DJ Deka kritisiert BASF-Führung für mangelnde Rendite in Spezialchemie
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Fondsanbieter Deka fordert Anpassungen in der variablen Vergütung des BASF-Vorstands. Das geltende System stelle vor allem auf die Gruppenziele ab, die Verantwortung für einzelne Geschäftsbereiche komme aber kaum zum Tragen, kritisiert Cornelia Zimmermann, Spezialistin für Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka, in ihrer Stellungnahme zur virtuellen BASF-Hauptversammlung am Freitag. "Dieser Ansatz ist kontraproduktiv und setzt die falschen Anreize in einem Verbundsystem, das in Teilen wenig profitabel ist."
Die gute Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres sei vor allem der Basischemie zu verdanken, während die Erträge in der Spezialchemie seit Jahren im Branchenvergleich unterdurchschnittlich ausfalle, so Zimmermann. Ursächlich dafür hält sie einerseits das Vergütungssystem, aber auch die Besetzungspolitik im Management. "In Vorstand und Aufsichtsrat dominieren alteingesessene BASF-Manager."
Kritisch beurteilt Zimmermann auch die Ausschüttungen an die Aktionäre. Mit Blick auf das seit Januar laufende, 3 Milliarden Euro schwere Aktienrückkaufprogramm und die progressive Dividende bestehe "die Gefahr, dass BASF sich übernimmt und wieder aus der Substanz ausschütten muss". Die Deka erwarte von BASF eine "nachhaltigere und flexiblere Dividendenpolitik, damit genügend Kapital für notwendige Forschung und Entwicklung bleibt."
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April 26, 2022 04:55 ET (08:55 GMT)
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