DJ MÄRKTE USA/Fester - Auch US-Verbrauchervertrauen überrascht positiv
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Plus hat sich die Wall Street am letzten Handelstag der Woche gezeigt. Einerseits schöpften die Anleger weiter Mut mit den sich verdichtenden Anzeichen, dass die Inflation in den USA möglicherweise ihren Höhepunkt gesehen haben könnte. Am Freitag unterboten auch noch die Importpreise für Juli die Prognosen. Andererseits fiel das Verbrauchervertrauen im August deutlich höher aus als erwartet. Marktteilnehmer deuteten dies als einen positiven Hinweis für die Konsumentwicklung in den kommenden Wochen und Monaten.
Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 33.761 Punkte. Der S&P-500 verzeichnete ein Plus von 1,7 Prozent und der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 2,1 Prozent. Dabei standen den 2.571 (Donnerstag: 1.900) Kursgewinnern, 642 (1.296) -verlierer gegenüber. Den Handel unverändert schlossen 109 (174) Titel.
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte im September werde aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent eingepreist, merkte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei Swissquote Bank, an. "Ein einfacher Anstieg der Energiepreise könnte die Fed-Falken aber leicht zurück auf den Plan bringen und die Stimmung ändern", fügte sie hinzu.
"Die Daten häufen sich, die darauf hindeuten, dass die Inflation überwunden ist", sagte Jamie Cox, geschäftsführender Gesellschafter der Harris Financial Group: "Die Fed muss nicht mehr die geldpolitische Notbremse ziehen, und das ist auch gut so. Eine weiche Landung ist in Sicht."
Möglicherweise ist dies aber zu optimistisch gedacht. Denn die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, sagte, der Kampf der Zentralbank gegen die steigende Inflation sei noch nicht vorbei. In einem Interview meinte sie, die Inflationsdaten für Juli seien "insofern bedeutsam, als sie zeigen, dass wir eine gewisse Verbesserung sehen, aber sie sind kein Sieg." Daly fügte allerdings hinzu, dass sie für die nächste Fed-Sitzung im September eine Zinserhöhung um "nur" 50 Basispunkte erwarte, nachdem die letzten beiden Zinserhöhungen um 75 Basispunkte aggressiver ausgefallen waren.
Dollar legt deutlich zu
Der Dollar weitete seine Korrektur nach den überraschend guten Daten zur Verbraucherstimmung aus. Der Dollar-Index verbesserte sich um 0,5 Prozent. Während einige Teilnehmer darin lediglich eine Gegenbewegung sahen, erwarten andere fundamentale Stärke für den Dollar gegen den Euro. So sieht die Commerzbank den Euroraum in eine Rezession abgleiten und senkt daher ihre Prognose des Euro-Dollar-Kurses. Zum Ende des Jahres dürfte der Euro bei nur noch 0,98 Dollar stehen, erwartet die Coba. Aktuell kostet die Gemeinschaftswährung 1,0295 Dollar. Als Gründe für die pessimistische Erwartung an die Wirtschaft der Eurozone nennt die Commerzbank die Gasknappheit in weiten Teilen Europas und die andauernd hohen Gaspreise.
Anleihen verzeichneten nach den kräftigen Vortagesverlusten nun Gewinne. Die Renditen fallen im Gefolge der niedrigen Preisdaten, da Anleger damit ihre Leitzinserwartungen nach unten korrigierten. Die Zehnjahresrendite reduzierte sich um 4,4 Basispunkte auf 2,85 Prozent.
Für die Ölpreise ging es nach den jüngsten Aufschlägen kräftig nach unten. Brent und WTI fielen um bis zu 2,4 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung vor allem auf die deutliche Erholung des Dollar. Aber auch die Sorgen wegen einer Rezession seien noch nicht ganz ausgeräumt, hieß es.
Für den Goldpreis ging es mit der Aussicht auf einen nicht so aggressiven Kurs der US-Notenbank bei den Zinserhöhungen leicht nach oben. Er schloss die vierte Woche in Folge mit einem Plus - der längste Zeitraum seit Ende 2021. Der Preis für das Edelmetall sprang zudem wieder über die Marke von 1.800 Dollar je Feinunze.
Disney-Aktie legt weiter zu
Bei den Einzelwerten setzte die Aktie von Walt Disney ihre positive Tendenz des Vortages fort. Die Titel gewannen weitere 3,3 Prozent und waren damit größter Gewinner im Dow. Das Unternehmen hatte Ergebnisse für das dritte Quartal über den Markterwartungen vorgelegt. Der Umsatz wurde um 26 Prozent und damit deutlicher als von Analysten vorhergesagt gesteigert. Gut lief auch die Streaming-Plattform Disney+.
Dagegen reduzierten sich Illumina um 8,4 Prozent. Der Hersteller von Geräten für die Gentechnik verschreckte Anleger mit schlechter als prognostiziert ausgefallen Geschäftszahlen. Zudem senkte das Unternehmen den Jahresausblick. CEO Francis deSouza sprach von makroökonomischen Herausforderungen. Wegen möglicher Strafen in der EU bildete das Unternehmen zudem Rückstellungen.
Poshmark verloren 8,4 Prozent. Der digitale Marktplatz traf zwar im Großen und Ganzen mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen, verfehlte diese aber mit dem Ausblick. Bei steigenden Umsätzen weitete das Unternehmen den Verlust aus.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.761,05 +1,3% 424,38 -7,1% S&P-500 4.280,15 +1,7% 72,88 -10,2% Nasdaq-Comp. 13.047,19 +2,1% 267,27 -16,6% Nasdaq-100 13.565,87 +2,1% 273,89 -16,9% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,26 +6,7 3,19 252,7 5 Jahre 2,96 -2,5 2,99 170,0 7 Jahre 2,91 -3,4 2,95 147,2 10 Jahre 2,85 -4,4 2,89 133,6 30 Jahre 3,11 -7,0 3,18 121,0 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:25 Uhr Do, 17:42 Uhr % YTD EUR/USD 1,0262 -0,6% 1,0317 1,0338 -9,8% EUR/JPY 136,96 -0,3% 137,48 137,12 +4,7% EUR/CHF 0,9664 -0,6% 0,9717 1,0645 -6,9% EUR/GBP 0,8454 -0,1% 0,8464 0,8459 +0,6% USD/JPY 133,48 +0,4% 133,27 132,65 +16,0% GBP/USD 1,2138 -0,5% 1,2189 1,2222 -10,3% USD/CNH (Offshore) 6,7368 -0,1% 6,7371 6,7373 +6,0% Bitcoin BTC/USD 24.179,21 -0,1% 23.955,21 24.434,02 -47,7% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 92,04 94,34 -2,4% -2,30 +28,6% Brent/ICE 97,95 99,60 -1,7% -1,65 +31,5% GAS VT-Schluss +/- EUR Dutch TTF 205,29 208,10 -1,4% -2,83 +243,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.801,45 1.790,00 +0,6% +11,45 -1,5% Silber (Spot) 20,81 20,32 +2,4% +0,49 -10,7% Platin (Spot) 962,53 959,60 +0,3% +2,93 -0,8% Kupfer-Future 3,68 3,71 -0,8% -0,03 -17,0% YTD zu Vortagsschluss ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 12, 2022 16:16 ET (20:16 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.