FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte nach der jüngsten Erholungsrally am Dienstag wohl erst einmal eine Verschnaufpause einlegen. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start ein geringfügiges Plus auf 13 409 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wurde 0,1 Prozent höher erwartet.
Von seinem jüngsten Tief seit Juli hatte sich der Dax zuletzt um über 6 Prozent erholt. Besonders in den vergangenen beiden Handelssitzungen kletterte er dynamisch zurück über die 50-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend beschreibt. Die wichtigsten US-Indizes gaben den Erholungstrend vor.
Im Fokus stehen hier am frühen Nachmittag die US-Verbraucherpreise wegen ihrer Bedeutung für den weiteren Zinstrend der US-Notenbank Fed. Es werde allgemein mit einem weiteren Rückgang der Inflationsrate gerechnet, schrieb Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Und ohnehin werde für die nächste Fed-Sitzung bereits eine Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte erwartet.
Die Zinserwartungen noch weiter in die Höhe zu schrauben, dürfte schwierig werden, fuhr die Expertin fort. Dafür müsste die Inflation schon schockierend hoch sein, was aber wohl recht unwahrscheinlich sei.
Auf der anderen Seite dürfte Park-Heger zufolge die Fed trotz einer niedrigeren Gesamtinflationsrate an ihrem Kurs festhalten und weiter entschlossen gegen die Inflation vorgehen. Denn die niedrigere Inflation sollte vor allem einem Rückgang der Energiepreise geschuldet sein. Die Kerninflation dürfte sogar noch etwas höher liegen als im Vormonat. Also gebe es noch keinen Grund für Entwarnung und auch noch keinen Grund für die Fed, den Kurs zu korrigieren.
Unter den Einzelwerten stehen am Dienstag die Papiere des Software-Herstellers SAP im Blick. Der US-Wettbewerber Oracle hatte dank seiner boomenden Cloud-Services und einer Übernahme im ersten Geschäftsquartal ein starkes Umsatzplus verbucht. Im Kielwasser dessen notierten die Aktien von SAP auf der Handelsplattform moderat über dem Xetra-Schlusskurs vom Montag.
Die Anteilsscheine der Allianz hingegen fielen auf Tradegate um mehr als ein Prozent. Hier gab es eine skeptische Studie der französischen Bank Societe Generale.
Die Bank HSBC äußerte sich verhaltener zu den Stammaktien von Volkswagen, sieht für die im Dax notierten Vorzugsaktien des Autobauers aber weiterhin reichlich Kurspotenzial. Hier betrugen die Verluste auf Tradegate jeweils knapp ein Prozent./la/mis
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