
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ENERGIEVERSORGUNG - Der Füllstand der Erdgasspeicher in Deutschland ist auf einen historisch niedrigen Stand von 33 Prozent gesunken. Besonders im Fokus: der Speicher im niedersächsischen Rehden, der nur noch zu 3,6 Prozent gefüllt ist. Er gehört dem Unternehmen Astora, einer Gazprom-Tochter. Normalerweise erreichten die Gasspeicher ihren Höchststand mit über 90 Prozent Füllung Mitte November, heißt es beim Speicherbetreiber-Verband INES. Trotz der knappen Bestände in den deutschen Gasspeichern gibt man sich im Bundeswirtschaftsministerium gelassen: Die Versorgung in Deutschland sei weiter gewährleistet, heißt es aus Berlin. (Handelsblatt)
SATELLITEN-INTERNET - Die EU will mit einem neuen Satelliten-Programm Lücken in der Internetversorgung schließen. Europa tritt damit in Konkurrenz zu US-Unternehmern wie Elon Musk. An diesem Dienstag will die Kommission die "Secure Connectivity Initiative" vorstellen. Geplant ist ein Satelliten-Netzwerk, das Europa und Afrika abdeckt. In einem Schreiben an die Mitgliedstaaten kündigt Brüssel an: "Wir werden allen Europäern ein schnelles Internet zur Verfügung stellen." Zugleich soll das Projekt die Cybersicherheit stärken. (Handelsblatt)
BAUINDUSTRIE - Die deutsche Bauindustrie weist die Verantwortung für die lange Bauzeit und die vielen Baustellen an Autobahnbrücken von sich, "Wir können eine Autobahnbrücke jedenfalls auch in zwei Jahren bauen", sagte Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. Die langen Bauzeiten lägen nicht an der Bauindustrie, "sondern am Planungs- und Genehmigungsprozedere". Wenn schon eine einfache Ortsumgehung 25 Jahre dauere, "dann ist das für die Menschen einfach unerträglich", sagte Hübner. (FAZ)
VERBRENNER - Der Streit in der Bundesregierung um das Enddatum für neue Autos mit Verbrennungsmotoren ist beigelegt. Wie das Handelsblatt aus Regierungskreisen erfuhr, musste das Bundesumweltministerium seinen Vorschlag aufgeben, die Flottengrenzwerte auf europäischer Ebene zu verschärfen. "Wir haben uns auf das verständigt, was im Koalitionsvertrag steht - auf nicht mehr und nicht weniger", hieß es in Regierungskreisen. In der Vereinbarung von SPD, Grünen und FDP heißt es: "In den Verhandlungen über das EU-Programm 'Fit for 55' unterstützen wir die Vorschläge der EU-Kommission und wollen in den einzelnen Sektoren die Instrumente möglichst technologieneutral ausgestalten." (Handelsblatt)
ELEKTROMOBILITÄT - Das Interesse ist da, aber viele Deutsche schrecken bislang vor der Anschaffung eines Elektroautos zurück. Dafür gibt es laut einer Studie des privaten Center Automotive Research von Ferdinand Dudenhöffer im Wesentlichen vier Gründe. Unter anderem ist aus Sicht vieler potenzieller Käufer die Ladeinfrastruktur bislang unzureichend. Auch die hohen Anschaffungskosten sind für viele ein Manko. (Welt)
VERSICHERER - Die anhaltend hohe Inflation wird für Versicherer und deren Kunden zu einem massiven Kostentreiber. Inzwischen zeichnet sich ab, dass die deutlich gestiegenen Rohstoff- und Beschaffungspreise die Kosten für die Kompensation der Schadensfälle spürbar verteuert haben. Als Folge zahlen Kunden deutlich höhere Prämien, beispielsweise in der Kfz- oder der Wohngebäudeversicherung. Mario Greco, Vorstandschef des Versicherers Zurich, rechnet damit, dass dieser Trend im laufenden und im kommenden Jahr anhalten wird. (Handelsblatt)
STEUERZINS - Das Bundesfinanzministerium will den umstrittenen Zins auf Steuernachzahlungen und -erstattungen künftig an den Basiszins der Bundesbank koppeln. "Der neue Zinssatz soll in grober Anlehnung an den Basiszinssatz ermittelt werden und ein Mischzinssatz zwischen Guthabenzinsen und Verzugszinsen sein", sagte die parlamentarische Staatssekretärin Katja Hessel. Eine verfassungskonforme Neuregelung werde man zeitnah" angehen. Der Basiszinssatz nach Paragraf 247 Bürgerliches Gesetzbuch wird halbjährlich von der Bundesbank berechnet. Er liegt aktuell bei minus 0,88 Prozent. (Welt)
CORONA - Der Deutsche Städtetag hat vor der Bund-Länder-Runde gefordert, einen rechtlichen Rahmen im Infektionsschutzgesetz für Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln über den 20. März hinaus zu schaffen. Wichtig sei, dass "wir vulnerable Gruppen schützen und die Krankenhäuser nicht überlastet werden", sagte Städtetagspräsident und Oberbürgermeister von Münster, Markus Lewe (CDU). "Wir erwarten deshalb, dass bestimmte Instrumente des Infektionsschutzgesetzes auch über den 20. März erhalten bleiben." Die Kommunen müssten handlungsfähig sein, "wenn neue Virusvarianten anrollen", mahnte Lewe. "Beispielsweise Maskenpflicht, Abstandsregeln oder Kontaktbeschränkungen müssen möglich sein, wenn es die Situation erfordert." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
CO2-KOSTEN - Die FDP dringt darauf, die geplante Entlastung der Mieter von CO2-Kosten auf das kommende Jahr zu verschieben. Der bau- und wohnungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Daniel Föst, sagte der Bild-Zeitung, das entsprechende Gesetz "muss bis zum 31. Mai verabschiedet werden und dann zum 1. Januar 2023 in Kraft treten." Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP den 1. Juni 2022 als Termin festgelegt, an dem das Gesetz in Kraft treten soll. Föst sagte zur Begründung einer Verschiebung: "Ein unterjähriger Start ist operativ kaum möglich und würde viele Fehler produzieren." Derzeit müssen die Mieter die Abgabe alleine tragen. (Bild)
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February 15, 2022 01:08 ET (06:08 GMT)
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