DJ MÄRKTE EUROPA/Freundlich - US-Preisentwicklung stützt
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Eine günstige Entwicklung bei den US-Erzeugerpreisen hat am Dienstag die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten gestützt. Der DAX stieg um 0,5 Prozent auf 14.379 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 0,7 Prozent auf 3.915 Punkte an. Die Erzeugerpreise sind im Oktober um 0,2 Prozent gestiegen und damit nur halb so schnell wie erwartet. "Und trotzdem bleibt der Markt nun anfällig für Gewinnmitnahmen", sagte ein Händler. Denn auch der Euro reagierte zeitweise fest auf die US-Erzeugerpreise. Mit knapp 1,05 Dollar hatte er das Jahrestief von Ende September am Nachmittag um fast 10 Cent hinter sich gelassen, ehe er später wieder etwas nachgab. "Für US-Anleger bedeutet das neben 20 Prozent Plus im DAX seit dem letzten Tief zusätzlich 10 Prozent in der Währung: Das sind für US-Anleger 30 Prozent innerhalb weniger Wochen, und das reizt zu Gewinnmitnahmen", so der Händler. Für die Preisstabilität in der Eurozone wiederum sei die Entwicklung gut.
Auch von anderer Seite hieß es, nach der Rally um 2.500 Punkte sollten nun Konsolidierungstage im Wochenverlauf nicht überraschen. Dabei sollte der DAX das erreichte Kursniveau aber mehr oder weniger verteidigen.
Die Marktexperten von CMC erwarten, dass der Markt angesichts der in kurzer Zeit gestiegenen Bewertungen in den kommenden Wochen vor eine harte Bewährungsprobe gestellt wird. Zuletzt hatten die Hoffnung auf einen zukünftig weniger rigorosen Kurs bei den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank und erste Corona-Lockerungen in China die Stimmung befeuert.
Unter den Stoxx-Sektoren-Indizes stand der Index der Technologiewerte mit einem Plus von 1,7 Prozent an der Spitze. Auch Versorger, Banken sowie Rohstoff- und Öltitel waren gefragt. Dagegen gaben die Indizes der Chemietitel und der Telekom-Aktien nach.
Infineon sehr fest
Der Index der Technologiewerte profitierte unter anderem von guten Nachrichten aus dem Chipsektor. Am Vortag hatte Infineon starke Quartalszahlen vorgelegt und den Ausblick angehoben. Daneben hat Berkshire Hathaway, das Beteiligungsvehikel der Investorlegende Warren Buffett bekanntgegeben, es sei mit 4,1 Milliarden Dollar bei Taiwan Semiconductor eingestiegen. Infineon gewannen 2,8 Prozent.
Noch stärker schlossen Bayer, sie legten um 4,1 Prozent zu und profitieren damit laut Händlern von Umschichtungen aus anderen Chemietiteln. So gaben BASF und Covestro um jeweils etwa 2 Prozent nach. Während die Lage in der Chemieindustrie schwierig sei, sei bei Bayer nach dem jüngsten günstigen Glyphosat-Urteil in den USA noch Nachholpotenzial gesehen worden, so ein Händler.
Gesenkte Prognose belastet Vodafone
Vodafone fielen nach ihrem Quartalsbericht um 7,9 Prozent. Händler verwiesen auf den Ausblick. Mit Verweis auf die Verschlechterung des globalen makroökonomischen Klimas und Kostensteigerungen rechnet Vodafone nunmehr mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 15,0 bis 15,2 statt 15,0 bis 15,5 Milliarden Euro.
Ähnlich Prosieben, die aber lediglich 0,1 Prozent verloren: Im Gesamtjahr erwartet Prosieben einen Umsatz von rund 4,15 Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von rund 650 Millionen Euro. Während das Umsatzziel in etwa den Erwartungen entspreche, habe die Gewinnschätzung am Markt bei 693 Millionen Euro und damit deutlich höher gelegen, hieß es.
Nordex kletterten dagegen um 10,2 Prozent nach oben. Die Zahlen sind laut Jefferies überwiegend besser als erwartet ausgefallen, allerdings hat das Unternehmen wegen Lieferverzögerungen und Kostensteigerungen den Ausblick für die operative Gewinnmarge in den unteren Bereich der Prognosespanne gesenkt.
Varta gaben nach einem enttäuschenden Ausblick 1,4 Prozent ab. Hypoport brachen um 22 Prozent ein und gaben die jüngsten Erholungsgewinne damit teilweise wieder ab.
Die Quartalszahlen von Encavis (-1,4%) sind schwächer als erwartet ausgefallen. Allerdings hat das Unternehmen den Ausblick bestätigt. Der Kurs des Brennstoffzellenspezialisten SFC Energy wiederum gewann nach dem Quartalsausweis 9,2 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 3.915,09 +27,58 +0,7% -8,9% Stoxx-50 3.693,37 +20,36 +0,6% -3,3% Stoxx-600 434,44 +1,58 +0,4% -10,9% XETRA-DAX 14.378,51 +65,21 +0,5% -9,5% FTSE-100 London 7.359,83 -25,34 -0,3% +0,0% CAC-40 Paris 6.641,66 +32,49 +0,5% -7,2% AEX Amsterdam 716,43 +9,76 +1,4% -10,2% ATHEX-20 Athen 2.194,25 +5,03 +0,2% +2,4% BEL-20 Brüssel 3.667,12 -4,65 -0,1% -14,9% BUX Budapest 44.308,29 +150,58 +0,3% -12,6% OMXH-25 Helsinki 4.893,48 -5,54 -0,1% -12,3% ISE NAT. 30 Istanbul 5.066,87 +115,25 +2,3% +150,2% OMXC-20 Kopenhagen 1.716,55 -10,81 -0,6% -7,9% PSI 20 Lissabon 5.779,84 +38,44 +0,7% +4,5% IBEX-35 Madrid 8.188,40 +21,90 +0,3% -6,0% FTSE-MIB Mailand 24.699,75 +103,06 +0,4% -10,6% RTS Moskau 1.159,59 -10,46 -0,9% -27,3% OBX Oslo 1.104,32 +0,44 +0,0% +3,3% PX Prag 1.246,81 -10,49 -0,8% -12,6% OMXS-30 Stockholm 2.098,01 -9,98 -0,5% -13,3% WIG-20 Warschau 1.769,55 +25,66 +1,5% -21,9% ATX Wien 3.224,43 +18,73 +0,6% -16,9% SMI Zürich 11.026,22 +26,63 +0,2% -14,4% * zu Vortagsschluss DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo,17:12 % YTD EUR/USD 1,0371 +0,4% 1,0380 1,0333 -8,8% EUR/JPY 144,53 -0,1% 145,05 145,15 +10,4% EUR/CHF 0,9795 +0,6% 0,9765 1,0570 -5,6% EUR/GBP 0,8722 -0,7% 0,8780 0,8810 +3,8% USD/JPY 139,35 -0,5% 139,73 140,47 +21,1% GBP/USD 1,1886 +1,1% 1,1821 1,1729 -12,2% USD/CNH (Offshore) 7,0523 +0,2% 7,0251 7,0694 +11,0% Bitcoin BTC/USD 16.962,60 +3,5% 16.860,36 16.487,51 -63,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 86,07 85,87 +0,2% +0,20 +23,3% Brent/ICE 93,35 93,14 +0,2% +0,21 +27,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 119,73 113,70 +5,3% +6,02 +79,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.770,39 1.770,83 -0,0% -0,44 -3,2% Silber (Spot) 21,51 21,99 -2,2% -0,48 -7,7% Platin (Spot) 1.014,00 1.021,00 -0,7% -7,00 +4,5% Kupfer-Future 3,81 3,83 -0,6% -0,02 -13,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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November 15, 2022 12:04 ET (17:04 GMT)
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