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Wirtschaftsflaute bringt zuverlässig fallende Preise
Nahezu alle Rohstoffe aus dem Agrar- und Energiebereich haben von den Höchstwerten bereits 20-30% oder mehr eingebüßt. Märkte preisen mögliche Knappheit rasend schnell ein, gehen anschließend aber wieder zur Normalität über. So auch in diesem Fall. Selbst Erdgas (in der Spitze weit oberhalb von 9 Dollar, nun bei 6,3) und der Rohölpreis (in der Spitze bei 127$, gestern bei 95$) sind massiv zurückgekommen. Rohöl befindet sich inzwischen wieder in Sichtweite des Vorkriegsniveaus (damals bei 86/87$).
Die Preissprünge waren eine Vorwegnahme einer möglichen Knappheit auf der Produktionsseite. Das Bewusstsein der Teuerungsrate im Hinterkopf geht der Konsum der Verbraucher bereits zurück und wird weiter sinken. Da 80% aller Preisschocks in den Märkten nachfragegetrieben sind, wäre das bereits ein hinreichender Faktor für fallende Preise. Wenn dann noch die Lieferketten wieder funktionieren und die Produktion ausgeweitet wird, fallen die Preise senkrecht.
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Nachfolgend noch einmal die Original-Analyse vom 01. April 2022
Bereits VOR dem Ausbruch des Krieges von Russland gegen die Ukraine hatten wir eine besondere Konstellation bei Rohöl vorgefunden. Die Produzenten, die von Natur aus als Futures-Verkäufer am Terminmarkt auftreten, haben über den terminmarkt gekauft. Dies passiert selten und ist i.d.R. dann der Fall, wenn das eigene Angebot (die Produktion) nicht ausreicht, um die Nachfrage zu decken.
Im folgenden Chart habe ich einzig die Netto-Position der Produzenten (rot unter dem Preischart) dargestellt. Dass Produzenten in steigenden Preisen Futures kaufen kommt sehr selten vor und hat stets zuverlässig zwei Effekte. Zunächst sind in den Zeiten der Produzentenkäufe die Trends unheimlich dynamisch und stabil, da in diesen Phasen die Sell-Side des Marktes die Seiten wechselt. Verkäufer fallen also weg und treten als Käufer auf. Der Markt schoss jedesmal steil gen Norden, wie wir sehen können. Ich habe alle derartigen Konstellationen der letzten 20 Jahre rot hinterlegt.
Der zweite Effekt ist aber ein senkrechter Einbruch der Rohöl-Notierungen, sobald die Produzentenkäufe netto auslaufen. Der Preis fiel zuverlässig IMMER auf das Niveau zurück, welches der Ölpreis vor dem Einsetzen der Produzentenkäufe inne hatte.
Ziel 75 Dollar!
Gegenwärtig sehen wir eine solche seltene Situation, in der die Produzenten über den Terminmarkt in steigende Preise hinein kaufen. Die Käufe setzten bei etwa 75 US-Dollar ein. Und genau dort liegt folglich auch das mittelfristige Ziel. Ich gehe also aufgrund der vorliegenden Situation davon aus, dass Rohöl bis 75 Dollar absinken wird in den nächsten 6 bis 18 Monaten.
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Enthaltene Werte: XD0002745517,XC0007924514
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