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Dow Jones News
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MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Finanznachrichten News

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

FEIERTAGSHINWEIS

FREITAG: In Südkorea ist die Börse wegen des Feiertages "Chuseok" geschlossen.

MONTAG: In China, Hongkong und Südkorea sind die Börsen wegen des Festtages "Festival der zweiten Herbsthälfte" und "Chuseok" geschlossen.

TAGESTHEMA

Die für Energie zuständigen Minister der EU-Länder beraten über ein schnelles Vorgehen gegen die explodierenden Strom- und Gaspreise. Die Europäische Kommission schlägt unter anderem eine Umverteilung übermäßiger Gewinne von Stromerzeugern an die jeweiligen Mitgliedstaaten vor. Anhand einer Obergrenze auf Gewinne sollen die EU-Länder die Möglichkeit erhalten, darüber liegende Einnahmen zur Unterstützung von Haushalten und Betrieben zu verwenden. Bei dem Dringlichkeitstreffen wird es zudem voraussichtlich um einen von Kommissionschefin Ursula von der Leyen vorgeschlagenen Preisdeckel für Gasimporte aus Russland gehen. Auch über Energie-Sparmaßnahmen für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für Unternehmen werden die EU-Energieminister voraussichtlich beraten.

AUSBLICK KONJUNKTUR

- FR 
  08:45 Industrieproduktion Juli 
     PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
     zuvor:  +1,4% gg Vm 
 

ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES

Aktuell: 
               Stand  +/- 
DAX-Future        12.921,00 +0,5% 
E-Mini-Future S&P-500   4.021,25 +0,4% 
E-Mini-Future Nsdq-100  12.394,50 +0,6% 
Nikkei-225        28.222,70 +0,6% 
Schanghai-Composite    3.259,15 +0,7% 
                +/- Ticks 
Bund -Future        143,17   +1 
 
Donnerstag: 
INDEX      Schluss    +/- 
DAX      12.904,32   -0,1% 
DAX-Future   12.855,00   -1,0% 
XDAX      12.857,15   -1,0% 
MDAX      25.126,08   +0,5% 
TecDAX     2.955,01   +1,0% 
EuroStoxx50   3.512,38   +0,3% 
Stoxx50     3.489,72   +0,4% 
Dow-Jones   31.774,52   +0,6% 
S&P-500-Index  4.006,18   +0,7% 
Nasdaq-Comp.  11.862,13   +0,6% 
EUREX      zuletzt +/- Ticks 
Bund-Future    143,17    -216 
 

FINANZMÄRKTE

EUROPA

Ausblick: Mit einem tendenziell freundlichen Geschäft rechnen Händler am Freitag. Die Märkte bräuchten noch Zeit, um die EZB-Zinserhöhung und vor allem die drastisch erhöhten Inflationsprognosen zu verdauen. Große Neupositionierungen vor dem Wochenende seien jedoch nicht mehr zu erwarten. Der Terminkontrakt auf den DAX zeigt sich mit einem kleinen Plus bei 12.920 Punkten. Die positive Einschätzung des großen EZB-Schritts dürfte für weiter steigende Kurse sorgen, nachdem die Erholung am Donnerstagnachmittag bereits zeigte, dass der nun endlich eingeschlagenen Kurs der entschiedenen Inflationsbekämpfung am Markt gut ankam. Mit gemischten Gefühlen werden die niedrigeren Inflationsraten aus China aufgenommen. Einerseits geben sie der Notenbank mehr Spielraum für Liquiditätsspritzen, andererseits seien sie ein klares Zeichen der abkühlenden Wirtschaft.

Rückblick: Wenig verändert - Gekennzeichnet war der Handel von hoher Volatilität nach dem wie mehrheitlich aber nicht einstimmig erwarteten großen Zinsschritt der EZB um 0,75 Prozentpunkte. Unter dem Strich sorgte eher am Ende des Tages für keine größeren Kursbewegungen, abgesehen vom Rentenmarkt, wo die Renditen zulegten. Gleichzeitig mit der EZB hatte der Markt falkenhafte Aussagen von US-Notenbankchef Powell zu verdauen, der erneut einen weiteren großen Zinsschritt signalisierte. Vor allem Banken und Versicherer profitierten von dem EZB-Zinsschritt. Der Banken-Subindex stand mit plus 2 Prozent vorn, weil ein höheres Zinsniveau das Kreditgeschäft lukrativer macht Deutsche Bank stiegen 5,6 Prozent und Commerzbank 5,4 Prozent. Die Commerzbank ist dazu nach eigener Aussage gut in das zweite Halbjahr gestartet und sieht sich auf Kurs, die Ziele zu erreichen. Konsumnahe Sektoren litten unter der angehobenen EZB-Inflationsprognose. In Paris brachen Atos um 15 Prozent ein. Goldman Sachs hatte die Aktie des IT-Spezialisten zum Verkauf gestellt.

DAX/MDAX/TECDAX

Wenig verändert - Uniper fielen um 2,5 Prozent. Dem Unternehmen wurden weitere 4 Milliarden Euro von der KfW als Liquiditätsspritze bewilligt. Händler gehen jedoch davon aus, dass der Bedarf damit noch nicht gedeckt sein dürfte. SGL Carbon setzten ihre Rally nach der erhöhten Prognose fort und stiegen weitere 3,2 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Wenig Bewegung gab es im nachbörslichen Handel am Donnerstag nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Wichtige Unternehmensmeldungen habe es nicht gegeben.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Nach einem volatilen Handel ging die Erholung etwas gebrenmst weiter. An der Schwankungsanfälligkeit dürfte sich im Vorfeld der Inflationsdaten in der kommenden Woche nichts ändern, hieß es von Goldman Sachs. Am Dienstag stehen die US-Verbraucherpreise für August an. Fed-Chairman Jerome Powell ließ in einer Rede keine Zweifel aufkommen, dass die Fed solange am geldpolitischen Straffungskurs festhält, bis die Inflation zurückgeht und signalisierte weitere kräftige Zinserhöhungen. Er bestätigte damit aber nur, was am Markt ohnehin mehrheitlich schon erwartet wird. Tesla gewannen 2 Prozent. Der Elektroautobauer hat die Auslieferungen aus seinem Werk in Schanghai nach der Erweiterung seiner Fertigungsstraßen deutlich gesteigert. McCormick verloren 6,7 Prozent. Das dritte Geschäftsquartal bei dem Gewürzhersteller lief schlechter als erwartet. Für das Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen ein niedrigeres Wachstum.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit       Rendite   Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 
2 Jahre         3,52     +7,9    3,44   278,8 
5 Jahre         3,42     +5,7    3,36   215,7 
7 Jahre         3,40     +5,7    3,35   196,3 
10 Jahre         3,32     +5,1    3,27   180,6 
30 Jahre         3,47     +5,3    3,41   156,6 
 

Nach den Vortagsgewinnen gaben die Anleihekurse mit den bestätigen kräftigen Zinserhöhungsplänen der Fed wieder zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 5,1 Basispunkte auf 3,32 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um weitere 75 Basispunkte im September liegt am Zinsterminmarkt mittlerweile sogar bei 88 Prozent.

DEVISENMARKT

zuletzt    +/- %  0:00 Uhr Do, 17:23  % YTD 
EUR/USD      1,0067    +0,7%   0,9998   0,9967  -11,5% 
EUR/JPY      143,74    -0,2%   144,08   143,38  +9,8% 
EUR/CHF      1,0367    +0,1%   1,0303   1,0285  -6,4% 
EUR/GBP      0,8685    -0,1%   0,8693   0,8665  +3,4% 
USD/JPY      142,73    -1,0%   144,12   143,88  +24,0% 
GBP/USD      1,1592    +0,8%   1,1503   1,1503  -14,3% 
USD/CNH      6,9373    -0,4%   6,9625   6,9635  +9,2% 
Bitcoin 
BTC/USD    20.456,75    +5,8% 19.335,70 19.307,25  -55,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar konnte zwischenzeitliche Gewinne nicht behaupten. Der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent. Gestützt hatte zunächst die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen durch die Fed. Der Euro bekam aber dann Rückenwind durch die Zinsbeschlüsse und -aussagen der EZB und kratzte wieder an der Parität zum Dollar. Im asiatisch dominierten Geschäft am Freitag setzt sich diese Tendenz fort und der Euro steht mit 1,0077 Dollar über der Parität. Deutlich erholen zum Dollar kann sich auch der Yen.

ROHSTOFFE

ÖL / GAS

zuletzt VT-Settlem.   +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex     83,98    83,54   +0,5%   +0,44  +18,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise erholten sich etwas von den kräftigen Abgaben der Vortage. Die Preise für Brent und WTI stiegen um bis zu 1,0 Prozent. Die wesentlich stärker als erwartet gestiegenen wöchentlichen US-Lagerdaten belasteten in dem ohnehin von Nachfragesorgen gedrückten Markt nicht noch weiter. "Die Kombination aus einem deutlichen Rückgang der Raffinerieaktivität, einem Anstieg der Importe und einer Freigabe von 7,5 Millionen Barrel aus der strategischen US-Ölreserve hat zu einem kräftigen Anstieg der US-Rohölvorräte geführt", sagte Öl-Analyst Matt Smith von Kpler.

METALLE

zuletzt    Vortag   +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)   1.720,73   1.707,50   +0,8%   +13,23  -6,0% 
Silber (Spot)   18,85    18,60   +1,3%   +0,25  -19,2% 
Platin (Spot)   888,10    882,73   +0,6%   +5,38  -8,5% 
Kupfer-Future    3,61     3,54   +2,0%   +0,07  -18,6% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab um 0,7 Prozent nach, belastet von der Aussicht auf weiter steigende Zinsen, was Gold als Anlage wenigerattraktiv macht.

MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR

CHINA - Inflation

Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im August unerwartet verlangsamt. Angesichts verstärkter Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation deutet das auf eine nachlassende Inlandsnachfrage hin. Der Verbraucherpreisindex stieg um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Anstieg von 2,7 Prozent im Juli. Ökonomen hatten 2,8 Prozent erwartet. Die Lebensmittelpreise stiegen um 6,1 (Juli: 6,3) Prozent. Der Erzeugerpreisindex stieg unterdessen um 2,3 (4,2) Prozent. Hier hatten Ökonomen 3,0 Prozent geschätzt. Das chinesische Statistikamt begründete die Abschwächung mit den weltweit sinkenden Öl- und Metallpreisen, der gestiegenen inländischen Kohleproduktion und der rückläufigen Stahlnachfrage.

DEUTSCHLAND - Energiepolitik

In führenden Kreisen der Ampel-Koalition wird laut Bild damit gerechnet, dass die deutschen Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus weiterlaufen werden und gar nicht erst in die Notreserve gehen. Demnach hält man es unter anderem im Bundeskanzleramt für wahrscheinlich, dass mindestens zwei der drei Meiler direkt bis zum Frühjahr 2023 in den Streckbetrieb gehen. Möglich sei auch ein Betrieb bis in den Sommer 2023 hinein.

GELDPOLITIK DÄNEMARK

Die dänische Zentralbank hat im Gefolge der EZB ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Er liegt damit bei 0,65 Prozent.

GELDPOLITIK USA

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans, ist derzeit noch unentschlossen, in welchem Umfang er eine Zinserhöhung auf der Sitzung der US-Notenbank Ende des Monats unterstützen wird. Er könne sich gut vorstellen, dass die Fed ihren Leitzins bis Ende des Jahres auf einen Höchststand von fast 4 Prozent anhebe. Derzeit liegt er bei 2,25 bis 2,5 Prozent. Evans ergänzte, dass er die Zinsen nach Abschluss der ersten Straffungsphase eine Zeit lang konstant halten wolle, um eine Bilanz der Auswirkungen auf die Konjunktur zu ziehen.

GROSSBRITANNIEN

Die britische Königin Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Ihr Nachfolger auf dem Thron ist Prinz Charles. In Großbritannien begann am Freitag eine zehntägige Staatstrauer. Regierungschefin Truss erklärte, der Tod der Queen sei ein "Schock für die Nation". Sie nannte die Königin den "Fels, auf den das moderne Großbritannien gebaut" war.

NATO

Nach der Zustimmung der Türkei zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens hat das finnische Justizministerium eine Überprüfung bereits abgelehnter türkischer Auslieferungsanträge abgelehnt. In einem Abkommen, das Schweden und Finnland Ende Juni auf einem Nato-Gipfel unterzeichneten, sagten die beiden Länder zu, türkische Auslieferungsanträge "zügig und gründlich" zu prüfen. Erdogan gab daraufhin seinen Widerstand gegen die Aufnahme der beiden Länder auf.

NORDKOREA

hat per Gesetz einen atomaren Präventivschlag für zulässig erklärt. Zugleich stufte das isolierte Land seinen Status als Atomwaffen-Staat als "irreversibel" ein. Die Ankündigung erfolgte vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Nord- und Südkorea.

UKRAINE-KRIEG

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die Stadt Balaklija in der Region Charkiw im Nordosten des Landes von den russischen Streitkräften zurückerobert.

ERNST & YOUNG

kommt der Aufspaltung des Unternehmens in ein Wirtschaftsprüfungs- und ein Beratungsgeschäft näher. Die Führungsetage hat grünes Licht gegeben.

T-MOBILE US

Der Board hat in einem Vorratsbeschluss den Rückkauf von eigenen Aktien im Volumen von bis zu 14 Milliarden Dollar genehmigt. Etwaige Rückkäufe können bis Ende September 2023 erfolgen, zur Finanzierung kann das Unternehmen auch Kredite aufnehmen oder Schuldverschreibungen ausgeben. Analysten hatten bereits erwartet, dass das Unternehmen bald ein Rückkaufprogramm starten würde.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 09, 2022 01:31 ET (05:31 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.

© 2022 Dow Jones News
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