DJ MÄRKTE EUROPA/Börsen erholt - Mailand bleibt außen vor
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben sich am Montag erholt. Im Handel war vor allem von einer technischen Gegenbewegung die Rede. Fundamental stützten etwas Meldungen zu Corona-Lockerungen bzw der Erwartung solcher. Die Stabilisierung an den Börsen stehe aber auf wackligen Beinen, hieß es. "Der Markt bleibt im Spannungsfeld zwischen Zinsängsten auf der einen sowie starken Unternehmensergebnissen und besseren Konjuktursignalen auf der anderen Seite", so ein Teilnehmer. Der DAX gewann 0,7 Prozent auf 15.207 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,8 Prozent auf 4.121 Punkte zu.
Gegen den Trend an den gesamteuropäischen Börsen ging es mit den Notierungen in Mailand um 1,0 Prozent nach unten. Die Anleger befürchten, dass das hochverschuldete Italien der Hauptverlierer einer geldpolitischen Wende der EZB sein könnte. Die Blicke richten sich auf den dortigen Anleihemarkt, wo es auch zu Wochenbeginn zeitweise mit den Renditen weiter kräftig nach oben ging. Im späten Handel legten sie allerdings den Rückwärtsgang ein.
Finanzwerte profitieren von Renditeanstieg
Gewinner der steigenden Renditen waren Banken (+1,6%). Hier sieht Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, weiteres Potenzial: "Wegen der nahenden Leitzinswende, ihrer günstigen Bewertung und des positiven Konjunkturausblicks für die europäischen Volkswirtschaften sehe ich für Bank-Aktien weiteren Aufwärtsspielraum". Hauptgewinner waren zu Wochenbeginn indes Reiseaktien mit plus 3,1 Prozent angesichts weiterer Corona-Lockerungen. So können vollständig Geimpfte bald wieder nach Australien reisen.
Für die Aktie von Faurecia ging es um 0,9 Prozent nach oben. Positiv wurde gesehen, dass der französische Autozulieferer sein Synergieziel im Zuge der Hella-Übernahme zum EBIT auf jährlich mehr als 250 Millionen Euro nach zuvor 200 Millionen genommen hat. Faurecia hat den Citi-Analysten zufolge zehn Synergieprojekte identifiziert, die mehr als 95 Prozent der Synergien ausmachten und mit deren Umsetzung nun begonnen werde.
Als positiv wurde von einem Händler eine Kreise-Meldung von Reuters gewertet, derzufolge die EU-Wettbewerbsbehörde ihr Einverständnis zum Zusammenschluss zwischen der finnischen Konecranes und Cargotec unter Auflagen geben könnte. Beide Unternehmen hatten bereits in den vergangenen Wochen angeboten, Teilbereiche zu veräußern, um die Zustimmung zu erlangen. Dabei geht es um das Lift-Truck-Geschäft von Konecranes wie auch um das Kalmar-Lolution-Geschäft von Cargotec. Für die Aktien von Konecranes ging es um 8,1 Prozent nach oben, Cargotec stiegen um 5,8 Prozent.
Finanzinvestoren scheitern mit Aareal Übernahme
Keine große Überraschung an der Börse war die gescheiterte Übernahme der Aareal Bank (-5,8%) durch Finanzinvestoren. Andere aktivistische Investoren hatten sich rund 30 Prozent der Aktien gesichert und wollten einen höheren Übernahmepreis. Der Kursrücksetzer von Aareal könnte nun aber als Kaufgelegenheit anderer Anleger genutzt werden, hieß es im Handel. Denn der Blick auf die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank zeige, dass diese schon deutlich über dem Vor-Corona-Niveau notierten.
Das erste Quartal von Ceconomy enttäuschte nach Ansicht von Bryan Garnier mit einem Umsatz, der 2 Prozent unter den Erwartungen lag und einem EBIT 7 Prozent unter den Schätzungen. Gründe seien neben einer hohen Vergleichsbasis, die coronabedingten Beschränkungen in der DACH-Region und Lieferengpässe. Dennoch schloss die Aktie 5,0 Prozent fester. Seit einigen Woche zeichne sich eine klare Trendverbesserung bei Ceconomy ab, hieß es im Handel. Daneben wurde auf die fortschreitenden Corona-Lockerungen verwiesen.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.120,56 +33,98 +0,8% -4,1% Stoxx-50 3.728,97 +34,85 +0,9% -2,3% Stoxx-600 465,28 +3,13 +0,7% -4,6% XETRA-DAX 15.206,64 +107,08 +0,7% -4,3% FTSE-100 London 7.573,47 +57,07 +0,8% +1,8% CAC-40 Paris 7.009,25 +57,87 +0,8% -2,0% AEX Amsterdam 755,69 +8,52 +1,1% -5,3% ATHEX-20 Athen 2.280,48 -15,53 -0,7% +6,5% BEL-20 Bruessel 4.039,15 +28,72 +0,7% -6,3% BUX Budapest 52.054,67 +248,27 +0,5% +2,6% OMXH-25 Helsinki 5.299,08 +81,93 +1,6% -6,4% ISE NAT. 30 Istanbul 2.206,94 +70,02 +3,3% +9,0% OMXC-20 Kopenhagen 1.655,09 +22,72 +1,4% -11,2% PSI 20 Lissabon 5.605,88 -0,54 -0,0% +0,6% IBEX-35 Madrid 8.558,40 -30,90 -0,4% -1,8% FTSE-MIB Mailand 26.328,93 -274,66 -1,0% -2,7% RTS Moskau 1.443,71 +7,71 +0,5% -9,5% OBX Oslo 1.082,23 +11,69 +1,1% +1,3% PX Prag 1.441,45 -1,27 -0,1% +1,1% OMXS-30 Stockholm 2.278,64 +24,34 +1,1% -5,8% WIG-20 Warschau 2.171,62 -2,95 -0,1% -4,2% ATX Wien 3.917,66 +24,09 +0,6% +0,9% SMI Zuerich 12.193,81 +53,56 +0,4% -5,3% DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1432 -0,2% 1,1433 1,1451 +0,5% EUR/JPY 131,61 -0,4% 131,82 131,94 +0,6% EUR/CHF 1,0569 -0,4% 1,0575 1,0588 +1,9% EUR/GBP 0,8449 -0,2% 0,8447 0,8452 +0,6% USD/JPY 115,12 -0,1% 115,29 115,22 +0,0% GBP/USD 1,3532 -0,0% 1,3526 1,3547 0% USD/CNH (Offshore) 6,3646 +0,0% 6,3612 6,3646 +0,2% Bitcoin BTC/USD 43.775,06 +5,2% 42.741,95 40.251,67 -5,3% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 91,40 92,31 -1,0% -0,91 +22,1% Brent/ICE 92,67 93,27 -0,6% -0,60 +19,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.817,01 1.808,03 +0,5% +8,98 -0,7% Silber (Spot) 22,97 22,52 +2,0% +0,45 -1,5% Platin (Spot) 1.021,00 1.028,98 -0,8% -7,98 +5,2% Kupfer-Future 4,43 4,49 -1,2% -0,06 -0,7% ===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 07, 2022 12:10 ET (17:10 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.
