Deutschland steht im Zentrum einer der spannendsten Bewegungen unserer Zeit. In keinem Land kommen mehr vegane Produkte auf den Markt als hierzulande. 15% aller veganen Produkt-Einführungen, egal ob Lebensmittel oder Getränke, finden in Deutschland statt. Nicht ohne Grund. Laut dem Ernährungsreport 2022 des Bundesministeriums ernährt sich in Deutschland etwa die Hälfte der Menschen flexitarisch, vegetarisch oder vegan. Zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen haben bereits vegetarische oder vegane Produkte gekauft. Komplett vegan ernähren sich in Deutschland in etwa 1,58 Millionen Menschen, etwa 2% der Bevölkerung. Der Wert hat in den letzten Jahren jeweils zwischen 12% und 25% zugenommen. Ein Großteil davon sind Veganerinnen, doch auch die Zahl von Veganern nimmt stetig zu. Die meisten sind unter 30 Jahre. Den jüngeren Menschen liegt eine vegane Ernährung am Herzen. Das gibt die Richtung für die Zukunft vor.
Die Hintergründe für eine vegane Lebensweise sind vor allem Tierschutz- und Umweltgründe. Auch die gesunde Ernährung spielt eine Rolle. Für Lebensmittel-Unternehmen ergibt sich dadurch ein riesiger Markt mit vielen Möglichkeiten. Wir stellen drei Unternehmen vor, welche die Entwicklung für sich nutzen möchten.
Veganz Group (ISIN: DE000A3E5ED2): Der Vorreiter in Europa
Die Veganz Group stellt den ersten und bislang einzigen Multikategorie-Anbieter für vegane Lebensmittel in Europa dar. Die Vision hinter dem Unternehmen: "Weltweit motivieren wir Menschen zu einer pflanzlichen Ernährung sowie einem verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt. Damit schaffen wir eine nachhaltige Zukunft für alle Lebewesen auf unserer Erde.??" So drückt es das deutsche Unternehmen selbst aus. Veganz vertreibt vegane Produkte in eigenen Supermärkten. Der erste wurde in Berlin am Prenzlauer Berg eröffnet. Das 2011 gegründete Unternehmen vertreibt seine Produkte aber auch über viele andere Wege in Europa. Immer auf der Suche nach neuen Innovationen. Im Dezember erwarb Veganz die revolutionär anmutende Vitiprints-Lizenz, hinter der ein Druckverfahren von Milchalternativen steht. Ende 2021 war Veganz mit einem Kurswert von knapp 95 Euro an den Finanzmärkten eingestiegen. Die Aktie gab in der Folge stark nach.
Save Foods (ISIN: US80512Q3039): Grüne Lebensmittel-Power aus Israel und den USA
Fleischersatzprodukte werden von Veganerinnen und Veganern stark nachgefragt, die Grundlage einer vielfältigen veganen Ernährung bilden aber Gemüse und Obst. In diesem Sektor bewegt sich Save Foods. Das US-Unternehmen mit einer israelischen Tochter entwickelte moderne und umweltfreundliche Technologie, die vor und nach der Ernte eingesetzt werden kann, um frisches und länger haltbares Obst und Gemüse zu erhalten. Save Foods gelingt es, die Haltbarkeit von Blaubeeren über Avocados bis hin zu Zitrusfrüchten deutlich zu verlängern. Um mindestens 50% auf Händlerebene. Der Nachhaltigkeits-Gedanke, welcher für Veganerinnen und Veganer zumeist sehr wichtig ist, steht bei Save Foods im Zentrum der Herangehensweise. So reduziert das Unternehmen die Nutzung von Pestiziden um 50% bis 100%. Der europäische und deutsche Markt ist für Save Foods interessant - und umgekehrt. Save Foods ist im Nasdaq gelistet und kann auch an deutschen Finanzmärkten, unter anderem in Frankfurt, gehandelt werden.
Beyond Meat (ISIN: US08862E1091): Der Star unter den Fleischersatzprodukten
Wenn es um Fleischersatzprodukte geht, dann fällt schnell der Name Beyond Meat. Das US-Unternehmen hat sich auf Lebensmittel auf veganer Basis spezialisiert. Im Sortiment sind unter anderem Würstchen und Burger-Patties. Die Aktie zeigte sich seit dem Einstieg in die Börse als volatil. Das Allzeit-Hoch von über 200 Euro je Aktie aus dem Jahr 2019 ist dabei längst vergessen. Seit Mitte 2021 hat der Kurs von über 130 € auf zuletzt deutlich unter 20 € nachgegeben. Im November veröffentlichte Beyond Meat Quartalszahlen. In den EPS ist in diesen ein Verlust von 1,6 US-Dollar je Aktie vermerkt. Die Bilanz für Q4 des Jahres 2022 wird am 23. Februar 2023 erwartet. Analysten schätzen, dass Beyond Meat dann einen Verlust von knapp 6 US-Dollar je Aktie in den Bilanzen stehen haben dürfte. Das Konzept des Unternehmens scheint dabei eines für die Zukunft zu sein. Im Jahr 2023 dürfte daher spannend zu beobachten sein, wie sich der Kurs von Beyond Meat entwickelt.
Drei Vegan-ETFs als Investitionsmöglichkeiten:
- US Vegan Climate (ISIN: US26922A2978)
- Lyxor MSCI Global Climate Change (ISIN: LU2056739464)
- Amundi Index MSCI Global Climate Change (ISIN: LU1602144229)
Veganismus als moderne Lebensweise
Die vegane Ernährung passt für viele Menschen zu einer modernen Lebensweise. Fakt ist, dass sich durch Veganismus der CO2-Austoß verringern, die benötigte landwirtschaftliche Fläche verkleinern und das Risiko für Krankheiten herunterschrauben lässt. Der Markt der veganen Lebensmittel wird auch deswegen in den nächsten Jahren wohl weiterwachsen.
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Quellen:
https://this-is-vegan.com/bmel-ernaehrungsreport-2022-menschen-ernaehren-sich-bewusster/
https://veganz.de/blog/veganz-ernaehrungsstudie-2020/
https://veganivore.de/anzahl-veganer-statistiken-fakten/#:~:text=Im%20Jahr%202022%20bezeichnen%20sich,7%2C9%20Millionen%20als%20vegetarisch.&text=Seit%202015%20steigt%20die%20Zahl,Zahl%20beider%20Gruppen%20leicht%20ab.
https://veganivore.de/anzahl-veganer-statistiken-fakten/
https://veganworld.de/vegan-weltweit-in-zahlen/
https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/beyond_meat-aktie-kursbewegung-14-12-2022-11201255
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