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Nach der kleinen November-Rallye geht es für die Aktienmärkte wieder abwärts. Die Lage ist brisant. Das Ende des Bärenmarktes sei nicht absehbar, so Experten.
Geht es nach so manchen Marktstrategen, könnten die kursierenden Rezessionsängste den S&P 500 Anfang des Jahres 2023 weiter bergab drücken. "Ich denke, das eigentliche Problem ist, dass wir innerhalb des Abwärtstrends an kurzfristigem Schwung verlieren. Die kurzfristige Erholungsrallye hat anscheinend ihren Halt verloren", zitiert CNBC Katie Stockton, Gründerin von Fairlead Strategies. Die Portfoliomanagerin verkaufte am Mittwoch Werte aus dem Finanzsektor. Sie setzt nun auf defensive Sektoren wie Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und Versorger.
Schwarz sieht auch Mike Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley: "Während der Index seinen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt leicht überschritten hat und die Breite weiterhin zunimmt, bleibt der Abwärtstrend zu Jahresanfang bestehen", schrieb Wilson. Ihm nach sei eine Aufwärtsbewegung sehr unwahrscheinlich. Deshalb stelle er sich auf die Verkäufer-Seite.
Pessimistisch ist auch Chris Verrone von Strategas Research. Von dem Wunsch nach einer positiven Entwicklung im Dezember können sich Anleger seiner Meinung nach verabschieden. Seine Worte: "Wenn man im Dezember in ein Loch fällt, sollte man nicht erwarten, dass man gerettet wird." Dieser "Man will gar nicht aufstehen"-Moment liege noch vor uns.
Derzeit liegt der S&P 500 bei etwa 3.930 Punkten. "Es ist schwer, unter 3.400 oder 3.500 zu kommen", sagte er. Er glaubt, dass das der Tiefpunkt der Spanne ist. Überraschen würde es ihn, nicht diesen wieder zu sehen. "Irgendetwas stimmt im Moment nicht", so Verrone bei CNBC. Die Banken "wissen etwas, und das ist für mich Grund genug, mich an die Seitenlinie zu stellen", sagte er und weiter: "Irgendetwas scheint dem Markt unangenehm zu sein." In Märkten wie diesen sei der Besitz der Feind. "Wo gibt es immer noch den meisten Besitz? Es sind Namen wie Apple. In der Sicherheit liegt die Gefahr", sagte er.
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Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion