Köln (ots) -
Das Erzbistum Köln wird gegen seine Mitarbeiterin Hildegard Dahm keine arbeitsrechtlichen Schritte einleiten. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Der für sie zuständige Abteilungsleiter im Erzbischöflichen Generalvikariat, Heinz-Josef Schmitz, habe sie am Freitag in einem persönlichen Gespräch über eine entsprechende Entscheidung von Generalvikar Guido Assmann informiert, sagte Dahm der Zeitung. Das Erzbistum hatte der Zeitung zuletzt auf Anfrage mitgeteilt, es gebe zu internen Personalangelegenheiten keine Auskunft.
In einer Pressemitteilung vom 9. November kündigte das Erzbistum die Prüfung von Sanktionen an. Es reagierte damit auf ein Interview Dahms im "Kölner Stadt-Anzeiger", in dem die frühere Assistentin des Bistums-Personalchefs Aussagen von Kardinal Rainer Woelki zum Missbrauchsfall des früheren "Sternsinger"-Präsidenten Winfried Pilz widersprach. Woelki hat im Rahmen einer presserechtlichen Auseinandersetzung mit der "Bild"-Zeitung und dem Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller in einer eidesstattlichen Versicherung beteuert, er sei mit dem Fall Pilz erst Ende Juni 2022 befasst worden. Dahm hingegen schilderte, dass sie bereits 2015 für den Kardinal persönlich eine Liste mit 14 Täternamen erstellt hatte, auf der Pilz stand. Aufgrund dessen ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft Köln wegen des Verdachts auf eine strafbare Falschaussage Woelkis.
Dahm zeigte sich sehr erfreut über Assmanns Entscheidung. "Ich bin total erleichtert." Die Drohung des Erzbistums sei "natürlich nicht spurlos an mir vorübergegangen". Gründe für das Ergebnis der angekündigten Prüfung seien ihr nicht mitgeteilt worden.
Die öffentliche Androhung von Sanktionen gegen Dahm, für die offenbar Woelkis zum 31. Dezember scheidender Pressesprecher Jürgen Kleikamp verantwortlich war, war auch in der Bistumsleitung selbst höchst umstritten. Mehrere Hauptabteilungsleiter verwahrten sich persönlich gegen Kleikamps Vorgehen und warfen ihm bistumsschädigendes Verhalten vor.
Dahm sagte, sie sei zutiefst beeindruckt von einer "überwältigenden Solidarität", die sie in den vergangenen Wochen erfahren habe, und zwar sowohl von ihrem Pfarrer und ihrer Gemeinde als auch von der Mitarbeitervertretung, Kolleginnen und Kollegen in der Bistumsverwaltung und verschiedenen Berufsgruppen im Erzbistum. "Das hat mir das Gefühl vermittelt, ich bin willkommen und geschätzt, wo ich arbeite. Aber sogar ganz fremde Menschen haben mich in Briefen und Mails unterstützt. Das hat total gut getan."
Besonders bewegt habe sie die Reaktion von Missbrauchsopfern, die ihr für ihren Mut und ihren Willen zu Transparenz gedankt hätten. "Damit tragen Sie zum Heilungsprozess bei", habe eine der Reaktionen gelautet. "Das war ein Gänsehaut-Moment."
In einem weiteren Rechtsstreit zwischen der "Bild" und Woelki verhandelt am Mittwoch erneut das Kölner Landgericht. Hierzu hat die Staatsanwaltschaft Köln inzwischen ein zweites förmliches Ermittlungsverfahren gegen den Kardinal eingeleitet. Wiederum steht der Verdacht einer Falschaussage im Raum.
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Das Erzbistum Köln wird gegen seine Mitarbeiterin Hildegard Dahm keine arbeitsrechtlichen Schritte einleiten. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Der für sie zuständige Abteilungsleiter im Erzbischöflichen Generalvikariat, Heinz-Josef Schmitz, habe sie am Freitag in einem persönlichen Gespräch über eine entsprechende Entscheidung von Generalvikar Guido Assmann informiert, sagte Dahm der Zeitung. Das Erzbistum hatte der Zeitung zuletzt auf Anfrage mitgeteilt, es gebe zu internen Personalangelegenheiten keine Auskunft.
In einer Pressemitteilung vom 9. November kündigte das Erzbistum die Prüfung von Sanktionen an. Es reagierte damit auf ein Interview Dahms im "Kölner Stadt-Anzeiger", in dem die frühere Assistentin des Bistums-Personalchefs Aussagen von Kardinal Rainer Woelki zum Missbrauchsfall des früheren "Sternsinger"-Präsidenten Winfried Pilz widersprach. Woelki hat im Rahmen einer presserechtlichen Auseinandersetzung mit der "Bild"-Zeitung und dem Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller in einer eidesstattlichen Versicherung beteuert, er sei mit dem Fall Pilz erst Ende Juni 2022 befasst worden. Dahm hingegen schilderte, dass sie bereits 2015 für den Kardinal persönlich eine Liste mit 14 Täternamen erstellt hatte, auf der Pilz stand. Aufgrund dessen ermittelt inzwischen die Staatsanwaltschaft Köln wegen des Verdachts auf eine strafbare Falschaussage Woelkis.
Dahm zeigte sich sehr erfreut über Assmanns Entscheidung. "Ich bin total erleichtert." Die Drohung des Erzbistums sei "natürlich nicht spurlos an mir vorübergegangen". Gründe für das Ergebnis der angekündigten Prüfung seien ihr nicht mitgeteilt worden.
Die öffentliche Androhung von Sanktionen gegen Dahm, für die offenbar Woelkis zum 31. Dezember scheidender Pressesprecher Jürgen Kleikamp verantwortlich war, war auch in der Bistumsleitung selbst höchst umstritten. Mehrere Hauptabteilungsleiter verwahrten sich persönlich gegen Kleikamps Vorgehen und warfen ihm bistumsschädigendes Verhalten vor.
Dahm sagte, sie sei zutiefst beeindruckt von einer "überwältigenden Solidarität", die sie in den vergangenen Wochen erfahren habe, und zwar sowohl von ihrem Pfarrer und ihrer Gemeinde als auch von der Mitarbeitervertretung, Kolleginnen und Kollegen in der Bistumsverwaltung und verschiedenen Berufsgruppen im Erzbistum. "Das hat mir das Gefühl vermittelt, ich bin willkommen und geschätzt, wo ich arbeite. Aber sogar ganz fremde Menschen haben mich in Briefen und Mails unterstützt. Das hat total gut getan."
Besonders bewegt habe sie die Reaktion von Missbrauchsopfern, die ihr für ihren Mut und ihren Willen zu Transparenz gedankt hätten. "Damit tragen Sie zum Heilungsprozess bei", habe eine der Reaktionen gelautet. "Das war ein Gänsehaut-Moment."
In einem weiteren Rechtsstreit zwischen der "Bild" und Woelki verhandelt am Mittwoch erneut das Kölner Landgericht. Hierzu hat die Staatsanwaltschaft Köln inzwischen ein zweites förmliches Ermittlungsverfahren gegen den Kardinal eingeleitet. Wiederum steht der Verdacht einer Falschaussage im Raum.
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