DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AKW - Die Wirtschaftsweisen kritisieren das Vorhaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für einen Reservebetrieb von zwei Reaktoren. Die verbliebenen Atomkraftwerke sollten "zumindest bis zur nachhaltigen Überwindung der Energiekrise (…) weiter betrieben werden", schreiben die Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in einem Beitrag. Der zuletzt vorgeschlagene Betrieb zweier Atomkraftwerke in der Reserve bis Mitte April sei "nicht zielführend". So fielen nur die mit der Bereithaltung verbundenen Kosten an, ohne dass der Nutzen aus dem Betrieb realisiert werde. (FAZ)
RECHENZENTREN - Die Übernahmen und Fusionen in der Rechenzentrumsbranche könnten im laufenden Jahr erneut ein Rekordniveau erreichen: Der Marktforscher Synergy Research zählte bis Ende August 125 Deals im Wert von 29 Milliarden Dollar. Weitere 19 mit einem Volumen von 16,2 Milliarden Dollar sind bereits angekündigt, aber noch nicht abgeschlossen. Im vergangenen Jahr summierten sich die Deals auf 48,9 Milliarden Dollar. Private-Equity-Gesellschaften stellen einen Großteil des Kapitals. Auch in Deutschland stehen mehrere weitere Übernahmen an. (Handelsblatt)
LEUCHTREKLAME - Das Bundeswirtschaftsministerium plant Änderungen an der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV). Unter anderem soll das in Paragraf 11 festgeschriebene Verbot von Leuchtreklame auf die Zeit von Zeit von 22 bis 6 Uhr verkürzt werden. Bislang schreibt die Verordnung vor, dass der "Betrieb beleuchteter oder lichtemittierender Werbeanlagen von 22 Uhr bis 16 Uhr des Folgetages untersagt" ist. Daran hatte es in den vergangenen Tagen vor allem Kritik aus der FDP gegeben. (Welt)
INSOLVENZEN - Die hohen Energiepreise werden aus Sicht von Ökonomen und der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zu einer Zunahme der Insolvenzen führen. Es werde "demnächst vermehrt zu Marktaustritten kommen", sagte Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. Eine Insolvenzwelle sei derzeit aber nicht absehbar. Hantzsch führt dies auf einen Rückstau bei den Insolvenzen aus der Coronazeit zurück. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm sprach davon, dass sich die Transformation zur Klimaneutralität beschleunigen wird. "Viele Firmen werden ihr Geschäftsmodell schneller verlieren als ursprünglich gedacht." Die Energiekrise beschleunige also Marktaustritte, die ohnehin zu erwarten gewesen wären. (Handelsblatt)
FLÜCHTLINGE - Der Deutsche Landkreistag hat bei der Unterbringung von Geflüchteten vor Zuständen wie in den Jahren der starken Migrationsbewegung 2015 und 2016 gewarnt. "Die Landkreise haben bei der Aufnahme und Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge vielerorts die Kapazitätsgrenzen erreicht", sagte der Präsident Reinhard Sager (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir wollen keine Zustände wie 2015/2016, steuern aber genau darauf zu." Vor allem die Versorgung mit Wohnraum, aber auch die Bereitstellung von Plätzen in Kita und Schule sowie die gesundheitliche Versorgung würden zunehmend zum Problem. (RND)
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September 14, 2022 01:10 ET (05:10 GMT)
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