DJ MÄRKTE EUROPA/Gespaltener Markt
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Marktaufspaltung bei den europäischen Aktien hat sich am Dienstag fortgesetzt. Der DAX konnte sich mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 15.242 Punkte gut behaupten, und der Euro-Stoxx-50 zog um 0,2 Prozent auf 4.129 Punkte an. Eine stärkere Erholung wurde aber erneut von den Technologie-Werten verhindert. Ihr Stoxx-Branchenindex fiel um 0,9 Prozent. Damit hat er in diesem Jahr schon rund 15 Prozent eingebüßt. Auch auf der Gewinnerseite lagen mit den Rohstoff-Aktien sowie den Banken die gleichen Branchen wie in den vergangenen Wochen, lediglich die Öl- und Gaswerte haben ihre Rally erst einmal beendet und notierten schwächer.
Im DAX stiegen Continental um 5,0 Prozent. Wie das Handelsblatt berichtet, will Conti das Geschäft mit automatisiertem Fahren selbständiger aufstellen. Zu den Optionen gehöre auch ein Börsengang, so die Zeitung unter Berufung auf Finanz- und Unternehmenskreise.
Ähnlich stark gefragt waren Deutsche Bank, die 4,9 Prozent gewannen. So wie die Technologietitel unter den steigenden Zinsen leiden, so profitieren die Banken von ihnen. Nun hat der Stoxx-Banken-Index mit einem Plus von gut 13 Prozent in diesem Jahr sogar die Öl- und Gaswerte hinter sich gelassen.
Airbus, Allianz, Covestro, MTU und BASF verzeichneten im DAX ebenfalls deutliche Gewinne. In der zweiten Reihe stiegen Lufthansa mit leicht fallenden Ölpreisen und der Aussicht auf ein Ende der Pandemie um 5,6 Prozent, auch die Titel der anderen europäischen Fluggesellschaften schlossen sehr fest.
Pandemie-Gewinner in der Bewertungskorrektur
Im DAX reduzierten sich Hellofresh um 5,2 Prozent, Delivery Hero um 2,2 Prozent und Zalando um 2,8 Prozent. Wie es hieß, könnten die Geschäftsmodelle dieser Unternehmen unter dem Ende der Pandemie leiden. Daneben gaben Infineon 2,3 Prozent ab und SAP 1,3 Prozent.
Sartorius gaben um 5,2 Prozent nach, obwohl die Jahresprognose erhöht wurde. Das Umsatzwachstum 2022 soll nun bei 15 bis 19 nach zuvor 14 bis 18 Prozent liegen. Allerdings wurde die operative Marge nur bestätigt.
Der TecDAX fiel um 1,4 Prozent. Das Einpreisen der globalen Zinswende werde noch viel Zeit brauchen, hieß es im Handel. Das Hochschießen der Inflation und extrem starke Wirtschaftsdaten wie der jüngste US-Arbeitsmarktbericht setzten die Notenbanken unter Druck, noch schneller das Ende der Nullzinspolitik einzuläuten.
Cancom verloren 7,3 Prozent. Die Zahlen sind nach Einschätzung des Handels im erwarteten Rahmen ausgefallen. Beim EBIT hatten einige auf etwas mehr gehofft. Auftragsbestand und Cash hätten sich jedoch stark entwickelt.
Neben den Technologie-Titel litten auch Immobilien-Aktien unter der Zinswende. Vonovia gaben 1,7 Prozent ab und LEG Immobilien 2,2 Prozent.
BNP hat noch zu hohe Kosten
BNP Paribas drehten nach anfänglicher Schwäche ins Plus und stiegen um 0,5 Prozent. Die Zahlen zum vierten Quartal lieferten unterschiedliche Signale. Der Nettogewinn lag zwar über Erwartung, moniert wurden von Analysten jedoch zu hohe Kosten. Allerdings nannte Jefferies die neuen Ziele bis 2025 wiederum über Erwarten. BNP will die eigene Profitabilität bis dahin deutlich steigern.
Hugo Boss erwartet bis 2025 mindestens eine Verdoppelung des Umsatzes. Das Unternehmen hatte 2021 einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro erzielt, die Schätzung von Jefferies für 2025 liegt zunächst noch bei knapp 4 Milliarden Euro. Trotzdem gab der Kurs um 0,2 Prozent nach.
Tui nach Zahlen schwach
Gegen die starke Touristik-Branche ging es mit Tui um 0,8 Prozent abwärts. Die Folgen der Corona-Krise werden aber auch von Tui immer mehr abgeschüttelt. Tui hat im ersten Geschäftsquartal seinen Umsatz verfünffacht und den Konzernverlust halbiert. Die Zahl der neuen Buchungen liegt über Vorkrisenniveau. Daher sollen Staatshilfen für rund 700 Millionen Euro zurückgezahlt werden. Kritisiert wurde jedoch das EBIT.
AMS-Osram stiegen in Wien um 4,1 Prozent. Das Unternehmen zeigte sich beim Ausblick auf erste Quartal wie erwartet vorsichtig.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 4.129,25 +8,69 +0,2% -3,9% Stoxx-50 3.728,96 -0,01 -0,0% -2,3% Stoxx-600 465,34 +0,06 +0,0% -4,6% XETRA-DAX 15.242,38 +35,74 +0,2% -4,0% FTSE-100 London 7.567,07 -6,40 -0,1% +2,6% CAC-40 Paris 7.028,41 +19,16 +0,3% -1,7% AEX Amsterdam 755,79 +0,10 +0,0% -5,3% ATHEX-20 Athen 2.298,57 +18,09 +0,8% +7,3% BEL-20 Brüssel 4.060,20 +21,05 +0,5% -5,8% BUX Budapest 52.861,48 +806,81 +1,5% +4,2% OMXH-25 Helsinki 5.287,82 -11,26 -0,2% -4,9% ISE NAT. 30 Istanbul 2.223,45 +16,51 +0,7% +9,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.623,31 -31,78 -1,9% -12,9% PSI 20 Lissabon 5.605,34 +38,15 +0,7% +1,3% IBEX-35 Madrid 8.674,60 +116,20 +1,4% -0,5% FTSE-MIB Mailand 26.411,73 +82,80 +0,3% -3,7% RTS Moskau 1.487,74 +42,54 +2,9% -6,8% OBX Oslo 1.069,88 -12,35 -1,1% +0,1% PX Prag 1.463,58 +22,13 +1,5% +2,6% OMXS-30 Stockholm 2.274,40 -4,25 -0,2% -6,0% WIG-20 Warschau 2.215,12 +43,50 +2,0% -2,3% ATX Wien 3.952,95 +35,29 +0,9% +1,5% SMI Zürich 12.155,66 -38,15 -0,3% -5,6% DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:21 Uhr Mo, 17:01 Uhr % YTD EUR/USD 1,1417 -0,2% 1,1408 1,1450 +0,4% EUR/JPY 131,98 +0,2% 131,76 131,71 +0,8% EUR/CHF 1,0553 -0,1% 1,0561 1,0569 +1,7% EUR/GBP 0,8423 -0,3% 0,8439 0,8459 +0,3% USD/JPY 115,60 +0,4% 115,51 115,04 +0,4% GBP/USD 1,3553 +0,1% 1,3521 1,3534 +0,2% USD/CNH (Offshore) 6,3682 +0,1% 6,3704 6,3642 +0,2% Bitcoin BTC/USD 43.138,60 -2,2% 44.897,59 43.930,10 -6,7% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 88,94 91,32 -2,6% -2,38 +18,8% Brent/ICE 90,43 92,69 -2,4% -2,26 +16,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.826,50 1.820,49 +0,3% +6,01 -0,2% Silber (Spot) 23,22 23,01 +0,9% +0,21 -0,4% Platin (Spot) 1.031,93 1.024,55 +0,7% +7,38 +6,3% Kupfer-Future 4,45 4,46 -0,3% -0,01 -0,3% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 08, 2022 12:11 ET (17:11 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.