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Plattform-Ansatz birgt Potenzial von mehr als 100 Mrd. USD - Übernahmekarussell dreht sich
Krebs verändert alles. Wirksame Mittel gegen die Geißel unserer Zeit wären eine Revolution. Defence Therapeutics arbeitet daran, dass aus Hoffnung Fakten werden: Schon in den kommenden Wochen sollen Impfstoffe gegen Krebs mit dem von Defence patentierten Wirkstoff-Verstärker Accum kombiniert und anschließend klinisch getestet werden. Für das Unternehmen könnte das in einer Zeit, in der die Großen der Branche bei innovativen Biotechs mit Plattform-Ansatz hellhörig werden, den Durchbruch bedeuten. Wo Defence Therapeutics aktuell steht, welche Projekte am Ende ein überzeugendes Gesamtbild ergeben könnten und wieso die Aktie eine große Perspektive hat, skizzieren wir anhand von Daten und Fakten.
In Deutschland sterben jedes Jahr rund 240.000 Menschen an Krebs. Fast jeder kennt akute Fälle. Auch wenn die Möglichkeiten zur Behandlung in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht haben, bleibt Krebs für viele Menschen ein Horror-Szenario. Das kanadische Biotech-Unternehmen Defence Therapeutics ist in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt Lösungen im Kampf gegen die Volkskrankheit nähergekommen. Der patentierte Wirkstoffverstärker Accum ist dazu geeignet, effektive Arzneien und Vakzine punktgenau in bösartige Zellen zu schleusen. Auf diese Weise können äußerst effektive Wirkstoffe zum Einsatz kommen, ohne dass die Gefahr für Nebenwirkungen zu groß ist. Nach der detaillierten Vorarbeit der vergangenen Monate, stehen im Januar 2023 erste mRNA-Vakzine gegen Krebs zur Verfügung, die mit dem Wirkstoffverstärker Accum kombiniert werden können. Das Ziel: Einen Impfstoff mit Accum und einen Impfstoff ohne Accum in Studien mit Mäusen gegeneinander antreten lassen. Eine Untersuchung, die für Defence Therapeutics der Durchbruch sein könnte.
Eine Frage von Wochen: Sorgt Accum für einen Durchbruch im Kampf gegen Krebs?
Zuletzt vermeldete Defence Therapeutics die erfolgreiche Produktion des eigenen mRNA-Impfstoffs gegen Krebszellen. Das Unternehmen arbeitet dabei mit einem europäischen Partner zusammen . In der nächsten Phase gelte es, den mRNA-Impfstoff mit Accum zu kombinieren, um letztlich die In-Vivo-Studie an Mäusen, die allesamt solide Tumore in sich tragen, beginnen zu können. "Die Entwicklung unseres Accum-mRNA-Impfstoffs verläuft planmäßig. Unsere In-vivo-Studie an Tieren mit bereits etablierten soliden Tumoren ist für dieses Quartal geplant, um zu zeigen, dass Accum die therapeutische Wirksamkeit eines gegebenen mRNA-Impfstoffs erheblich steigern kann", so Sebastien Plouffe, CEO von Defence Therapeutics.
Therapeutische mRNA-Impfstoffe sind im Kommen
Die mRNA-Technologie ist im Zuge der erfolgreichen Impfstoffe gegen Covid-19 von BioNtech und Moderna auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Vorteile der bereits seit vielen Jahren erforschten Methode liegen etwa in ihrer Flexibilität. So können mRNA-Impfstoffe relativ schnell hergestellt und angepasst werden. Anders als bei herkömmlichen Impfstoffen, müssen Proteine, die als Antigene fungieren sollen, nicht erst aufwendig gezüchtet werden, wie etwa bei Grippe-Impfstoffen in Hühnereiern. mRNA wird vergleichsweise schnell aus der DNA von Erregern gewonnen und in Impfstoffen genutzt.
mRNA-Impfstoffe tragen vereinfach gesprochen den genetischen Bauplan des Erregers in sich und ermöglichen es dem Körper, auf Basis dieser Baupläne selbst Antikörper herzustellen. Die eigentliche mRNA wird anschließend im Körper abgebaut. Hinzu kommt, dass sich mRNA-Impfstoffe besonders gut für Patienten mit einem schwachen Immunsystem eignen , da sie Totimpfstoffe sind. Hinzu kommt, dass mRNA selbst Eigenschaften besitzt, die das Immunsystem stimulieren können. Therapeutische mRNA-Impfstoffe gegen Krebs, wie sie Defence Therapeutics ins Auge fasst, sind also eine sehr naheliegende Option. Die Marktforscher von ResearchAndMarkets gehen davon aus, dass Therapieprodukte auf mRNA-Basis bis 2030 einen Gesamtmarkt von 37,8 Mrd. USD bieten. Das entspricht zwar nur einem jährlichen Wachstum von 1,7% gemessen am Marktvolumen im Jahre 2022, doch greift hier der Basiseffekt der Covid-19-Impfungen, die in den kommenden Jahren an Relevanz verlieren werden. Vor allem Impfungen gegen Krebs gelten nach Ansicht der Marktforscher als vielversprechend.
Mehrere Phase-1-Studien stehen kurz bevor
Gelingt die Kombination von mRNA-Impfstoffen mit dem Wirkstoffverstärker Accum und zeigen die Ergebnisse wie erwartet die Vorteile dieser Anwendung, dürfte Defence Therapeutics ein großer Schritt in Richtung klinischer Studien am Menschen gelungen sein. Das gilt vor allem aus dem Grund, dass Defence Therapeutics seit Monaten an mehreren Projekten parallel arbeitet. Neben der oben genannten In-Vivo-Studie rund um die Kombination von mRNA-Impfstoffen gegen Krebs mit Accum will das Unternehmen seinen Wirkstoffverstärker auch als alleinigen Wirkstoff im Rahmen einer Phase-1-Studie testen.
Dank mRNA-Technologie bietet Defence rund um verschiedene Krebs-Arten Impfstoff-Kandidaten (Quelle: Defence Therapeutics)
Bereits im Sommer hatte Defence Therapeutics gezeigt, dass das deutlich stärker konzentrierte Produkt AccuTOX dazu geeignet ist, Krebszellen absterben zu lassen. Krebszellen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihren eigenen Zelltod nicht mehr einleiten - genau hier setzt Defence mit AccuTOX an und will in den kommenden Monaten neue Erkenntnisse auf den Weg bringen. GLP-Studien, die vorbereitenden Charakter haben, hat das Unternehmen bereits abgeschlossen. "Die Erkenntnis, dass AccuTOX als Chemotherapeutikum , das auf die DNA von Krebszellen abzielt und als Booster für Immun-Checkpoint-Inhibitoren fungieren kann, ist eine Neuentdeckung, die für die Pipeline von Defence und künftige potenzielle Entwicklungen sehr wertvoll ist", so CEO Plouffe vor einigen Monaten. AccuTOX könnte etwa zur Therapie von Lungenkrebs eingesetzt werden. Nach Einschätzung von Precedence Research könnte der Markt für Therapeutika in diesem Bereich bis 2030 um 8,1% auf 55,6 Mrd. USD wachsen.
Ebenfalls für 2023 terminiert sind Phase-1-Studien rund um Hautkrebs, Lymphdrüsenkrebs, Brustkrebs und Dickdarmkrebs. Gelingen dem Unternehmen bei der Impfstoffentwicklung Fortschritte und erweist sich die Kombination von mRNA-Impfstoffen mit dem hauseigenen Impfstoffverstärker Accum als aussichtsreich, würde Defence Therapeutics rund um gleich mehrere Krebsarten eine Perspektive für weitere Studien bieten. Darüber hinaus arbeitet Defence Therapeutics auch an einem proteinbasierten Impfstoff gegen das HP-Virus , das etwa Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. Zwar gibt es in diesem Bereich bereits Konkurrenz, etwa von Merck oder gsk, doch gelten diese Impfungen noch nicht als perfekt. Der Markt für HPV-Impfungen soll nach Einschätzung der Marktforscher von Fortune Business Insights bis 2027 um 16,3% jährlich auf 12,7 Mrd. USD wachsen. Da das Unternehmen inzwischen auf zahlreichen relevanten Märkten einen Patentschutz genießt und es den Eindruck macht, als könnte die eigene Plattform Accum wie erwartet mit Flexibilität punkten, dürfte Defence Therapeutics schon heute auf den Zetteln von Unternehmen aus der Branche stehen.
Übernahme-Karussel: Plattform-Lösungen rund um mRNA gefragt
Aktuell dreht sich das Übernahme-Karussell rund um innovative Lösungen im Biotech-Bereich schnell: Vor einigen Tagen griff Moderna für 85 Mio. USD nach OriCiro Genomics. BioNTech übernahm den britischen Spezialisten für Künstliche Intelligenz, InstaDeep. Während es bei BioNTech darum geht, künftige Forschung mit Hilfe innovativer Methoden zu beschleunigen, zielt die Übernahme von OriCiro Genomics auf Verbesserungen bei der Herstellung von mRNA ab. OriCiro Genomics gilt als Spezialist für synthetische Biologie und Enzymtechnologien und kann mit seinen Lösungen den Plattform-Ansatz rund um mRNA-Technologien stärken.
Ebendiesen Ansatz verfolgt Defence Therapeutics rund um Accum schon seit einiger Zeit - die Strategie hat das Unternehmen in die Position gebracht, in den kommenden Monaten gleich mehrere Phase-1-Studien rund um Impfstoffe gegen Krebs sowie deren Transport in die Zelle starten zu können. Hinzu kommt, dass Accum sich nicht nur als Wirkstoffverstärker von mRNA-Impfstoffen eignet, sondern grundsätzlich mit verschiedenen Molekülen kombiniert werden kann. Die Technologie könnte also auch lizenziert werden und auf diese Weise Wirkstoffen, die in der Vergangenheit in hohen Dosen toxisch waren, zu einem zweiten Anlauf im Rahmen klinischer Untersuchungen verhelfen. Defence Therapeutics könnte in diesem Fall Lizenzgebühren einstreichen und weitere Kontakte in die Branche knüpfen.
Vielseitigkeit zahlt sich aus: AccuTOX hat auch als Therapeutikum großes Potenzial (Quelle: Defence Therapeutics)
Zwischenfazit
74 Mio. EUR-Bewertung trifft auf potenzielle 100 Mrd. USD-Pipeline
Dass Defence Therapeutics längst auf dem Zettel großer Spieler der Branche steht, ist anzunehmen. Nicht nur die Kooperation mit einem europäischen Pharmaunternehmen rund um die Herstellung der eigenen mRNA-Impfstoffe deutet darauf hin. Auch der Zuspruch im Rahmen der im vergangenen Herbst erfolgten Finanzierungsrunde zeigt, dass professionelle Marktteilnehmer im Portfolio von Defence Therapeutics eine Perspektive sehen. Moderna selbst betonte erst kürzlich, dass man auch weiter auf der Suche nach Zukäufen sei: Vor allem der Plattform-Ansatz und die mRNA-Technologie haben es dem US-Unternehmen angetan. Defence Therapeutics ist mit seiner Produktpipeline rund um verschiedene Erkrankungen, die allesamt bis 2030 Marktpotenzial von mehr als 100 Mrd. USD aufweisen und seinem flexiblen Plattform-Ansatz prädestiniert dafür, spätestens mittelfristig vom Wachstum im Markt für Biotechnologie zu profitieren. Die Aktie notiert aktuell um 2 EUR, das entspricht einer Bewertung von rund 74 Mio. EUR. Für Pharma- und Biotech-Unternehmen mit einem Fokus auf mRNA, wie Moderna, BioNTech, Curevac, aber auch gsk, Argos Therapeutics oder AstraZeneca, wäre eine Übernahme von Defence Therapeutics locker zu stemmen.
Nach dem Abverkauf im vergangenen Jahr konnte sich der Aktienkurs nahezu verdoppeln und steht kurz vor einem neuen Kaufsignal. Quelle: Refinitiv, Stand: 13.01.2023
Das Update erfolgt auf den initialen Report 12/2021
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