WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Mittwoch in einem schwachen internationalen Börsenumfeld ebenfalls tiefer beendet. Der ATX büßte 1,16 Prozent auf 3187,11 Punkte ein, nachdem er zuvor vier Gewinntage in Folge verzeichnet hatte. Auch die europäischen Leitbörsen beendeten zur Wochenmitte die jüngste Rally.
In Wien stand die Semperit-Aktie nach der Zahlenvorlage des Konzerns mit einem fast zweistelligen Kursabschlag von 9,6 Prozent im Fokus. Der Gummi- und Kautschukkonzern ist in den ersten drei Quartalen klar in die Verlustzone gerutscht. Der Unternehmensbereich Industrie warf zwar Gewinne ab, doch der Sektor Medizin riss mit negativen Ergebnisbeiträgen ein Loch in die Bilanz.
Geschäftszahlen präsentierten zudem Strabag und KapschTrafficCom. Der Bauriese Strabag hat seine Leistung deutlich gesteigert. In den ersten drei Quartalen gab es gegenüber der Vorjahresperiode einen Zuwachs von 10 Prozent. Das war mehr als zu Rekordzeiten vor Corona, im Vergleichszeitraum 2019. Für 2022 werden nun mindestens 17 Milliarden Euro Bauleistung erwartet, statt bisher 16,6 Milliarden. Die Analysten von der Erste Group schrieben in einer ersten Einschätzung von einer Fortsetzung der positiven Dynamik und von keinen großen Überraschungen. Die Strabag-Aktie reagierte mit plus 0,3 Prozent nur wenig.
Höhere Kosten für Material und Vorleistungen haben beim Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom im ersten Halbjahr 2022/23 zu einem kräftigen Ergebnisrückgang geführt. Der den Anteilseignern zurechenbare Gewinn ging zur Vorjahresperiode um 90 Prozent zurück. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern unverändert mit einem stabilen Umsatzniveau und einer höheren Profitabilität. Die Erste Group bewertet die Daten als besser als erwartet. Die Kapsch-Aktie gab nach Verlaufsgewinnen leicht um 0,2 Prozent nach.
Unter den Schwergewichten lasteten die Papiere von Raiffeisen Bank International mit einem Abschlag von 1,4 Prozent auf dem ATX. Voestalpine schwächten sich um 2,6 Prozent ab und Verbund-Titel fielen um 1,4 Prozent. Andritz gaben 1,1 Prozent ab. OMV büßten 0,9 Prozent ein und Erste Group verbilligten sich ebenfalls um 0,9 Prozent. Im Technologiebereich verloren AT&S vier Prozent.
Rosenbauer kletterten 2,9 Prozent auf 32,5 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben ihre Kaufempfehlung "Buy" für die Aktie nach der jüngsten Vorlage der Drittquartalszahlen 2022 des Feuerwehrausrüsters bestätigt. Auch das Kursziel in Höhe von 42,00 Euro wurde unverändert belassen./ste/spa/APA/jha