BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich vorsichtig positiv zum angeblichen Vermittlungseinsatz von Altkanzler Gerhard Schröder in Moskau geäußert. "Alles was hilft gerade, um diesen furchtbaren Krieg zu beenden, ist ja willkommen", sagte Klingbeil am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Ob es etwas nütze, werde man sehen. Auf jeden Fall aber sei gerade jede Gesprächssituation "erstmal was Vernünftiges".
Er selbst habe nichts von einem Besuch Schröders in Russland gewusst, sagte Klingbeil. "Er ist weder im Auftrag der SPD noch im Auftrag der Bundesregierung unterwegs." Regierungsvertreter, mit denen er gesprochen habe, hätten auch nichts von einem Treffen gewusst.
Schröder soll nach einem Bericht des Nachrichtenportals "Politico" vom Donnerstag den russischen Präsidenten Wladimir Putin besucht haben, um im Krieg in der Ukraine zu vermitteln. Die Reise sei auf Wunsch der ukrainischen Regierung zustande gekommen. Eine Bestätigung dafür gab es aber zunächst nicht.
Aus der Bundesregierung hieß es, man sei über eine solche Reise nicht informiert worden. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Mir ist davon nichts bekannt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass meine Regierung Schröder darum gebeten hat." Der frühere Kanzler gilt als langjähriger Freund Putins./tam/DP/he