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Im Januar küsste eine von JP Morgan veranstaltete Healthcare-Konferenz die gesamte Biotech-Branche wach.
Im Februar steht jetzt ein weiteres Branchentreffen in New York an. Defence Therapeutics präsentiert sich dort im Rahmen zweier Vorträge Fachkollegen und Investoren. Mit im Gepäck haben die Kanadier eine flexible, patentierte Plattform-Technologie und eine ganze Reihe Projekte, die kurz vor Phase-1-Studien stehen. Ein mRNA-Impfstoffkandidat gegen Hautkrebs überzeugte erst kürzlich bei Tieren mit einer Heilungsrate von 60%. Wir beleuchten Unternehmen und Aktie.
Erst rund zwei Wochen ist es her, dass die von JP Morgan in San Francisco veranstaltete Konferenz rund um Unternehmen aus den Branchen Healthcare und Pharma die Kurse bewegte. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat sich im vergangenen Jahr zwischen Pharmaunternehmen und Biotechs eine klaffende Lücke aufgetan: Auf der einen Seite stehen große Pharma-Gesellschaften mit hohen Bewertungen und prall gefüllten Kriegskassen und auf der anderen Seite innovative Biotechs, die zur Entwicklung der nächsten Blockbuster in erster Linie Kapital benötigen. Nach Ansicht des Wall Street Journals könnte sich diese Lücke jetzt schließen.
Der Thomson Reuters Global Biotechnology and Medical Research Index zeigt ein wachsendes Interesse des Marktes an Biotechs. (Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 28.1.2023)
Big Pharma unter Druck - Akquisitionsziele dringend gesucht
Der Grund liegt unter anderem im geplanten Inflation Reduction Act in den USA, der Verhandlungen über Arzneimittelpreise ermöglicht und die Einkommensströme der großen Unternehmen unter Druck bringen könnte. Als Reaktion darauf wollen sich immer mehr große Vertreter der Branche mit Biotech-Unternehmen zusammenschließen - Kapital haben die meisten der großen Player ausreichend auf der hohen Kante. Noch während der Konferenz in San Francisco tüteten die drei Unternehmen AstraZeneca, Ipsen und Chiesi jeweils Milliarden-Deals ein. Am 7. Februar beginnt in New York mit der Immuno-Oncology 360° eine weitere Konferenz, die Vertreter aus Wirtschaft und Biotech-Branche mit einem Fokus auf Krebs zusammenbringen will. Teilnehmer ist neben nahezu allen relevanten Vertretern der Immun-Onkologie auch das vielversprechende Unternehmen Defence Therapeutics, sowie Investment-Gesellschaften, Banken, Risikokapitalgeber und Analysten.
Neben dem fachlichen Austausch während der Konferenz könnte vor allem der direkte Draht zu Entscheidern aus der New-Yorker-Finanzszene für Defence Therapeutics von Bedeutung sein. Neben zusätzlichem Investoren-Interesse könnten auch strategisch wichtige Kontakte für Defence Therapeutics entstehen. Vergleichbare Unternehmen hatten im Stadium, in dem sich Defence Therapeutics aktuell befindet, den Schritt an die Nasdaq gewagt, um für potenzielle Investoren noch interessanter zu sein. Die Notierung an einem renommierten Handelsplatz bringt in der Regel zusätzliches Interesse seitens Analysten und Investoren mit sich.
Krebsheilung: Bei Tieren bereits möglich
Defence Therapeutics ist ein Biotech-Unternehmen, das rund um seinen patentierten Wirkstoff-Verstärker Accum einen Plattform-Ansatz entwickelt hat, aus dem aktuell gleich mehrere vielversprechende Produkt-Pipelines hervorgehen. Noch 2023 will Defence Therapeutics Phase-1-Studien rund um mRNA-Impfungen gegen verschiedene Arten von Krebs starten, einen Impfstoffkandidaten gegen das HP-Virus auf den Weg bringen und eine potenzierte Version seines äußerst flexiblen Wirkstoffverstärkers Accum unter dem Label AccuTOX als Chemotherapeutikum ebenfalls in einer Phase-1-Studie untersuchen. Insgesamt beläuft sich das Marktpotenzial rund um sämtliche Aktivitäten auf über 100 Milliarden US-Dollar. Details dazu finden sich im vor zwei Wochen veröffentlichten Report.
Zuletzt gab Defence Therapeutics Details zur Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten A1 gegen Hautkrebs bekannt. Dabei kommt eine Variante von Accum zum Einsatz, die sogenannte mesenchymale Stromazellen ("MSCs") so umprogrammiert, dass diese sich wie antigenpräsentierende Zellen verhalten. In Versuchen an Tieren gelang im Zusammenspiel mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor anti-PD-1 ein Synergie-Effekt, der letztlich dazu führte, dass die mit soliden Tumoren ausgestatteten Tiere mehrheitlich überlebten und teilweise die Tumore sogar abstießen. Insgesamt berichtet Defence Therapeutics von einer Heilungsrate von 60%. Doch wie ist diese Zahl zu bewerten?
"Die für diese Studie verwendeten Antigene sind unverfälscht", kommentiert Defence-CEO Sébastien Plouffe die jüngste News. (Foto: Defence Therapeutics)
Wissenschaftler verweisen darauf, dass absolute Zahlen unabhängig von Details zum gewählten Tumormodell nur schwer zu bewerten seien. Sébastien Plouffe, CEO von Defence Therapeutics, bringt Licht ins Dunkel: "Bei dem für diese Studie verwendeten Tiermodell handelt es sich um ein Melanom, also um dieselbe Krebsart, die wir in unserer Phase-I-Studie behandeln werden. Die für diese Studie verwendeten Antigene sind unverfälscht und stammen aus dem Lysat von B16-Melanomzellen, um sicherzustellen, dass wir alle verschiedenen Neoantigene abdecken. Was die Heilungsrate anbelangt, so ist zu bedenken, dass es sich um Tiermodelle handelt, die nur ein Beispiel für die Wirksamkeit der Behandlung geben können. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass Tumore heterogen sind und jede Immunreaktion bei verschiedenen Personen unterschiedlich ausfällt", so der CEO. So seien übertragen auf den Menschen Heilungsraten bis 60% möglich, aber auch eine Verzögerung des Tumor-Wachstums, das Patienten Lebenszeit verschaffen kann. Letzteres gilt bei aktuellen Krebs-Medikamenten bereits als Erfolg und kann etwa eine Zulassung durch Behörden begünstigen.
Wohin geht die Reise? Aktie mit relativer Stärke
Die Aktie von Defence Therapeutics entwickelte sich während der vergangenen Wochen überaus dynamisch und zeigt nach Kursgewinnen von rund 50% in wenigen Wochen eine große relative Stärke. Die aktuelle Konsolidierung kann bei weiterem Newsflow als Sprungbrett für Kursgewinne dienen. Der Verlaufschart der Aktie weist kurzfristig Potenzial bis 5,80 CAD aus. Selbst neue Rekord-Hochs jenseits der Marke von 8 CAD sind - Rückenwind aus der Branche vorausgesetzt - möglich.
Potenzial und Momentum - der Chart von Defence Therapeutics macht Lust auf mehr. (Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 28.1.2023)
Zwischenfazit: Hier passt vieles zusammen
Bei Defence Therapeutics geht es operativ voran. Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten A1 gegen Hautkrebs zeigten zuletzt in Tieren eine Wirksamkeit von 60%. Mit diesen Eindrücken und dem vielseitigen Technologie-Portfolio kann Defence Therapeutics während der Anfang Februar bevorstehenden Konferenz Immuno-Oncology 360°, zu der neben Branchenkennern auch Investoren geladen sind, für Aufmerksamkeit sorgen. Das Unternehmen hält zwei Vorträge und ist mit einem Stand in New York vertreten.
Zwar hat die Aktie zuletzt konsolidiert, doch weist der Wert noch immer eine solide relative Stärke auf. Da der gesamte Biotech-Sektor aktuell in einer spannenden Phase steckt, könnte die Aktie Defence Therapeutics auch aus der eigenen Branche Rückenwind erfahren. Die Aktie bleibt spekulativ, doch erscheinen Produktpalette, Perspektive und Timing vielversprechend. Erfahrene Investoren können mit Defence Therapeutics noch viel Spaß haben. Angesichts der vielversprechenden Produkt-Pipeline und der aktuellen Bewertung ist nicht ausgeschlossen, dass das Unternehmen schon bald an die Nasdaq strebt - für potenzielle Investoren ist ein Listing an einem renommierten Handelsplatz nicht selten Voraussetzung für ein Investment.
Das Update erfolgt auf den initialen Report 12/2021
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