WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Gräueltaten im ukrainischen Butscha könnten im russischen Angriffskriegs nach Ansicht des Weißen Hauses womöglich nur "die Spitze des Eisbergs" sein. Die russischen Streitkräfte hätten in jenen Teilen der Ukraine, zu denen es noch keinen Zugang gebe, "wahrscheinlich auch Gräueltaten begangen", sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Dienstag. Deswegen hätte die Welt in Butscha "womöglich die Spitze des Eisbergs" gesehen, sagte Psaki. Die USA hätten bereits zuvor gewarnt, dass es die "Absicht" des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des Militärs sei, in der Ukraine Gräueltaten zu begehen.
Die Bilder der Verbrechen aus Butscha lösten weltweit Entsetzen aus: In der Vorortgemeinde der Hauptstadt Kiew wurden am Wochenende nach dem Rückzug der russischen Truppen Hunderte Leichen entdeckt. Einige lagen mit gefesselten Händen auf der Straße. Die Ukraine und auch die US-Regierung machen russische Truppen für die vielen Toten in Butscha verantwortlich. Moskau bestreitet das und spricht von "Fälschung".
US-Präsident Biden forderte, Putin müsse angesichts der Gräueltaten wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden. Die US-Regierung will diese Woche in Abstimmung mit ihren Partnern weitere Sanktionen gegen Russland ankündigen./jbz/DP/he