BERLIN (dpa-AFX) - In der Klimapolitik sollte die Bundesregierung nach Ansicht eines Beratergremiums unter anderem besonders auf das Thema Verteilungsgerechtigkeit in der Gesellschaft achten. "Die nächste Phase in der Transformation zur Klimaneutralität wird die Menschen in vielen Bereichen unmittelbarer betreffen als bisher", heißt es im Jahresgutachten der "Wissenschaftsplattform Klimaschutz", das am Freitag vorgelegt wurde.
"Verteilungseffekte müssen transparenter gemacht und Klimapolitik in ihrer Gesamtheit verteilungsgerecht organisiert werden", heißt es weiter. Die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen könne durch den gezielten Einsatz von innovativen Beteiligungsformaten erhöht werden, schlagen die Expertinnen und Experten vor. "Die Bundesregierung sollte zudem die aktive Trägerschaft der Klimapolitik durch möglichst viele gesellschaftliche Gruppen fördern."
Die Wissenschaftsplattform berät die Regierung seit 2019 bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der deutschen Langfriststrategie zum Klimaschutz. Im Jahresbericht wird auf verschiedene weitere Baustellen eingegangen.
So wird mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität auf eine ausreichende Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien hingewiesen. "Deren Ausbaugeschwindigkeit muss an die Klimaziele angepasst werden, das heißt, die jährlich zu installierende Leistung ist in etwa zu verdreifachen." Außerdem komme den Sektoren Land- und Forstwirtschaft eine Schlüsselrolle beim Erreichen der Klimaneutralität zu. Die Regierung solle sich dafür einsetzen, dass die EU-Agrarpolitik konsequent auf die Entlohnung von Klima- und Naturschutzmaßnahmen im Landwirtschaftssektor ausgerichtet werde./jr/DP/mis