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MÄRKTE EUROPA/Rally in Aktien und Anleihen nach US-Inflationsdaten

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Rally in Aktien und Anleihen nach US-Inflationsdaten

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag steil nach oben gegangen. Den entscheidenden Impuls lieferten die Inflationsdaten aus den USA - die unterhalb der Erwartung ausgefallen sind. "Ist nun doch endlich der Höhepunkt erreicht, geht es von nun an nach unten? Und wird der US-Wirtschaft eine weiche Landung gelingen, sie an der Rezession vorbeischrammen?" lauteten die Fragen, die nun präsenter sind als zuvor. Wer noch auf den Zug aufspringen wollte, kaufte, und wer short war - kaufte auch. Der DAX stieg um 3,5 Prozent auf 14.146 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewann 3,2 Prozent auf 3.847 Punkte. Der Sektor der Technologiewerte stellte mit plus 7,6 Prozent den größten Gewinner, der Sektor der Banken notiert dagegen nur 0,7 Prozent im Plus. Der Dollar kam derweil unter die Räder, der Euro legte auf gut 1,0170 Dollar zu.

Anleihemärkte feiern Inflationspeak - Zinsen fallen 

Nachdem die US-Verbraucherpreise im Oktober unterhalb der Erwartung ausgefallen sind, mehren sich für die Volkswirte der Commerzbank die Anzeichen, dass die Inflation ihren Gipfel überschritten hat und wieder fällt. Der nächste Zinsschritt der Fed dürfte daher kleiner ausfallen. Die Beruhigung zeigte sich dabei auch in der Breite, am stärksten bei einigen während der Pandemie besonders gefragten Gütern wie Gebrauchtwagen. Darüber hinaus fiel ein Sondereffekt bei der Krankenversicherung noch stärker aus als erwartet. Entsprechend hat für die Commerzbank-Ökonomen die US-Inflation ihren Höhepunkt wohl überschritten. In den USA kam die Marktzinsen deutlich zurück, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel derweil auf 2,0 Prozent.

Flut von Unternehmenszahlen 

Zudem war der Donnerstag einer der heftigsten Tage der Berichtssaison mit einer Flut an Unternehmenszahlen. Für Allianz ging es nach Zahlenvorlage um 5,9 Prozent nach oben. "Die Zahlen liegen überwiegend über den Erwartungen, und das neue Aktienrückkaufprogramm stützt ebenfalls die Stimmung", sagte ein Händler. Die Schaden-Kosten-Quote zeige sich zwar leicht schlechter als gedacht, sei mit 94 aber in Ordnung und weise in die richtige Richtung.

Deutsche Telekom verloren 1,5 Prozent. Die Geschäftszahlen fielen nach Überzeugung der Citigroup solide aus und lagen allenfalls leicht unter den Erwartungen. Mit Enttäuschung könnte der Dividendenvorschlag von 0,70 Euro je Anteilsschein aufgenommen worden sein. Hier dürften einige Anleger mehr erhofft haben.

Nach ordentlichen Geschäftszahlen gewannen Continental 7,6 Prozent. Umsatz wie auch bereinigtes EBIT seien besser als erwartet ausgefallen, hieß es im Handel. Die meiste Aufmerksamkeit habe in letzter Zeit dem Reifengeschäft und den Befürchtungen über einen nachlassenden Ersatzreifenmarkt gegolten. Dass die Prognosen trotz eines starken dritten Quartals bestätigt wurden, untermauert laut RBC wahrscheinlich einen Teil der gebotenen Zurückhaltung.

Die Entwicklung bei Merck KGaA (+3,9%) verläuft im Rahmen der Erwartungen. Während Life Science besser abschneidet als erwartet, hat Merck die Prognosen für den Bereich Electronics zurückgenommen, auch das für Marktteilnehmer nicht überraschend.

Astrazeneca legten 2,9 Prozent zu. Beim Gewinn je Aktie hat der britische Pharmakonzern die Erwartung um 10 Prozent übertroffen. Den Gewinnausblick hat Astrazeneca nun nach oben genommen. Der Pharmahersteller strich seine Pläne zur Einreichung des Corona-Impfstoffs bei der US-Gesundheitsbehörde FDA und erklärte, dass es in den USA, wo der primäre Impfbedarf bereits gedeckt sei, wahrscheinlich an Nachfrage mangeln werde.

Delivery Hero legt Fokus auf Profitabilität 

Für die Aktie von Delivery Hero ging es um gut 18,6 Prozent nach oben. Delivery Hero strebt weiterhin im kommenden Jahr einen bereinigten EBITDA-Gewinn an und hat diese Ambition mit einem konkreten Margenziel untermauert. Das soll CFO Emmanuel Thomassin zufolge ein Signal an den Kapitalmarkt sein. Insgesamt fokussiere man sich stärker auf Kostenkontrolle und das Erreichen der Profitabilität, die Langfristziele wurden bestätigt.

Die Drittquartalszahlen von Mister Spex wurden am Markt mit Aufschlägen von 7,8 Prozent honoriert. Besonders nach der Gewinnwarnung von Mitbewerber Fielmann, dürften die soliden Geschäftszahlen von Mister Spex mit Erleichterung aufgenommen worden sein, so die Analysten von Jefferies. Sie heben als positiv hervor, dass das Unternehmen eine klar höhere Wachstumsrate als der Gesamtmarkt aufweise.

Trotz solider Drittquartalszahlen schlossen United Internet knapp im Minus. Sowohl der Umsatz als auch das EBITDA sind leicht über den Schätzungen ausgefallen. Die Citigroup monierte durchwachsene Kernindikatoren der Geschäftsentwicklung. So habe sich zwar die Zahl der Nettomobilfunknetzzugänge erholt, im Bereich Festnetz und Anwendungen sei die Entwicklung aber schwach verlaufen.

Knorr-Bremse schlossen nach Zahlenvorlage mit Aufschlägen von 11,9 Prozent.

=== 
Index           Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.               stand   absolut     in %      seit 
.                               Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50       3.846,56   +118,53    +3,2%     -10,5% 
Stoxx-50          3.676,87    +78,94    +2,2%     -3,7% 
Stoxx-600          431,89    +11,55    +2,7%     -11,5% 
XETRA-DAX         14.146,09   +479,77    +3,5%     -11,0% 
FTSE-100 London      7.375,34    +79,09    +1,1%     -1,2% 
CAC-40 Paris        6.556,83   +126,26    +2,0%     -8,3% 
AEX Amsterdam        700,65    +23,39    +3,5%     -12,2% 
ATHEX-20 Athen       2.193,80    +16,54    +0,8%     +2,4% 
BEL-20 Bruessel      3.671,80    +64,69    +1,8%     -14,8% 
BUX Budapest       43.164,34   -809,43    -1,8%     -14,9% 
OMXH-25 Helsinki      4.876,35    +61,98    +1,3%     -13,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul    4.883,99   +125,53    +2,6%    +141,2% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.752,04    +32,99    +1,9%     -6,0% 
PSI 20 Lissabon      5.790,16    +46,13    +0,8%     +4,8% 
IBEX-35 Madrid       8.133,20    +92,80    +1,2%     -6,7% 
FTSE-MIB Mailand     24.394,28   +614,21    +2,6%     -13,4% 
RTS Moskau         1.150,36    +36,43    +3,3%     -27,9% 
OBX Oslo          1.095,63    -4,20    -0,4%     +2,5% 
PX Prag          1.245,41    +3,63    +0,3%     -12,7% 
OMXS-30 Stockholm     2.106,11    +72,99    +3,6%     -13,0% 
WIG-20 Warschau      1.690,38    +46,26    +2,8%     -25,4% 
ATX Wien          3.178,12    +32,93    +1,0%     -18,5% 
SMI Zuerich        11.120,49   +216,16    +2,0%     -13,6% 
* zu Vortagsschluss 
 
Rentenmarkt      zuletzt absolut +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite   2,01  -0,16  +2,19 
US-Zehnjahresrendite   3,86  -0,24  +2,35 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- % Do, 8:09 Uhr Mi, 17:15 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,0165    +1,5%    1,0035     1,0047 -10,6% 
EUR/JPY        144,28    -1,6%    146,60     146,74 +10,2% 
EUR/CHF        0,9840    -0,2%    0,9862     1,0180  -5,2% 
EUR/GBP        0,8713    -1,2%    0,8805     0,8804  +3,7% 
USD/JPY        141,92    -3,1%    146,19     146,05 +23,3% 
GBP/USD        1,1667    +2,7%    1,1390     1,1414 -13,8% 
USD/CNH (Offshore)   7,1810    -1,3%    7,2542     7,2606 +13,0% 
Bitcoin 
BTC/USD       17.712,46    +11,9%   16.604,81   17.212,65 -61,7% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        86,99    85,83     +1,4%     +1,16 +24,6% 
Brent/ICE        94,25    92,65     +1,7%     +1,60 +28,5% 
GAS              VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF       109,00    113,14     -3,7%     -4,14 +68,7% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.748,79   1.706,68     +2,5%     +42,12  -4,4% 
Silber (Spot)      21,56    21,13     +2,0%     +0,43  -7,5% 
Platin (Spot)    1.040,15    990,18     +5,0%     +49,98  +7,2% 
Kupfer-Future      3,77     3,70     +1,9%     +0,07 -14,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 10, 2022 12:15 ET (17:15 GMT)

Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.

© 2022 Dow Jones News
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