Der Ukraine-Krieg hat in den vergangenen Wochen dies Nachrichten dominiert. Nachdem sich China von Putins Überfall auf seinen westlichen Nachbarn nur halbherzig distanziert hatte, brachen die Kurse an den chinesischen Börsen ein. Der marktbreite CSI 300 markierte ein 20 Monatstief, der technologielastige Hang Seng sogar ein 10 Jahrestief. Hintergrund des starken Abverkaufs waren Befürchtungen, dass sich China ein Beispiel an Russland nimmt und Taiwan militärisch einnehmen könnte. Peking betrachtet die Insel als abtrünnigen Teil Chinas. Die Zurückhaltung gegenüber Moskau wurde als Signal interpretiert, dass China sich ein ähnliches Vorgehen in seiner unmittelbaren Nachbarschaft vorbehalten möchte.
Jenseits dieses potenziellen Konfliktherdes schwelen im Reich der Mitte bereits seit längerer Zeit mehrere andere Problemfelder. Die fortgesetzte Gängelung der eigenen Technologieunternehmen durch staatliche Restriktionen im Sektor gehören genauso dazu wie der schwelende Streit um mögliche Zwangsdelistings chinesischer ADRs von amerikanischen Börsen. Hinzu kommen neuerliche Lockdowns in chinesischen Metropolen, weil die Coronazahlen dort wieder steigen. Erst heute meldete Shanghai einen neuen Lockdown. Schon machen sich wieder Sorgen um die Lieferketten breit. Auch die drohende Zahlungsunfähigkeit der größten chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande ist nicht vom Tisch.
Das sind alles keine Nachrichten, die zu einem Investment in China einladen. Trotzdem ist der Hang Seng in den letzten zwei Wochen um rund 20 % gestiegen- warum? Der Absturz vorher war so massiv, dass eine ganze Dekade Kursentwicklung pulverisiert wurde. Ob das gerechtfertigt ist, möchten wir bezweifeln, seriös prognostizierbar ist es trotz allem nicht. Klar ist aber, dass viele chinesische Aktien mittlerweile historisch niedrig bewertet sind. Wer also noch gar nicht oder mit noch zu geringer Gewichtung in China investiert ist, sollte die aktuelle Lage als Chance begreifen. Wie man das am besten in eine Order gießt, erläutern wir nachfolgend.
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