the boardroom ist ein geprüftes Netzwerk, das sich auf die Unterstützung und Verbindung von ambitionierten Frauen konzentriert.
Geschlechterparität bei Continental, Fresenius Medical Care & Siemens Healthineers
Für alle, die sich die Geschlechtergerechtigkeit im Berufsleben auf die Fahnen geschrieben haben, ist es ein wichtiges Signal, dass drei große DAX-Unternehmen von Vorstandsgremien gelenkt werden, die zu gleichen Teilen mit Männern und Frauen besetzt sind. Bei Beiersdorf, Deutsche Telekom und Mercedes Benz beträgt der Anteil an weiblichen Führungskräften bereits 40 Prozent.
Zur Realität gehört, dass von den insgesamt 160 Unternehmen, die im DAX, MDAX und SDAX gelistet sind, etwa die Hälfte kein einziges weibliches Vorstandsmitglied haben. Fast immer ist dies bei sogenannten KMUs aus dem MDAX und SDAX der Fall. Es liegt jedenfalls nicht daran, dass es zu wenig weibliche Spitzenkräfte gibt.
Fokus sollte auf dem Potenzial liegen, nicht auf dem Geschlecht
Eine Unternehmensleitung sollte immer so besetzt werden, dass das produktive Potenzial erhöht werden kann. Dies funktioniert laut wissenschaftlichen Erkenntnissen besonders gut in Unternehmen, in denen es Geschlechtergleichheit gibt. Eine McKinsey-Studie konnte zeigen, dass Unternehmen, in denen mehr als 30 Prozent der Führungskräfte weiblich sind, sehr viel profitabler arbeiten, als dies mit niedrigerem Frauenanteil der Fall ist. Diversität ist hier ein wichtiges Stichwort.
Von divers aufgestellten Leitungsgremien werden normalerweise bessere Entscheidungen getroffen. Der Grund dafür ist, dass sie Probleme aus verschiedenen Perspektiven betrachten und Lösungen aus verschiedenen Richtungen präsentieren. Außerdem bedeutet größere Geschlechtervielfalt das Vorhandensein eines umfangreicheren Talentpools mit unterschiedlichsten Fähigkeiten. Dies fördert die Produktivität und Innovationskraft eines Unternehmens. Nachgewiesenermaßen arbeiten Menschen in offenen, diversen und integrativen Umfeldern deutlich motivierter und erbringen bessere Leistungen.
Netzwerke fördern karrierebewusste Frauen
So, wie sich männliche Führungskräfte um Kontakte bemühen, sich austauschen und sich unterstützen lassen, sollten sich auch Frauen Netzwerke schaffen, mit deren Hilfe sie sich beruflich weiterentwickeln können. Diana Markaki-Bartholdi hat mit "the Boardroom" einen privaten Verein gegründet, der Grundstein für ein solches Netzwerk ist und ambitionierte Frauen zusammenbringt, ihr Wissen durch Schulungen vergrößert und ihnen bei Anlässen unterschiedlicher Art die Möglichkeit gibt, Kontakte zu anderen Frauen in ähnlicher Situation zu knüpfen. Mit "the Boardroom" soll ein Prozess in Gang gesetzt werden, der letztlich dazu führt, dass der Anteil an weiblichen Mitgliedern in Vorständen und Aufsichtsräten, also den entscheidenden Gremien in Unternehmen, zukünftig stark ansteigt.
"Frauen sollten mehr auf Sichtbarkeit setzen. Mut und Tatkraft haben sich auch mal "nach vorne zu drängen". Wenn es um verantwortungsvolle Positionen geht, sollten Frauen viel häufiger den Mut beweisen, diese zu übernehmen, sie sich zu nehmen. Am wichtigsten bleibt jedoch, für die eigene Sichtbarkeit zu sorgen. Deshalb sollten Frauen Ihrem Netzwerk auch mitteilen, dass sie für Vorstandsämter offen sind. Gerade wenn es um das eigene Netzwerk geht, möchte ich Frauen raten: Umgeben Sie sich mit gleichgesinnten Frauen. Suchen Sie nach Vorbildern." (Zitat von Diana Markaki-Bartholdi)
Von solchen Vorbildern gibt es zahlreiche, man muss beispielsweise nur auf Carla Kriwet schauen, die im September 2022 zur Vorstandschefin von Fresenius Medical Care berufen wurde. An ihr und vielen anderen weiblichen Topmanagerinnen zeigt sich, dass es in den Vorständen eine erste Frau braucht, die sozusagen die hinsichtlich des Themas Geschlechtergerechtigkeit die Funktion der "Eisbrecherin" übernimmt.
Um eine solche Position erfolgreich auszufüllen, sind vor allem Kenntnisse im juristischen und finanztechnischen Bereich unumgänglich, denn für jedes Unternehmen ist Hauptziel, sich finanziell positiv zu entwickeln und dabei hinsichtlich aller Belange juristisch abgesichert zu sein, wenn es etwa um Fragen des Urheber-, Marken- oder Patentrechts geht. Wer hier fundiertes Wissen vorweisen kann, ist gegenüber seinen Kollegen im Vorteil. Im Rahmen einer Mitgliedschaft im "the Boardroom" können Frauen an entsprechenden Ausbildungsblöcken teilnehmen und sich solches Fachwissen aneignen.
Bildquelle: the-boardroom.ch
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