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MÄRKTE EUROPA/DAX und Co weiter auf Talfahrt

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/DAX und Co weiter auf Talfahrt

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Talfahrt an den europäischen Aktienmärkten setzt sich zum Wochenauftakt fort. Der DAX fällt im frühen Handel um 1,2 Prozent auf 13.600 Punkte, und im Euro-Stoxx-50 geht es um 1,7 Prozent auf 3.538 Punkte nach unten. "Zinsen und Inflation bleiben die beiden Schreckgespenster für die Märkte", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Zum einen drücken die steigenden Zinsen unmittelbar auf die Gewinne der Unternehmen. Und zum anderen würden Anleihen zu einer immer größeren Konkurrenz für Aktien.

Alle großen Stoxx-Branchenindizes stehen unter Druck. Der Index der Reise- und Freizeit-Aktien fällt um 3,1 Prozent, die Indizes der Technologietitel und der Autoaktien folgen mit Abschlägen von gut 2 Prozent. Im DAX verlieren Delivery Hero 4,2 Prozent, Infineon 3,4 Prozent und Zalando 3,2 Prozent. Auf der Gewinnerseite stehen nur Deutsche Börse, die sich mit einem Plus von 0,1 Prozent gut behaupten. Knapp behaupten können sich Qiagen, Siemens Healtineers und Bayer.

"Der Ausverkauf dürfte erst zu Ende sein, wenn auch ein Ende des Inflationsanstiegs erkennbar ist", so ein Händler, der sich aber skeptisch zeigt: "Leider steht uns hier die zweite Runde mit der Lohn-Preis-Spirale erst noch bevor", sagt er mit Blick auf die anstehenden Tarifverhandlungen. "Die Gewerkschaften erwarten eine weiter hohe Inflation und wollen dafür den Lohnausgleich", so der Händler.

Mit Sorge blickt der Markt auf die Renditen von Italiens Staatsanleihen. Hier scheine der Markt die EZB von Zinserhöhungen abhalten zu wollen, indem die Rendite über die 4-Prozent-Marke getrieben wird. Aktuell steht die 10-jährige mit 3,86 Prozent nicht mehr weit entfernt.

Dazu blickt der Markt auf Frankreichs Wahlen. Der CAC-40 fällt um 1,4 Prozent. Das Wahlbündnis von Präsident Emmanuel Macron liegt zwar knapp vor dem Linksbündnis, die absolute Mehrheit scheint aber gefährdet. In Großbritannien stehen BIP und Handelsbilanz an, und die OECD veröffentlicht ihre neue Wachstumsprognose. Am Abend dürfte eine Diskussionsteilnahme von Fed-Vizechefin Lael Brainard Beachtung finden - vor allem, ob sie die Inflationsdaten vom Freitag kommentiert.

Rheinmetall mit hohem Kursziel im Blick 

Rheinmetall steigen um 4 Prozent auf 211,20 Euro. Die ersten "Marder"-Panzer von Rheimetall sind einsatzbereit - und passend dazu hat Goldman Sachs laut Händlern den Titel mit einem Kursziel von 298 Euro zum Kauf empfohlen. Und vielleicht klappt es ja im September sogar mit dem Aufstieg in den deutschen Leitindex. An der Geschäftsentwicklung sollte es nicht scheitern, der Konzern fährt nun die Produktionskapazitäten deutlich hoch.

Ist der Totimpfstoff tot? - Valneva minus 20 Prozent 

In Paris brechen Valneva um 20 Prozent ein. Der österreichisch-französische Pharmakonzern Valneva stellt sein Corona-Impfstoffprogramm in Frage und schiebt die Verantwortung dafür der EU zu. Diese habe den Zulassungsantrag für den so genannten Totimpfstoff verzögert und nun auch die Bestellmengen reduziert.

Unterschiedliche Meinungen kursieren am Morgen zu den Ölkonzernen. Während es einerseits heißt, die Aktien könnten unter den Diskussionen um eine so genannte Übergewinnsteuer leiden, zeigt sich Berenberg positiv zu dem Sektor. Der Index der Öl- und Gas-Aktien gibt zunächst um 1,8 Prozent nach, auch weil die Ölpreise etwas zurückkommen.

Im Blick stehen Total: Der französische Energiekonzern TotalEnergies hat von Katar als erstes ausländisches Unternehmen den Zuschlag für die gemeinsame Erschließung des größten Erdgasfeldes der Welt erhalten. Wie Katars Energieminister Saad Scherida al-Kaabi am Sonntag mitteilte, wird TotalEnergies 6,25 Prozent der Anteile an dem Projekt halten, durch das Katar seine Erdgasförderung bis 2027 um 60 Prozent steigern will. Al-Kaabi bezeichnete den Vertrag mit TotalEnergies als "eher eine Hochzeit als eine Partnerschaft". Der Kurs fällt trotzdem um 1,7 Prozent.

=== 
Aktienindex       zuletzt   +/- %    absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50      3.534,17   -1,8%    -65,03     -17,8% 
Stoxx-50        3.468,72   -1,2%    -42,01     -9,2% 
DAX          13.547,44   -1,6%    -214,39     -14,7% 
MDAX          28.354,10   -1,4%    -414,88     -19,3% 
TecDAX         2.964,05   -1,9%    -56,35     -24,4% 
SDAX          12.779,00   -2,3%    -302,66     -22,2% 
FTSE          7.234,75   -1,1%    -82,77     -0,9% 
CAC           6.082,13   -1,7%    -105,10     -15,0% 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    1,56          +0,04     +1,74 
US-Zehnjahresrendite    3,23          +0,07     +1,72 
 
DEVISEN         zuletzt   +/- % Mo, 8:16 Uhr Fr, 17:33 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,0486   -0,3%    1,0481     1,0518  -7,8% 
EUR/JPY          141,22   -0,1%    141,11     141,12  +7,9% 
EUR/CHF          1,0384   -0,0%    1,0367     1,0401  +0,1% 
EUR/GBP          0,8547   +0,1%    0,8549     0,8538  +1,7% 
USD/JPY          134,74   +0,2%    134,66     134,14 +17,1% 
GBP/USD          1,2267   -0,4%    1,2261     1,2319  -9,3% 
USD/CNH (Offshore)    6,7494   +0,2%    6,7552     6,7308  +6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        24.948,57   -8,8%   25.426,65   29.341,32 -46,0% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settl.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         118,45   120,67     -1,8%     -2,22 +62,8% 
Brent/ICE         119,46   122,01     -2,1%     -2,55 +58,4% 
 
METALLE         zuletzt   Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.859,17  1.871,40     -0,7%     -12,23  +1,6% 
Silber (Spot)       21,55   21,89     -1,6%     -0,34  -7,6% 
Platin (Spot)       955,40   977,07     -2,2%     -21,67  -1,6% 
Kupfer-Future        4,23    4,29     -1,6%     -0,07  -4,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

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June 13, 2022 03:42 ET (07:42 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.

© 2022 Dow Jones News
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