Berlin (ots) -
Der Vorsitzende der Hamburger CDU, Christoph Ploß, hat sich gegen eine Frauenquote in der CDU ausgesprochen. Er befürchte, dass Menschen ausgeschlossen werden, weil sie nicht das "richtige Geschlecht" haben, sagte Ploß, der auch für die CDU im Bundestag sitzt, im rbb-Bürgertalk: "Wir müssen reden!". "Ich bin per se dagegen, dass am Ende das Geschlecht oder dass die Hautfarbe oder dass die sexuelle Orientierung oder irgendwelche andere derartiger Faktoren darüber entscheiden, ob jemand in ein Amt kommt."
Die CDU will bis 2024 ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten. In Fachkommissionen wird unter anderem auch über eine Frauenquote diskutiert.
Widerspruch bekam Ploß unter anderem vom ehemaligen Regierenden Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit (SPD). Er hielt dagegen, dass Frauen nicht die gleichen Chancen hätten, weil viele noch im alten Rollenverständnis verhaftet seien. "Solange sich die gesellschaftliche Situation von Frauen nicht verändert, wird auch nicht so viel Angebot sein für Frauen in Führungsposition oder in den Parlamenten, weil sie es einfach mit ihrer Familie nicht hinkriegen." Die SPD sei gut mit einer Frauenquote gefahren, sagte Wowereit.
Die ehemalige Staatsekretärin in der Berliner Senatskanzlei, Sawsan Chebli (SPD), kritisierte in der Diskussion am nationalen Diversitätstag, dass Menschen mit Migrationshintergrund an vielen Stellen nicht sichtbar seien. "Es braucht sichtbare Vorbilder. Wenn ich ein kleines Kind bin und sehe: Wow - unsere Ministerin hat einen Migrationshintergrund, ist schwarz oder anders - dann möchte ich genauso sein und gehe mit ganz anderen Augen durch die Welt."
Der Hamburger CDU-Vorsitzende Ploß widersprach und warnte vor Spaltung. "Wenn wir jetzt dahin kommen zu sagen, wir wollen immer ein Abbild der Gesellschaft, dann ordnen wir ja die Menschen in Gruppen ein und dann sorgt das auch dafür, dass Chancen zerstört werden," so Ploß.
Die vollständige Sendung finden Sie in der Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/wir-muessen-reden/bunter-diverser-gerechter-sollte-mehr-vielfalt-verordnet-werden/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvd2lyLW11ZXNzZW4tcmVkZW4vMjAyMi0wNS0zMVQyMDoxNTowMF83Njc1YjVkNC1hM2Q1LTQ4MWYtOGMzNi0wMzkzOWYwZmQ0ZjYvYnVudGVyLWRpdmVyc2VyLWdlcmVjaHRlci1zb2xsdGUtbWVoci12aWVsZmFsdC12ZXJvcmRuZXQtd2VyZGVu
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Die CDU will bis 2024 ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten. In Fachkommissionen wird unter anderem auch über eine Frauenquote diskutiert.
Widerspruch bekam Ploß unter anderem vom ehemaligen Regierenden Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit (SPD). Er hielt dagegen, dass Frauen nicht die gleichen Chancen hätten, weil viele noch im alten Rollenverständnis verhaftet seien. "Solange sich die gesellschaftliche Situation von Frauen nicht verändert, wird auch nicht so viel Angebot sein für Frauen in Führungsposition oder in den Parlamenten, weil sie es einfach mit ihrer Familie nicht hinkriegen." Die SPD sei gut mit einer Frauenquote gefahren, sagte Wowereit.
Die ehemalige Staatsekretärin in der Berliner Senatskanzlei, Sawsan Chebli (SPD), kritisierte in der Diskussion am nationalen Diversitätstag, dass Menschen mit Migrationshintergrund an vielen Stellen nicht sichtbar seien. "Es braucht sichtbare Vorbilder. Wenn ich ein kleines Kind bin und sehe: Wow - unsere Ministerin hat einen Migrationshintergrund, ist schwarz oder anders - dann möchte ich genauso sein und gehe mit ganz anderen Augen durch die Welt."
Der Hamburger CDU-Vorsitzende Ploß widersprach und warnte vor Spaltung. "Wenn wir jetzt dahin kommen zu sagen, wir wollen immer ein Abbild der Gesellschaft, dann ordnen wir ja die Menschen in Gruppen ein und dann sorgt das auch dafür, dass Chancen zerstört werden," so Ploß.
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