Berlin - Die hohen Energiepreise werden aus Sicht von Ökonomen und der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zu einer Zunahme der Insolvenzen führen. Es werde "demnächst vermehrt zu Marktaustritten kommen", sagte Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, dem "Handelsblatt".
Eine Insolvenzwelle sei derzeit aber nicht absehbar. Hantzsch führt dies auf einen Rückstau bei den Insolvenzen aus der Corona-Zeit zurück. Seinerzeit seien viele Betriebe mit staatlichen Hilfen "künstlich" vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt worden. Aufgabe der Politik müsse es nun sein, "nicht nur auf Teufel komm raus jede Pleite zu verhindern und Geld in den Markt zu pumpen".
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm sagte dem "Handelsblatt", aktuell könne nicht davon ausgegangen werden, "nach diesem Preisschock wieder in die alte Welt zurückzukehren". Die Transformation zur Klimaneutralität werde sich beschleunigen. "Viele Firmen werden ihr Geschäftsmodell schneller verlieren als ursprünglich gedacht." Die Energiekrise beschleunige also Marktaustritte, die ohnehin zu erwarten gewesen wären.
Zugleich plädierte sie für zielgenaue Hilfen. "In Fällen, wo das Geschäftsmodell in Zukunft erhalten bleibt, sollten die Liquiditätsengpässe überbrückt werden, idealerweise durch Kredite", sagte die Ökonomin. Firmen, die ihre Produktion nur vorübergehend einstellen müssen, etwa um eine Gasmangellage zu vermeiden, sollten zudem Zugang zur Kurzarbeit haben. Der Ökonom Michael Hüther verwies auf den Befund einer Studie des Industrieverbandes BDI, wonach es angesichts der gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe für 34 Prozent der mittelständischen Unternehmen um die Existenz gehe.
Das sei "sicherlich plausibel", sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) der Zeitung. "Tatsächlich bewegen wir uns auf einen Umkippeffekt zu." Die Unternehmen liefen in "akute Liquiditätsprobleme" hinein. Der Politik warf er vor, sich von den scheinbar robusten wirtschaftlichen Daten für das erste Halbjahr in einer falschen Sicherheit gewähnt zu haben.
Eine Insolvenzwelle sei derzeit aber nicht absehbar. Hantzsch führt dies auf einen Rückstau bei den Insolvenzen aus der Corona-Zeit zurück. Seinerzeit seien viele Betriebe mit staatlichen Hilfen "künstlich" vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt worden. Aufgabe der Politik müsse es nun sein, "nicht nur auf Teufel komm raus jede Pleite zu verhindern und Geld in den Markt zu pumpen".
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm sagte dem "Handelsblatt", aktuell könne nicht davon ausgegangen werden, "nach diesem Preisschock wieder in die alte Welt zurückzukehren". Die Transformation zur Klimaneutralität werde sich beschleunigen. "Viele Firmen werden ihr Geschäftsmodell schneller verlieren als ursprünglich gedacht." Die Energiekrise beschleunige also Marktaustritte, die ohnehin zu erwarten gewesen wären.
Zugleich plädierte sie für zielgenaue Hilfen. "In Fällen, wo das Geschäftsmodell in Zukunft erhalten bleibt, sollten die Liquiditätsengpässe überbrückt werden, idealerweise durch Kredite", sagte die Ökonomin. Firmen, die ihre Produktion nur vorübergehend einstellen müssen, etwa um eine Gasmangellage zu vermeiden, sollten zudem Zugang zur Kurzarbeit haben. Der Ökonom Michael Hüther verwies auf den Befund einer Studie des Industrieverbandes BDI, wonach es angesichts der gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe für 34 Prozent der mittelständischen Unternehmen um die Existenz gehe.
Das sei "sicherlich plausibel", sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) der Zeitung. "Tatsächlich bewegen wir uns auf einen Umkippeffekt zu." Die Unternehmen liefen in "akute Liquiditätsprobleme" hinein. Der Politik warf er vor, sich von den scheinbar robusten wirtschaftlichen Daten für das erste Halbjahr in einer falschen Sicherheit gewähnt zu haben.
© 2022 dts Nachrichtenagentur