DJ MÄRKTE EUROPA/Fest - DAX erstmals seit Februar über 200-Tage-Linie
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Dienstag weiter aufwärts gegangen. Der DAX baute seine Gewinnstrecke mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 13.689 Punkte weiter aus. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,8 Prozent auf 3.739 Punkte an. Damit stieg der DAX erstmals seit Mitte Februar über seine 200-Tage-Durchschnittslinie. Das gilt als Einstiegssignal für längerfristig orientierte Investoren. Nächstes DAX-Ziel ist laut Marktanalysten nun das August-Hoch von 13.948 Punkten.
Gestützt wurde die Stimmung von guten Quartalsberichten der Unternehmen sowie von starken US-Vorlagen im Umfeld der Kongress- oder Zwischenwahlen in den USA. Dass Präsident Joe Biden nach den Zwischenwahlen weiter durchregieren kann, halten die Marktstrategen der LBBW für wenig wahrscheinlich. Er dürfte mindestens eine, wenn nicht sogar beide Kammern an die Republikaner verlieren. Für die Börse muss eine solche Konstellation nicht unbedingt schlecht sein, wie Marktanalyst Sebastian Dörr vom Vermögensverwalter HQ Trust sagt. Laut Marktanalystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank ist jedes Ergebnis für Aktien besser als eine Mehrheit der Demokraten.
Daneben standen ausgewählte Einzeltitel nach ihren Quartalsberichten im Blick. Im DAX gerieten Bayer-Aktien nach dem Zwischenbericht stärker unter Druck, auf der anderen Seite legten Qiagen nach ihren Zahlen deutlich zu. Auch Adidas zogen kräftig an.
Der Kurs des Diagnostik-Konzerns Qiagen gewann 5,3 Prozent. Die Geschäftszahlen zum dritten Quartal wie auch der Ausblick überzeugten, hieß es im Handel. So sei der Gewinn gut 10 Prozent über dem Konsens ausgefallen, der Umsatz leicht darüber. Den Ausblick hat Qiagen nun angehoben.
Adidas stiegen um 4,4 Prozent. Wie bereits spekuliert wechselt Ex-Puma-Chef Björn Gulden an die Spitze des Konzerns. Die entsprechenden Spekulationen hatten den Kurs von Adidas bereits am Freitag um gut 20 Prozent in die Höhe getrieben. Puma gaben 1,4 Prozent ab.
Bei Bayer stören sich Marktteilnehmer am Ausblick
Bayer verloren 4,8 Prozent. Zwar wurde dem Konzern an der Börse ein solides Drittquartal attestiert. Das EBITDA sei rund 6 Prozent oberhalb des Konsens ausgefallen. Doch hätten Marktteilnehmer auch auf einen erhöhten Ausblick gesetzt, dieser wurde nun lediglich bestätigt.
Auch die Deutsche Post konnte von ihren Zahlen nur noch moderat profitieren, obwohl der Konzern ein Rekordergebnis erwartet und den Ausblick angehoben hat. Die Konjunkturschwäche könnte die Entwicklung im Fracht- und Expressgeschäft im kommenden Jahr belasten, und auch 2024 sei mit großen Unsicherheiten behaftet, so die Deutsche Post. Der Kurs legte um 1,2 Prozent zu.
Größter DAX-Gewinner waren Infineon mit einem Plus von 7,1 Prozent. Europaweit waren Technologie-Aktien und besonders Chip-Werte gefragt, am deutschen Markt gab es allerdings eine Ausnahme: Elmos.
Elmos schwach - Verkauf der Chip-Fertigung auf der Kippe
Für die Aktie von Elmos ging es um 5,8 Prozent nach unten. "Hier werden wohl einige auf dem falschen Fuß erwischt", so ein Marktteilnehmer zu der Meldung, dass die Bundesregierung die Übernahme der Chip-Fertigung des Dortmunder Unternehmens durch den schwedischen Konkurrenten Silex, Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics, "voraussichtlich" untersagen werde.
Positiv kamen in der zweiten Reihe die Geschäftszahlen des Flughafenbetreibers Fraport an, operativ sei es im dritten Quartal gut gelaufen. Der Kurs stieg nach anfänglichem Zögern um 4,9 Prozent.
Evonik hat den Umsatz im dritten Quartal nur mit Hilfe von Preiserhöhungen gesteigert, die Volumina reduzierten sich dagegen. Um einer Rezession zu begegnen, ergreift Evonik vorsorglich Sparmaßnahmen. Der Kurs stieg um 2,3 Prozent.
In der dritten Reihe gewannen Schaeffler gut 12 Prozent. Der Umsatz lag um 5 Prozent, das EBIT sogar um 30 Prozent über dem Konsens, wie es im Handel hieß.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 3.739,28 +30,48 +0,8% -13,0% Stoxx-50 3.607,59 +11,42 +0,3% -5,5% Stoxx-600 421,61 +3,27 +0,8% -13,6% XETRA-DAX 13.688,75 +155,23 +1,1% -13,8% FTSE-100 London 7.306,14 +6,15 +0,1% -1,1% CAC-40 Paris 6.441,50 +24,89 +0,4% -10,0% AEX Amsterdam 683,96 +7,90 +1,2% -14,3% ATHEX-20 Athen 2.163,65 +5,10 +0,2% +1,0% BEL-20 Bruessel 3.630,72 +14,54 +0,4% -15,8% BUX Budapest 43.840,56 +28,28 +0,1% -13,6% OMXH-25 Helsinki 4.808,40 +40,57 +0,9% -14,4% ISE NAT. 30 Istanbul 4.767,83 +29,84 +0,6% +135,4% OMXC-20 Kopenhagen 1.716,50 +8,56 +0,5% -7,9% PSI 20 Lissabon 5.765,47 +4,95 +0,1% +3,6% IBEX-35 Madrid 7.998,90 +36,60 +0,5% -8,2% FTSE-MIB Mailand 23.694,17 +201,17 +0,9% -14,1% RTS Moskau 1.143,05 +2,27 +0,2% -28,4% OBX Oslo 1.106,59 -8,19 -0,7% +3,6% PX Prag 1.237,25 +4,04 +0,3% -13,2% OMXS-30 Stockholm 2.035,99 +27,36 +1,4% -15,9% WIG-20 Warschau 1.644,75 +26,61 +1,6% -27,5% ATX Wien 3.158,71 +19,03 +0,6% -18,6% SMI Zuerich 10.827,04 +76,65 +0,7% -15,9% * zu Vortagsschluss Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,28 -0,06 +2,46 US-Zehnjahresrendite 4,14 -0,08 +2,63 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0091 +0,7% 0,9993 0,9998 -11,3% EUR/JPY 146,68 -0,1% 146,77 146,50 +12,1% EUR/CHF 0,9930 +0,2% 0,9909 1,0103 -4,3% EUR/GBP 0,8703 -0,0% 0,8710 0,8722 +3,6% USD/JPY 145,35 -0,9% 146,86 146,50 +26,3% GBP/USD 1,1596 +0,7% 1,1474 1,1463 -14,3% USD/CNH (Offshore) 7,2236 -0,1% 7,2617 7,2393 +13,7% Bitcoin BTC/USD 20.410,62 -0,3% 19.750,86 20.758,17 -55,9% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 90,83 91,79 -1,0% -0,96 +30,1% Brent/ICE 97,14 97,92 -0,8% -0,78 +32,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 116,84 109,68 +6,5% +7,16 +73,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.715,58 1.675,30 +2,4% +40,28 -6,2% Silber (Spot) 21,58 20,83 +3,6% +0,76 -7,4% Platin (Spot) 1.003,50 983,35 +2,0% +20,15 +3,4% Kupfer-Future 3,69 3,60 +2,4% +0,09 -16,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 08, 2022 12:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.