DJ MÄRKTE EUROPA/Schwacher Wochenstart - Umfeld bleibt sehr schwierig
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag mit Verlusten geschlossen. "Wir haben im Moment überall Risiken", sagte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Die belastenden Themen waren weiter der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und deswegen weltweit steigenden Zinsen sowie Lieferkettenprobleme. Verzögerungen im Hafen von Schanghai aufgrund von Covid-19-Sperrungen könnten die Containerfrachtpreise bis weit in das Jahr 2023 hinein deutlich über historischem Niveau halten, so die Rabobank.
Der DAX verlor 2,2 Prozent auf 13.381, für den Euro-Stoxx-50 ging es 2,8 Prozent auf 3.527 Punkte nach unten. Der Rohstoffsektor verlor um 4,4 Prozent. Belastend dürfte vor allem die Entwicklung in China gewirkt haben. Die dortige Wirtschaft leidet zusehends unter den harten Lockdowns, die weiter schärft werden. Dazu passt, dass China gerade erst Exportdaten für April veröffentlicht hat, die zwar wie erwartet ausfielen, aber deutlich schwächer als noch im Februar. Touristikaktien gaben 6 Prozent nach - hier drückte die sich eintrübende Verbraucherstimmung.
PostNL brechen nach Zahlen ein
Mit Abschlägen von 12,9 Prozent reagierten PostNL empfindlich auf schwache Erstquartalszahlen. Das EBIT ist laut Jefferies 20 Prozent unter den Konsensschätzungen ausgefallen, belastet vor allem durch das Paketgeschäft und steigende Kosten. Das Unternehmen hat daraufhin die Prognose gesenkt für das laufende Jahr und rechnet nun nur noch mit einem EBIT von 170 bis 210 Millionen Euro nach bislang 210 bis 240 Millionen. Der Konsens liegt bei 223 Millionen Euro.
Trotz besser als gedacht ausgefallener Geschäftszahlen gaben Infineon in dem Marktumfeld mit der Schwäche der Technologiewerte um 6 Prozent nach. Auch dank des Preismix habe die Bruttomarge mit 45,4 Prozent die Erwartungen um rund 100 Basispunkte übertroffen, so Equita. Mit 36 Prozent sei der Umsatzanstieg bei Connected Secure Systems (CSS - Lösungen für das Internet der Dinge) besonders stark gewesen. Citi rechnet indes mit einer im zweiten Quartal etwas schwächeren Gewinnmarge.
Adidas gaben nach verschiedenen Kurszielsenkungen durch Analysten um 4,3 Prozent nach. Deutsche Post verloren zwar 7 Prozent, hierbei war aber der Dividenenabschlag zu berücksichtigen, ohne diesen das Minus deutlich geringer ausgefallen wäre. Für Delivery Hero ging es 13,3 Prozent nach unten - auch hier belastete eine Analystenstimme. Die Aktie war damit Tagesverlierer im DAX.
Alstom mit Großauftrag
Alstom stiegen an der Pariser Börse um 1,9 Prozent. Das Unternehmen hat seinen bisher größten Auftrag aus Deutschland erhalten. Wie Alstom mitteilte, wird das französische Industrieunternehmen Eisenbahnzüge im Wert von bis zu 2,5 Milliarden Euro an die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) liefern.
Auffallend schwach tendierten zum Start in die Woche erneut die Aktien der Biokraftstoffhersteller. Verbio sackten um 23,8 Prozent ab, für Cropenergies ging es um 10,7 Prozent nach unten. Im Handel wurde auf Gegenwind aus Berlin verwiesen. Am Wochenende hatte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze vor der größten Hungerkrise seit 1945 gewarnt und deshalb ein Ende der Lebensmittelnutzung für Biokraftstoffe gefordert.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.526,86 -102,31 -2,8% -18,0% Stoxx-50 3.483,46 -90,95 -2,5% -8,8% Stoxx-600 417,46 -12,45 -2,9% -14,4% XETRA-DAX 13.380,67 -293,62 -2,1% -15,8% FTSE-100 London 7.216,58 -171,36 -2,3% +0,0% CAC-40 Paris 6.086,02 -172,34 -2,8% -14,9% AEX Amsterdam 666,17 -16,02 -2,3% -16,5% ATHEX-20 Athen 2.067,58 -23,38 -1,1% -3,5% BEL-20 Brüssel 3.883,77 -137,51 -3,4% -9,9% BUX Budapest 41.562,10 -546,53 -1,3% -18,1% OMXH-25 Helsinki 4.546,59 -161,55 -3,4% -15,5% ISE NAT. 30 Istanbul 2.734,18 +7,64 +0,3% +35,0% OMXC-20 Kopenhagen 1.618,43 -74,86 -4,4% -13,2% PSI 20 Lissabon 5.816,29 -158,37 -2,7% +1,6% IBEX-35 Madrid 8.139,20 -182,80 -2,2% -6,6% FTSE-MIB Mailand 22.832,56 -643,16 -2,7% -14,2% RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -31,8% OBX Oslo 1.069,39 -33,69 -3,1% +0,1% PX Prag 1.303,29 -2,58 -0,2% -8,6% OMXS-30 Stockholm 1.914,82 -47,17 -2,4% -20,9% WIG-20 Warschau 1.727,34 -37,80 -2,1% -23,8% ATX Wien 3.008,02 -112,24 -3,6% -18,8% SMI Zürich 11.444,18 -286,24 -2,4% -11,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 1,09 -0,04 +1,27 US-Zehnjahresrendite 3,09 -0,05 +1,58 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:38 Fr,17:02 % YTD EUR/USD 1,0562 +0,2% 1,0508 1,0585 -7,1% EUR/JPY 137,75 +0,1% 137,78 137,98 +5,3% EUR/CHF 1,0483 +0,7% 1,0441 1,0425 +1,1% EUR/GBP 0,8559 +0,3% 0,8561 0,8566 +1,9% USD/JPY 130,42 -0,2% 131,09 130,35 +13,3% GBP/USD 1,2337 -0,1% 1,2274 1,2354 -8,8% USD/CNH (Offshore) 6,7523 +0,6% 6,7583 6,7023 +6,3% Bitcoin BTC/USD 32.441,57 -5,8% 33.478,55 36.151,82 -29,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 104,12 109,77 -5,1% -5,65 +41,9% Brent/ICE 106,92 112,39 -4,9% -5,47 +40,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.861,32 1.884,05 -1,2% -22,73 +1,7% Silber (Spot) 21,94 22,36 -1,9% -0,43 -5,9% Platin (Spot) 959,80 969,00 -0,9% -9,20 -1,1% Kupfer-Future 4,17 4,26 -2,2% -0,09 -6,3% ===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 09, 2022 12:12 ET (16:12 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.