip ist so einfach wie Geld auf einem Tagesgeldkonto zu parken. Die zweite Strategie ist die Basis-Arbitrage. Hier werden die Preisdifferenzen der Spot und der Future Märkte genutzt. Die Preise für eine Coin mit Lieferung in einem Monat haben zeitweise signifikante Aufschläge zum Preis der Coins heute. Dies kann man ausnutzen, indem man den Coin heute kauft und mit einer Gegenposition zu einem festgelegten Preis (plus mehrere Prozent Aufschlag) in einem Monat verkauft. Die Schwankung in der Zwischenzeit gleicht sich durch die Gegensätzlichkeit der Positionen aus und man verdient den Preisaufschlag. Durch beide Methoden können wir attraktive Zinsen generieren, ohne den massiven Schwankungen des Marktes zu unterliegen."
Wie lief die Entwicklung und Umsetzung des Krypto-Zertifikats ab?
"Wir beobachten den Markt und die Entwicklungen in diesem Markt nun schon seit einigen Jahren. Also haben wir recht früh verstanden, was es mit Systematiken wie dem Lending, Staking etc. auf sich hat. Zudem haben wir die Future Märkte beobachtet und konnten diese signifikanten Abweichungen zwischen den Spot- und den Future-Märkte feststellen. Also haben wir eine Möglichkeit gesucht, diese Strategien in einem gut regulierten Produkt umzusetzen und Anlegern über ihren Broker zugänglich zu machen. Daher haben wir innerhalb weniger Wochen mit iMaps Capital zusammen das ETI aufgelegt."
Jolly Ledger soll Kryptowährungen als eine Art Zinsbaustein nutzbar machen. Wie können Sie stabile Renditen bei solch einem als hochvolatil geltenden Markt sicherstellen?
"Durch beide beschriebenen Systematiken bauen wir keine Exposure gegenüber dem Markt auf."
Welche Entwicklungen erwarten Sie im traditionellen Finanzmarkt und im Kryptomarkt?
"Aktuell befinden wir uns in einer hochvolatilen Phase, die Märkte sind sehr heiß gelaufen, die steigende Inflation und die Politik der FED verschrecken die Märkte, hinzu kommt die sich zuspitzende Ukraine Krise. Daher ist vorläufig nicht damit zu rechnen, dass sich die Aktienmärkte und die Kryptomärkte beruhigen. Es kann immer wieder zu Rücksetzern kommen, gefolgt von risikofreudigen Nachkäufern. Aber genau aus diesem Grund haben wir das Jolly Ledger Digital Assets Arbitrage ETI entwickelt. Es bietet einen vergleichsweise sicheren Hafen in dieser volatilen Zeit und eine Kapitalverzinsung, die wir seit vielen Jahren auf keinem Tagesgeldkonto mehr gesehen haben."
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