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MÄRKTE EUROPA/Aktien, Anleihen und Euro vom Tief deutlich erholt

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Aktien, Anleihen und Euro vom Tief deutlich erholt

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer am Vormittag schlossen die europäischen Aktienmärkte vom Tief deutlich erholt. Der Handel verlief zunächst mit Blick auf den kleinen Verfall am Terminmarkt recht nervös. Stützend wirkte am Nachmittag ein Online-Artikel im Wall Street Journal, wonach die Fed von dem erwartet steilen Zinspfad Abstand nehmen könnte. Nachdem bisher mit zwei weiteren Zinsanhebungen um jeweils 75 Basispunkte gerechnet wurde, könnte der zweite Zinsschritt mit 50 Basispunkten kleiner ausfallen - heißt es in dem Artikel. Damit wird ein wenig Druck von der Zinsfront genommen, auch der Euro kann deutlich auf 0,9860 zum Dollar zulegen. Der DAX schloss 0,3 Prozent tiefer bei 12.731 Punkten nach einem Tagestief bei 12.548, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,5 Prozent auf 3.477 Punkte nach.

Die Rendite der zweijährigen Bundesanleihe kam im Tagesverlauf vom Mehrjahreshoch bei 2,22 Prozent zurück auf 2,02 Prozent. Die Rendite zehnjähriger deutscher Anleihen entfernt sich mit 2,42 Prozent vom jüngsten 11-Jahres-Hochs ebenfalls etwas nach unten. In den Fokus gerückt ist hier die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche. Die Zinsstrategen der Commerzbank gehen, wie die Mehrheit der Marktteilnehmer, davon aus, dass der EZB-Rat die Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte anhebt. Mit einer deutlichen Zinsanhebung würde die EZB ihren Willen unterstreichen, eine aus Notenbanksicht sehr gefährliche Entankerung der Inflationserwartungen zu bekämpfen.

Adidas nach Gewinnwarnung sehr schwach 

Die Berichtssaison macht momentan die Kurse, die Ausschläge sind teils enorm. Nach Drittquartalszahlen und einer neuerlichen Gewinnwarnung liefen Adidas mit minus 9,5 Prozent dem Gesamtmarkt hinterher. Die andauernde Underperformance gegenüber der Konkurrenz und der Gegenwind in der Branche gipfelten in mehreren Gewinnwarnungen und dem Abgang des Vorstandsvorsitzenden, so die Analysten der UBS. Das mögliche Ende der Yeezy-Partnerschaft verstärke die Unsicherheit nun weiter. Die Analysten erwarten fortgesetzt branchenweiten Gegenwind für den Sportbekleidungssektor. Das gelte selbst gegenüber den immer noch gut laufenden Marken wie Puma (-7,3%).

Munich Re reagierten mit Aufschlägen von 3,7 Prozent auf Eckdaten für das dritte Quartal und die bestätigte Prognose. Der Rückversicherer rechnet mit einem Gewinn von rund 500 Millionen Euro - der Konsens lag hier mit einem erwarteten Verlust von 167 Millionen deutlich darunter. An der Prognose eines Jahresgewinns von rund 3,3 Milliarden Euro hält Munich Re bisher fest, auch hier liegt die Markterwartung mit 2,6 Milliarden Euro deutlicher darunter. Im Fahrwasser ging es für die Aktie der Hannover Rück um 2,5 Prozent nach oben.

Konsumzurückhaltung belastet britische Einzelhändler 

Mit Blick auf die zu erwartenden hohen Rechnungen für Strom und Gas halten sich die Konsumenten europaweit zurück. In Großbritannien ist zudem der Wirtschaftsabschwung angekommen. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes ist bereits seit zwei Quartalen negativ, das dritte dürfte folgen. Für zusätzliche Verunsicherung sorgte in den vergangenen Tagen zudem die Politik. Daher überraschte nicht, dass die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien im September um 1,4 Prozent fielen. In der Folge fielen die Aktien von JD Sports Fashion um 6,1 Prozent während Frasers Group 4 Prozent verloren. Der Sektor der Einzelhändler stellte mit Minus 3,3 Prozent den größten Verlierer unter den STOXX-Indizes.

Kering fielen um 3,3 Prozent, das Sorgenkind bleibt dort Gucci. Insgesamt hat der Luxuskonzern zwar gute Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Die Umsätze sind laut der Citigroup 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. Allerdings war das Wachstum auf Nicht-Gucci-Marken zurückzuführen. Gucci habe sich unter den Erwartungen entwickelt. Die Citigroup geht davon aus, dass die Marktschätzungen für das laufende Jahr leicht nach unten revidiert werden.

Auch die Zahlen von L'Oreal konnten nicht überzeugen. Zwar sind die bereinigten Umsätze über den Erwartungen ausgefallen, getrieben vor allem vom Bereich Consumer Products. Allerdings entspreche die Entwicklung ohne einen Sondereffekt von 95 Millionen Euro nur den Erwartungen. Hinzu komme, dass sich der Bereich Luxe klar schwächer als erwartet entwickelt habe. Der Kurs fiel um 5,8 Prozent.

=== 
Index           Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.               stand   absolut     in %      seit 
.                               Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50       3.476,63    -16,22    -0,5%     -19,1% 
Stoxx-50          3.414,27    -10,03    -0,3%     -10,6% 
Stoxx-600          396,29    -2,48    -0,6%     -18,8% 
XETRA-DAX         12.730,90    -36,51    -0,3%     -19,9% 
FTSE-100 London      6.969,73    +25,82    +0,4%     -6,0% 
CAC-40 Paris        6.035,39    -51,51    -0,8%     -15,6% 
AEX Amsterdam        652,46    +0,42    +0,1%     -18,2% 
ATHEX-20 Athen       2.068,16    -1,40    -0,1%     -3,5% 
BEL-20 Bruessel      3.448,63    +7,70    +0,2%     -20,0% 
BUX Budapest       40.431,97    -19,20    -0,0%     -20,3% 
OMXH-25 Helsinki      4.535,80    +0,19    +0,0%     -17,8% 
ISE NAT. 30 Istanbul    4.298,90    +24,63    +0,6%    +112,3% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.576,59    -23,73    -1,5%     -15,4% 
PSI 20 Lissabon      5.466,48    +25,46    +0,5%     -1,4% 
IBEX-35 Madrid       7.545,60    -98,80    -1,3%     -13,4% 
FTSE-MIB Mailand     21.567,55   -133,95    -0,6%     -20,6% 
RTS Moskau         1.050,57    +9,01    +0,9%     -34,2% 
OBX Oslo          1.044,50    -10,27    -1,0%     -2,3% 
PX Prag          1.164,33    -0,05    -0,0%     -18,4% 
OMXS-30 Stockholm     1.901,51    -4,48    -0,2%     -21,4% 
WIG-20 Warschau      1.411,62    -14,90    -1,0%     -37,7% 
ATX Wien          2.775,09    -20,62    -0,7%     -27,2% 
SMI Zuerich        10.418,60    -54,85    -0,5%     -19,1% 
* zu Vortagsschluss 
 
Rentenmarkt       zuletzt          absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,42           +0,02     +2,60 
US-Zehnjahresrendite    4,23           -0,00     +2,72 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- % Fr, 8:04 Uhr Do, 17:20 Uhr  % YTD 
EUR/USD          0,9850    +0,7%    0,9774     0,9825 -13,4% 
EUR/JPY          145,09    -1,2%    146,98     147,12 +10,9% 
EUR/CHF          0,9832    +0,1%    0,9833     0,9990  -5,2% 
EUR/GBP          0,8747    +0,4%    0,8739     0,8698  +4,1% 
USD/JPY          147,44    -1,8%    150,37     149,74 +28,1% 
GBP/USD          1,1262    +0,2%    1,1186     1,1295 -16,8% 
USD/CNH (Offshore)    7,2279    -0,4%    7,2663     7,2273 +13,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.148,16    +0,4%   19.043,57   19.280,29 -58,6% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         84,87    84,51     +0,4%     +0,36 +21,5% 
Brent/ICE         93,30    92,38     +1,0%     +0,92 +26,8% 
GAS                VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF         115,00    127,15     -9,6%     -12,15 +97,5% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.649,58   1.628,13     +1,3%     +21,45  -9,8% 
Silber (Spot)       19,06    18,73     +1,8%     +0,34 -18,2% 
Platin (Spot)       921,65    918,18     +0,4%     +3,48  -5,0% 
Kupfer-Future        3,48     3,43     +1,6%     +0,06 -21,2% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

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October 21, 2022 12:16 ET (16:16 GMT)

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© 2022 Dow Jones News
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